Gipfel und Höhe: Schottmalhorn (2.045 m)
Gebirge: Berchtesgadener Alpen - Reiter Alm
Art der Tour: Skitour
Datum der Tour: 20.02.2021
Ausgangspunkt: Oberjettenberg
Tourenverhältnisse: unten sehr wenig Schnee (--> erhebliche Tragestrecke, s.u.), oben Schnee noch nicht in Firn umgewandelt
Gefahreneinschätzung: es handelt sich um eine durchaus anspruchsvolle Abfahrt, dementsprechend die (abstrakten) Risiken: Absturz in den Steilpassagen, Sturz auf Grund ungenügend eingeschneiter Steine / Latschen, bei schlechter Sicht (heute natürlich nicht) ist die Orientierung auf der Reiter Alm auch schnell schwierig
Exposition der Route: v.a. West
Prognose: Straße dürfte weiter rasch ausapern, oben die Skischneise aber leider auch --> Tragestrecke wird noch deutlich weiter
Sonstiges: Heute wollte ich nach einigen Touren in den beliebten Bayerischen Voralpen doch etwas mehr Ruhe - die Reiter Alm ist da immer eine Idee und bei gutem Wetter ohnehin ein Traum (bei schlechter Sicht hat man dort oben wegen der Orientierungsprobleme ohnehin nichts zu suchen). Der Eintrittspreis sind die gut 1.000 Hm bis zum Schrecksattel - also Genußtourengeher werden sich da nicht wohl fühlen, ist halt (gerade auch in der Abfahrt) schon "rustikal".
Nach 25 min schnallte ich die Skier an - doch bald wieder ab. Dasselbe Bild nach 35 min, 50 min, 1 h - letztlich beginnt der wirklich durchgehende Schnee erst in der Skischneise nach der Ellbach-Hütte nach der Bachquerung. Und ist dort auch nicht mehr üppig. Für den Schrecksattel legte ich sicherheitshalber Harscheisen an, war heute aber überflüssig. Herausforderung ist da eher der wirklich schmale Weg herunterwärts, allzumal es daneben sauber abfällt. Zu meiner Überraschung endete die Skispur an der Neuen Traunsteiner Hütte - die meisten sind wohl zum Weitschartenkopf gegangen, wo es ordentlich gehen soll, aber auch keinen Idealfirn hat. Ich wollte zum Edelweißlahnerkopf und musste dann alles spuren - brutal anstrengend im noch nicht umgewandelten Schnee, der zudem anstollte wie ich es selten erlebt habe. Wer der Spur nachgeht, möge die nicht optimale Spuranlage verzeihen - aber ohne Markierungen, GPS und Karte (zu Hause ...) ist die Orientierung dort oben selbst bei guter Sicht und mit gewisser Ortskenntnis nicht so leicht und das ständige Auf und Ab ist auch nervtötend. Ich landete dann auch auf dem Schottmalhorn statt dem Edelweißlahnerkopf - auch schön. Für den Edelweißlahnerkopf müsste man sich an der Stelle, wo ich in Aufstiegsrichtung stark nach rechts gezogen bin (unter dem P. 1.850) weiter links queren.
Die Abfahrt bis zur Neuen Traunsteiner Hütte bietet dann viele kleine Gegenanstiege - Reiter Alm halt. Also skifahrerisch sind auf der Reiter Alm die klassischen Touren sicher besser. Landschaftlich sind sie ohnehin alle ein Traum. Edelweißlahnerkopf und Schottmalhorn werden mit Skiern wohl eher im Rahmen der Überschreitung der Reiter Alm (also weiter Richtung Reiter Steinberg) gemacht. Trotzdem: Wieder eine Skilücke geschlossen.
Bilder / GPS-Track:
Am Beginn der Skischneise, zwischendurch müssen aber noch die Skier abgeschnallt werden:
Der letzte Hang hoch zum Schrecksattel:
Panorama auf der Reiter Alm:
Geradeaus geht es hoch zum Schottmalhorn - mit einigem Auf und Ab:
Blick vom Schottmalhorn zum ursprünglichen Ziel, dem Edelweißlahnerkopf:
Blick zum Weitschartenkopf, wäre heute ein leichteres Skiziel gewesen:
Wirklich schmale Abfahrt auf dem Steig vom Schrecksattel - ich schrammte einige Male mit den Skiern an die Felsen:
Die Skischneise im mittleren Teil - in Realität aber steiler, als es hier ausschaut: