- Gipfel
- Hohe Wand
- Höhe
- 3.289 m
- Gebirge
- Zillertaler Alpen
- Art der Tour
- Skitour
- Datum der Tour
- 22. Mai 2022
- Ausgangspunkt
- Schlegeis-Stausee
- Gefahreneinschätzung
- mäßig
- Exposition der Route
- alle außer West
Gestern ging es vom überraschenderweise weitgehend verwaisten Schlegeis-Stausee zu Fuß bis kurz vor das Pfitscher Joch und dann im freien Gelände und über den unmarkierten Grenzsteig hoch zum Stampflkees und weiter auf die Hohe Wand.
Die Auffahrt über die Mautstraße (14,50 Euro) ist leider erst ab 7.00 Uhr möglich, was um diese Jahreszeit eigentlich zu spät für eine Skihochtour ist. Gestern war kurz vor 7 Uhr das Mauthäusel schon besetzt und eine Auffahrt möglich. Einen Schranken gibt es. Camping oben ist ebenfalls offiziell verboten. Keine Ahnung, ob man da faktisch auch vorher hochfahren könnte oder ein Übernachten oben toleriert wird.
Richtung Pfitscher Joch (und auch sonst) habe ich den ganzen Tag bis auf ganz kurz vor Schluss keinen Menschen getroffen. Ungewöhnlich ruhig für das Schlegeis-Gebiet war es, das Pfitscher-Joch-Haus und die Lavitz-Alm haben aber auch noch zu. Bis kurz vor das Joch ist es schneefrei, am Joch gibt es kurze Schneefelder. Vorsicht aber bei der Umgehung der Lavitz-Alm: Hier gibt es ein sehr steiles Schneefeld direkt oberhalb des reißenden Bachs. Ich empfehle deshalb dringend, die 10 Hm mehr über den oberen Weg zu gehen. Auf großen Teilen des Weges, soweit er im Talboden verläuft, ist es zur Zeit sehr nass, auch zwei Bachquerungen sind überspült. Die angesichts der hohen Temperaturen ordentlich wasserführenden Bäche aus den umliegenden Hängen sind schon beeindruckend und gleichzeitig erschreckend - da fließen die Reste der umliegenden Gletscher zu Tal.
Das Kar hoch zum Stampflkees hat der allgemein miserablen Schneelage dieses Jahr folgend schon sehr wenig Schnee. Hoch bin ich daher zu Fuß über den unmarkierten Grenzsteig. Herunter ging es gestern gerade noch mit zwei ganz kurzen aperen Stellen bis fast in den Talboden (bis ca. 2.200 m) und dann mit einer Querung zu den Hängen unter dem Pfitscher Joch auf wirklich allerletzten Schneeresten noch genau bis in den Talboden auf ca. 2.060 m.
Wegen der späten Stunde und weil es in der Nacht zwar klar war, aber weiterhin zu warm, war der Schnee im Bereich des Stampflkees und der steilen Gipfelquerung schon ziemlich sumpfig. Deswegen auch abwärts am flachen Kees teilweise zu schieben ... Unterhalb aber die Belohnung im Sommerschnee. Die Querung vom Skigipfel zum Kreuzgipfel ist auch mit Skischuhen zu machen, wenngleich ich das Kraxeln mit diesen jedes Mal etwas herausfordernd finde.
Fotos:
Extrem wenig Schnee heuer - man glaubt es nach dem Bild kaum, aber es ging dennoch mit nur kurzem Abschnallen noch fast bis in den Talboden (teilweise verdeckt):
Endlich am Stampflkees angekommen - jetzt werden die Kurzski für den Aufstieg angelegt:
Dieser steile Hang muss auf der Normalroute zur Hohen Wand gequert werden:
Blick vom Skigipfel hinüber zum Hauptgipfel:
Blick vom Hauptgipfel (Kreuzgipfel) hinüber zum Hochfeiler & Hochfernerspitze - die Nordwände sind leider in traurigem Zustand:
Blick vom Kreuzgipfe zurück zum Skigipfel - als Variante könnte man äußerst steil auch rechts abfahren (wäre gestern vielleicht sogar die bessere Variante gewesen, um sich die nervige Querung zurück am flachen Stampflkees zu sparen):
Blick zurück auf den letzten Hang zum Skigipfel - mittlerweile leider zugezogen:
Mehrere Gletscherseen prägen die Tour zur Hohen Wand (laut einem anderen Bericht v.a. im Sommer beeindruckend):
Blick zurück auf die flache Querung am Stampflkees - angesichts des Sumpfschnees oben gestern mühsam:
Endlich skifahrerische Belohnung in Form von Sommerschnee - hier bei der Moränenabfahrt: