Kotalmjoch und Klobenjoch-Reibn - Skitour im Rofan

  • Gipfel
    Kotalmjoch, Stuhlböcklkopf, Klobenjoch
    Höhe
    2122, 2157, 2041m
    Gebirge
    Rofan
    Art der Tour
    Skitour
    Datum der Tour
    16. Februar 2023
    Ausgangspunkt
    Kläranlage Achenkirch... Na, Schmarrn (man könnte es bei den Gipfelnamen aber fast annehmen...). Natürlich Abenteuerpark Achensee an der B181, 5 Euro
    Gefahreneinschätzung
    mäßig
    Exposition der Route
    Alle, da Rundtour; Exposition der Abfahrten siehe Bericht

    Firn und Puiver: Ein perfekter Tag im Rofan


    Mit reichlich Verspätung aufgrund vergessener essentieller Ausrüstungsgegenstände sind wir heute um 10 Uhr am PP gestartet und haben dabei dann im Nachhinein betrachtet vom Zeitmanagement her doch alles richtig gemacht, um den perfekten Firn zu bekommen. Anders als am Dienstag, wo ich auch schon am Kotalmjoch unterwegs war, war es heute morgen nämlich leicht bewölkt, was den Auffirnzeitpunkt etwas nach hinten verschoben hat. Ebenfalls am Dienstag war mir auch die Idee mit der Klobenjoch-Reibn gekommen (eine Tour, für die es meiner Recherche nach keine Beschreibungen - weder analog noch digital gibt). Ich hatte dann noch das Glück, (am Dienstag) einem Skitouren-Veteranen mit schwer stollenden Fellen zu begegnen, dem ich meinen Wachsblock zur Verfügung stellte und der mir im Gespräch dann sagte, dass er diese Tour kenne und mir wertvolle Tipps gab.

    Nun genug der Vorrede - medias in res! Wir sind über die Forststraße (Labschlaggraben momentan unproblematisch) zum Kotalm-Niederleger und dann über die Abkürzer im Wald zum Mittelleger - Abfahrt ab Mittelleger besser auf der Forststraße, da schlechter Schnee im Wald. Von dort über den verfallenen Hochleger zum Kotalmjoch/Stuhlböcklkopf. Die breite Flanke bietet verschiedene Abfahrtsmöglichkeiten, die je nach Feinexposition von Süd über Südwest bis West momentan zu unterschiedlichen Zeitpunkten zwischen 12 und 15 Uhr auffirnen. Da das Gelände aber mittlerweile stark zerfahren ist, gibt es keinen perfekten Firngenuss. Die Schneehöhe liegt hier bei mageren 20-30cm, was Steinkontakt fast unvermeidlich macht.

    Nach dieser ersten Abfahrt haben wir uns an die Klobenstein-Reibn gemacht: Vom Kotalm-Hochleger geht es schattig hinauf ins Steinerne Törl (2012m) und drüben südwestseitig in herrlichem Firn über fast jungfräuliche Hänge hinab bis kurz oberhalb der Dalfazer Alm, wo der Anstieg zum Klobenjoch beginnt. In wunderschöner Landschaft steigen wir hier sonnig zum Heechenbergjoch. Diesen Hang haben wir dann in traumhaften Firn gleich zweimal befahren/bestiegen. Der eigentliche Gipfel des Klobenjochs ist wegen der nicht eingeschneiten Latschen momentan nicht sinnvoll zu erreichen.

    Zum Abschluss haben wir vom H-Joch aus die Westflanke des Kloben gequert, um zu den Einfahrten in die steilen nordseitigen Rinnen des Klobenjochs zu kommen. Grundsätzlich gibt es hier viele skibare Rinnen (das sieht man vom Mittelleger der Kotalm aus), doch zurzeit ist nur eine (, die den Nordwänden des Klobensteins nächste,) sinnvoll, das heißt ohne Latschenkampf, zu erreichen. Die anderen Rinnen setzen tiefer an und der Zustieg zu ihnen ist latschenbewaffnet...

    Die Abfahrt selbst war einfach genial: Steil (40 Grad+), eng, Pulver und ein bisserl Dolomiten-Feeling!

    Lawinengefahr: In den Rinnen natürlich grundsätzlich erheblich: Wir haben uns sorgfältig an jene herangetastet, die wir dann gefahren sind - nach Neuschnee nicht zum empfehlen. Ansonsten aufgrund der geringen Schneemenge inexsistent: In den Südhängen liegt einfach zu wenig Schnee für Lawinen...


    Prognose: Trotz der warmen Tage war im Gebiet in den letzten Tagen keine Abnahme der (an sich natürlich geringen) Schneemenge erkennbar. Thanks god to the nächtliche Abstrahlung!


    Sonstiges: Die Forstraße ist zwischen Kotalm-Nieder- und Mitterleger leider durch die Spuren eines Raupenfahrzeug arg zerpflügt worden. Aber natürlich muss hier Verständnis walten: Der "naturschütztende Jäger" oder sollte man vielleicht besser sagen der "jagende Naturschützer" ist auch nur 1 Kilometer über die höchstgelegende Alm hinausgewalzt, um zu seinem Jagdstand zu kommen. Sicher schützt er Wald und Wild aus Leibeskräften!



    Bilder:


    Anmerkung: die ersten beiden Bilder sind vom Dienstag, alle andere vom Donnerstag.


    1: Eine klingende Zeder! Natürlich weiß ich, dass das eine Zirbe ist, aber wer die literarische Anspielung kennt, darf sich gerne bei mir melden. ;)

    2: Anstieg zum Kotalmjoch/Stuhlböckl

    3: Firnabfahrt vom Steinernen Törl

    4: Am höchsten Punkt, der mit Skiern beim Klobenjoch zu erreichen ist.

    5/6: Firngaudi

    7: Tiroler Fjordlandschaft

    8: Am Weg zu den Nordrinne des Klobenjochs.

    9/10: Geile Pulverabfahrt eben dort - schaut auf den Bildern natürlich nicht so steil aus, wie es realiter ist...



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