Skitour Hintere Hintereisspitze

  • Gipfel
    Hintere Hintereisspitze
    Höhe
    3.486 m
    Gebirge
    Ötztaler Alpen
    Art der Tour
    Skitour
    Datum der Tour
    3. Juni 2023
    Ausgangspunkt
    Kaunertaler Gletscher - Endpunkt der Kaunertaler Gletscherstraße
    Gefahreneinschätzung
    mäßig
    Exposition der Route
    alle außer Süd

    Am Samstag ging es endlich mal wieder auf Skihochtour. Die Nacht Fr/Sa war wohl überwiegend klar und auch nicht zu warm, so dass der Schnee in der Höhe endlich mal wieder durchgefroren ist (das hatten wir zuletzt ja wirklich selten). Später Start um 9 Uhr: Kurz durchs Skigebiet und die letzten Meter steil zum Nörderschartl. Dann zu Fuß mit Steigeisen (dringend anzuraten) über den Grat Richtung Zahn. Tipp: Die Steigeisen schon kurz unter dem Nörderschartl (da gibt es eine Flachstelle) anlegen, dann plagt man sich nicht an der Abrutschgrenze die letzten Höhenmeter in die Scharte hoch. Ich bin nach dem Grat dann nicht der Spur nach links hoch (oder rechts hoch direkt Richtung Zahn - auch gespurt), sondern ab 3.200 m mit Skiern weiter. Man muss dann aber ca. 60 Hm abfahren / abrutschen. Ostseitig der Schnee schon um 10 Uhr ziemlich weich.

    Die wirklich laaaange flache Querung über den Gepatschferner ist je nach Einstellung Plackerei oder Meditation. Zuletzt zur Hinteren Hintereisspitze geht es sehr steil hoch, ganz oben habe ich auf Stapfen gewechselt. Achtung am Gipfelbuchbehälter: Der hat ein kleines Metallgratl, da habe ich mich sauber aufgeschnitten ...

    Abfahrt um 12:30 direkt vom Gipfel ordentlich - ziemlich steil nach Norden hinab (unterhalb Felsen!). Ich bin dann noch die ca. 50 Hm hoch zur Zinne durch die Ostflanke und wollte das zu Fuß machen, aber da brach man bis über die Hüfte ein. Also doch wieder mit aufgefellten Skiern. Vom Sattel zwischen Hintere Hintereisspitze und Zinne hätte es aber eine Stapfspur gegeben. Abfahrt um 13 Uhr dann außer die ostseitigen Meter von der Zinne schöner Firn. Zwischendurch muss man auch anschieben, es gibt am Gepatschferner auch einige Meter Gegenanstieg. Der Münchner Hang ist noch durchgehend fahrbar, aber leider ging der Schnee unterhalb von ca. 3.000 m rasch in tiefen Schnee über. Zwei Stunden früher abzufahren, wäre wohl deutlich besser gewesen. In der Mitte des Hanges eine offene Spalte. Über letzte Schneefelder ging es bis ca. 2.230 m hinunter. Leider meistens kein gut tragender Sommerschnee, sondern ich brach wiederholt auf Steine durch. Anschließend musste ich dann noch ziemlich mühsam über den Wanderweg über den Weißsee zurück zum Skigebietsparkplatz. Ab unterhalb Weißsee mit Skiern, davor wiederholt zu Fuß durch Schneefelder, die leider auch nicht immer getragen haben. Wenn man besser plant als ich (bzw. es sich vorher überlegt), könnte man auch mit dem Bus hoch vom Fernergrieß fahren. Fährt zur Zeit aber nur ein Mal am Vormittag und eimal am Nachmittag.


    Es gab auch Spuren im Gebiet zur Mittleren Hintereisspitze und dem Vernagl sowie zur Langtaufererspitze (zu letzterer vermutlich von Melag). Auf der Weißseespitze waren auch zwei Tourengeher - siehe Bericht bei der Alpinen Auskunft (Gruß an Florian & Markus, hat mich gefreut).


    Manko am Kaunertaler Gletscher: Die Liftbetreiber ackern die Pisten nach Liftschluss besonders gründlich um. Viele Pisten sind ausgeschoben oder von den Pistenraupen verunstaltet - offenbar auch, weil sie am Kaunertaler immer große Schneedepots anlegen. Und leider gibt es mittlerweile nur noch bis ca. Mitte Mai Skibetrieb (wohl aus kommerziellen Gründen, Schnee hätte es genug gehabt; bei den Ochsenalmliften und Weißseejoch ist noch früher Schluss). Also die guten Verhältnisse, die man früher noch Anfang bis Mitte Juni im Pistenbereich hatte, sind wohl vorbei. Und wirklich nervig ist der Motorsport-Tourismus von Sportwagenfahrern und Motorradfahrern, die zur Zeit fast ganztägig das als Rennstrecke nutzen.


    Am Sonntag ging es noch auf den Weißseekopf (Nasse Wand-Südgipfel, ca. 3.046 m) über die ehemalige schwarze Piste. Leider war die Nacht nicht klar (teilweise auch Regen), daher etwas sumpfig. Je steiler, desto besser. Anschließend noch den "Holderli Seppl"-Klettersteig - bei Nässe unten etwas rutschig.


    Bilder:


    Kurz nach dem Start am Gletscher-Parkplatz - hinten das Nörderschartl:



    Vom Nörderschartl mit Steigeisen über den Grat hoch:



    Blick auf die Nordhänge der Weißseespitze - die Nordwand selber hat schon wenig Schnee (und mittlerweile noch viel weniger Eis ...):



    Gewaltige Distanzen am Gepatschferner:



    Blick zum Brandenburger Haus und Fluchtkogel:



    Blick zur Weißseespitze - leider zog Bewölkung auf:



    Blick zur Langtauferer Spitze & Weißkugel:



    Blick von der Zinne zur Hinteren Hintereisspitze mit der steilen Abfahrt auf der Nordseite:



    Und noch ein letzter Blick zurück zu den Weiten des Gepatschferners, bevor es hinab in den "Münchner" geht:



    Nach Ende des Steilhangs des "Münchner":


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