Am Tag der Arbeit wurde viel Schweiß vergossen … während am 1. Mai auf dem Nußdorfer Talboden Bühne und Mikrophone gecheckt wurden, schleppten sechs Aktivist*innen von Mountain Wilderness Deutschland e.V. (MW) Transparente, Balken, Seile und Sicherungsequipment auf den ausgesetzten Gipfel der Kindlwand.
Dort sollte das mit 15 Meter Höhe bislang größte Banner der Umweltschutzorganisation in der steilen Felswand platziert werden: Ein riesiges NO gegen die geplante massive Erweiterung des Steinbruches am Fuße des Heubergs.
Während sich unten im Tal langsam die Demo-Teilnehmer versammelten, warteten die MW Aktivist*innen am kalten Gipfel weiter darauf, dass sich der dichte Nebel endlich auflöst. Leider vergeblich. Als es nach 10 Stunden Gipfelzeit auch noch zu regnen anfing, wurde die Berg-Aktion (auch aus Sicherheitsgründen) abgebrochen. Schließlich war der Abstieg mit dem „schweren Gepäck“ bei Nässe nicht ganz ungefährlich.
Die Demonstration im Tal, welche die Bürgerinitiative „Rettet den Heuberg“ (die außer von MW auch vom BN, dem DAV, dem Verein zum Schutz der Bergwelt sowie der Inntal Gemeinschaft e.V. unterstützt wird) organisierte, war umso erfolgreicher: 450 Teilnehmer zeigten den Betreibern die Rote Karte.
Der Extrembergsteiger Alexander Huber war aus Berchtesgaden angereist. Er machte deutlich, dass die Verteidigung der Alpen beim ersten Meter anfange und es nicht in Ordnung sei, den Steinbruch in der klar definierten Alpenschutzzone zu erweitern, um noch mehr Gestein abbauen zu können. Im derzeitigen Steinbruch sind bereits 10 ha in der Schutz Zone C und die gesamte beantragte Erweiterungsfläche von 2 ha liegt in der Schutz Zone C!
In Richtung des (mit Abwesenheit glänzenden) Rosenheimer Landrats Otto Lederer, dem Chef der Aufsichts- und Genehmigungsbehörde des Steinbruchs, sagte Alexander Huber: "Shame on you!"