- Gipfel
- Piz Buin Grond
- Höhe
- 3.312 m
- Gebirge
- Silvretta
- Art der Tour
- Skitour
- Datum der Tour
- 29. Mai 2021
- Ausgangspunkt
- Guarda
- Gefahreneinschätzung
- mäßig
- Exposition der Route
- alle
Nachdem das Wetter zuletzt nicht so geeignet für größere Ski-Unternehmungen erschien, gab es heute für mich noch eine "hinausgeschobene" Skihochtour auf den Piz Buin. Allerdings erwies sich auch heute das Wetter letztlich als ziemlich zach - am frühen Morgen noch sonnige Abschnitte, aber dann zog es doch stärker zu als vom AV-Bericht am Vortag vorhergesagt und oben war dann der Nebel eingefallen und es durch den Wind auch ziemlich kalt. Also wie man es macht, macht man es (manchmal) falsch. Dafür habe ich den ganzen Tag keinen Menschen getroffen und das am sonst doch so beliebten Piz Buin!
Zunächst mit dem Radl durch das Val Tuoi - welches mitunter ordentlich hochzieht. Bis zur Verzweigung vor der Alp Suot ist es völlig schneefrei. Ich bin noch weiter gefahren und musste dann über mehrere jeweils kurze Schneefelder schieben. Dann direkter Wechsel auf die Skier bei der Almhütte auf ca. 2.130 m - besser wäre es aber wohl gewesen, schon vorher bei den Kieshaufen nach dem Abfall des Weges das Radldepot anzulegen, weil man danach hin und zurück mühsam schieben musste.
Am Morgen war der Schnee noch gut durchgefroren. Zunächst ging es ohne Harscheisen, für die steile Querung zur Fuorcla Cunfin habe ich diese aber doch angelegt. Die wenigen Meter von der Grenztafel in der besagten Scharte hinab querend zum Ochsentaler Gletscher haben mich ganz schön Nerven gekostet - der Gletscherrückgang hat hier das Gelände ordentlich aufgesteilt und bockhart war es auch noch. Wahrscheinlich ist es doch besser, über die Scharte weiter rechts in Richtung P. 3.117 zu gehen, wo auch die Spuren waren - dann mit einigen Metern mehr Höhenverlust, aber ohne das "Hoch- und Hinunterzittern" zur / von der Fuorcla Cunfin. Oder doch die Steigeisen anlegen.
Der Gipfelanstieg ab dem Skidepot auf gut 3.100 m war mit Pickel und Steigeisen heute recht gut machbar. Anspruchsvoll daran ist ohnehin eher die Kombination aus ausgesetztem Gelände, Schnee, Eis und Fels und letzterer auch nicht immer fest. Klettertechnisch ist es hingegen überhaupt kein Problem, jedenfalls mit dem Schnee. Mit weniger gesetztem Schnee ist vermutlich alles aber bröseliger und auch die Steinschlaggefahr ein Thema. Die in vielen Internetbeschreibungen als unterer und oberer Kamin bezeichneten Stellen nimmt man zur Zeit kaum als solche war.
Die Abfahrt vom Skidepot zur Buinlücke war recht ruppig. Dann entschied ich mich doch direkt von der Buinlücke die Rinne abzufahren - ganz oben aber schon ziemlich steil und bei mir unangenehm hart. Weiter unten leider viele Lawinenboller, das sah von unten schöner aus. Wo es flacher wurde guter Firn, unten schon ziemlich tief (11.30 Uhr Abfahrt war zu spät). Der SAC empfiehlt, wegen Steinschlags das Gebiet der Rinne zu meiden - heute lagen aber nur wenige Steine herum. Der lange Rückweg über den Anstieg und dann noch bei Nebel erschien mir aber auch nicht angenehm.
Bilder:
Blick vom Radldepot zum heutigen Gipfelziel:
Bei der Hochfläche Plan Rai:
In der Fuorcla Cunfin mit Blick zum Ziel:
Unangenehme Querung von der Fuorcla Cunfin im harten Schnee:
Gipfelkreuz Piz Buin Grond:
Tiefblick vom Gipfel in das Val Tuoi, über welches der Zustieg erfolgte:
Der obere Kamin von oben - zur Zeit recht problemlos, unangenehmer ist die glatte Felsplatte unmittelbar darunter:
Typisches Gelände beim Gipfelaufstieg (hier Blick zurück während des Abstiegs) - nicht besonders schwierig, aber häufig ausgesetzt (und steiler, als es hier ausschaut):
Blick von der Buin-Lücke auf die weitere Abfahrt:
Wieder bei der Chamanna Tuoi (zur Zeit geschlossen):