- Gipfel
- Hohe Gans
- Höhe
- 1.951 m
- Gebirge
- Karwendel
- Art der Tour
- Skitour
- Datum der Tour
- 18. Februar 2023
- Ausgangspunkt
- Pertisau
- Gefahreneinschätzung
- mäßig
- Exposition der Route
- v.a. West und Süd
Erfahrene Bergsteiger wissen natürlich, wovon die Rede ist, wenn es etwas schlüpfrig heißt "endlich habe ich die Gans auch bestiegen" - nämlich eine Tour auf die Hohe Gans im Karwendel. Wobei ich bisher nicht herausgefunden habe, wie der Gipfel zu diesem Namen kam. Die Form kann es m.E. nicht sein - vielleicht, dass der Gipfel einer Besteigung gewisse Hindernisse entgegenstellt?
Los geht es in Pertisau beim großen Parkplatz an der Mautstelle am Ortsende. Wo auch heute wieder Parkchaos war und man selbst für - für die Tour knapp bemessene - 4 h 6 Euro Parkgebühr abdrücken muss. Wie ich heute feststellen durfte (insoweit Korrektur zum Tourenbericht vom Mittwoch zum Seierjoch), ist im Winter eine Weiterfahrt nach der Mautstelle generell nicht mehr erlaubt. Für Langläufer und Winterwanderer ist das kein Problem (die Touren beginnen ja alle an der Mautstelle), als Skitourengeher insofern etwas unschön, als es dadurch heißt, fast vollständig flach ca. 45 min ins Tal hinter zu laufen und auch zurückzu muss man Zeit und Kraft einplanen. Nach meiner Erinnerung war das jedenfalls früher anders - ich meine, mich noch an eine Frühjahrstour aus dem Bereich Gramai-Alm schon vor Mai ("offizielle Öffnung" der Straße) zu erinnern. Im Internet habe ich zu den tatsächlichen Öffnungszeiten der Mautstraße auch keine wirklich verlässlichen Informationen gefunden.
Hat man erst einmal den Zustieg zur eigentlichen Tour geschafft und den Massenandrang überwunden (bei mir inklusive blöden Sprüchen eines Langläufers, dass Tourengeher im Gebiet nichts zu suchen hätten), geht es auf dem leider sehr früh ausapernden Fahrweg (Südlage) hoch zum Schleimssattel. Auch heute wieder hatte dieser bereits apere Stellen - im Aufstieg ging es, in der Abfahrt habe ich mal abgeschnallt. Mit der Wärme und dem angekündigten Regen könnte es hier angesichts der teilweise nur noch sehr dünnen Schneedecke schon in den nächsten Tagen länger aper werden. Ab Erreichen des Schleimssattels und v.a. in den Gipfelhängen ist schon viel an Lawinen abgegangen - insgesamt ist das Gelände insoweit natürlich heikel, v.a. der sehr steile Gipfelbereich. Im Winter besteigt man die Hohe Gans sinnvollerweise eher etwas nach Norden unter dem Gipfel querend und dann quasi von der Rückseite aufsteigend, denn dort sind die Hänge noch am wenigsten steil und der Schnee auch nicht ganz so schnell abgerutscht wie direkt unter dem Gipfel. Die Südroute über den Grat (üblicher Sommeranstieg) eignet sich im Winter nicht. Am letzten Skianstieg am Kamm ist noch Vorsicht vor Wächten nach Osten geboten.
Die Sicht war heute sehr gut, das Wetter einfach zu warm und die Abfahrt damit leider kaum firnartiger Schnee, sondern meistens tiefer Sulz. Aufgrund des tiefen Schnees und der geringen Schneelage auch ab und zu mal Untergrundkontakt. Insgesamt war der Gipfel doch recht hart erkämpft - es musste auch alles gespurt werden. Aber was macht man nicht alles, um die mittlerweile bekreuzte Gans endlich zu besteigen ...
Fotos:
Der erste Blick zur Hohen Gans - Besteigung aber von der "Rückseite" (Bild stammt von der Abfahrt, daher schon mit Spur):
Bei der Überschüssalm:
Gipfelkreuz Hohe Gans:
Blick von der Hohen Gans nach Norden - der Gratübergang zur Schreckenspitze soll mit Latschenkampf aufwarten ...
Blick von der Hohen Gans auf das Schleimsjoch - unappetitlicher Name, aber bei Firnverhältnissen ein schöner Gipfel:
Die Überschüssalm liegt wirklich aussichtsreich:
Man sieht es den Spuren an - Idealfirn war es nicht; aber in den steileren Passagen auch nicht so schlimm wie zunächst befürchtet: