Gipfel und Höhe: Gupf im Höllentalkar (ca. 2.365 m), Bergl (2.266 m)
Gebirge: Wetterstein
Art der Tour: Kurzski-Tour
Datum der Tour: 17.05.2020
Ausgangspunkt: Hammersbach bei Grainau
Tourenverhältnisse: Schnee ab/bis ca. 1.850 m, oben noch recht tief, unten sommerschneeartig - insgesamt überraschend gute Abfahrt
Gefahreneinschätzung: Lawinengefahr auf der Route selber um diese Jahreszeit gering (man löst höchstens die oberste Schicht aus), Vorsicht aber vor Rutschen aus den umliegenden Wänden (s.u.)
Exposition der Route: Nord
Prognose: auch hier wird es langsam knapp, ein paar Tage dürfte es aber noch lohnend sein - Verhältnisse sind recht gut zu sehen auf den beiden Webcams Wank und Zugspitze Nord auf http://www.foto-webcam.eu
Sonstiges: Nachdem die Grenzen leider immer noch zu sind, nutzen dem Bayern die offenbar guten Ski-Verhältnisse im Bereich des Hauptkamms nichts - und bei uns geht nicht mehr viel. Also bin ich gestern mal kreativ geworden und ins Höllental gestiegen - eine normale Skitour ist das natürlich nicht. Die Höllentalklamm und die Höllenangerhütte sind noch geschlossen. Aufstieg daher über den Stangensteig, die letzte Brücke bei der Wegvereinigung mit dem Klammsteig ist abmontiert. Bachquerung gar nicht so leicht (je nach Wasserstand), am sichersten ist es, durchzuwaten. Für den Aufstieg am Talschluss über "Leiter" und "Brett" empfehle ich ein Klettersteigset und Helm - an sich nicht schwierig, aber mit dem schweren Skigepäck ist das Gleichgewichtsgefühl ja nicht optimal. Im Aufstieg kann man sich noch eine Weile ohne Skier in der Nähe des Sommerwegs halten, in der Abfahrt geht es bis ca. 1.850 m im Bereich des Bachs und dann ein paar Höhenmeter wieder nach Westen hoch zum Steig (wenn man die Latschengasse findet ohne Latschenkampf). Ich bin zunächst hoch bis zum Gupf unter der Inneren Höllentalspitze (ca. 2.365 m) und dann nach Zwischenabfahrt noch einmal hoch zum Bergl (2.266 m) - so lohnen sich auch die Kurzski.
Ein paar Zugspitzaspiranten waren über den Höllentalferner auch unterwegs. Nach Aussage eines absteigenden Bergsteigers gab es ab etwa der Irmerscharte noch viel Schnee, unangenehme Querungen. Er hat umgedreht. Ob einer bis zum Gipfel durchgekommen ist, weiß ich nicht. Es sieht aber auch von unten nach Schnee in den Querungen aus, sicherlich nicht unheikle Verhältnisse. Ich würde da besser noch etwas zuwarten.
Achtung: In den umliegenden Wänden liegt auch noch einiges an Schnee. Allein während ich "Gipfelrast" gemacht habe, gingen zwei große Rutsche ab und verschütteten am Höllentalferner jeweils die Aufstiegsspur der Zugspitzaspiranten. Deswegen empfiehlt es sich auch, nicht noch mit den Kurzski weiter hochzugehen. Im Bereich des eigentlichen Höllentalferners ist sowieso alles eingelahnt und daher unlohnend für Skier.
Bilder / GPS-Track:
Bei der Höllentalangerhütte mit Blick in den Talschluss:
Blick zurück in das Höllental vom Talschluss:
Kleines Schneefeld am Einstieg in die Klettersteigpassage:
Der Einstieg in die sog. "Leiter" ist durch ein Schneefeld verlegt, es gibt aber Stapfspuren - jedoch steil:
Das sog. "Brett":
Auch im Höllentalkar macht sich der Sommer mit Blumen bemerkbar:
Blick zurück auf einen Teil des Skigeländes:
Blick vom Bergl bergauswärts:
Blick vom Bergl zum ersten Skigupf, hinten der Höllentalferner mit dem Anstieg zur Zugspitze: