Skitour Großvenediger

  • Gipfel und Höhe: Großvenediger (3.657 m)


    Gebirge: Hohe Tauern - Venedigergruppe


    Art der Tour: Skitour


    Datum der Tour: 08.06.2019


    Ausgangspunkt: Neukirchen am Großvenediger, Parkplatz Hopffeldboden (4 € Parkgebühr pro Tag)


    Tourenverhältnisse: Schnee ab der Talstation der Materialseilbahn; sehr viel Schnee am Gletscher und im Gipfelbereich


    Gefahreneinschätzung: mittel - angesichts des Geländes steht die Spaltensturzgefahr im Vordergrund; der Gletscher ist optisch sehr gut eingeschneit, man sieht entlang der Aufstiegsroute weit und breit keine Spalten, in der Abfahrt ging es beim Gletscherbruch über eine drüber


    Exposition der Route: alle


    Prognose: geht noch ein bißchen, bei der Materialseilbahn dürfte es demnächst Unterbrechungsstellen geben


    Sonstiges: Vom Hopffeldboden geht es zunächst ca. 10 km und 850 Hm auf dem Forstweg hoch zur Talstation der Materialseilbahn. Ein Bergrad ist sehr zu empfehlen, bis zur Berndlalm und im Schlussanstieg zur Talstation der Materialseilbahn ist es allerdings steil (Stromradler im Vorteil). Oder man nimmt den Taxibusverkehr in Anspruch - von der Kürsingerhütte nur nach Anmeldung, Berndlalmbus fuhr untertags.
    An der Talstation der Materialseilbahn (1.929 m) kann direkt vom Radl auf die Skier umgestellt werden. Es geht zunächst recht flach zum Obersulzbachsee (aufpassen, nicht in den reißenden Obersulzbach hineinzufallen - wegen Unterspühlung besser auch Abstand zur Böschung). Die Querung am Rande des Obersulzbachsees ist wegen einiger Lawinenkegel etwas mühsam, 1-3x abschnallen je nach Leidenschaft für die Unversehrtheit der Skier.
    Der Weg vom See hoch zum Gletscher / der Kürsingerhütte ist eigentlich nach Karte leicht zu finden (eine Rinne direkt hoch), gestern gab es aber zwischen 2.200 m und 2.800 m sehr dichten Nebel. Ich habe mich total verhauen und bin viel zu weit nach Süden abgekommen. Daher nicht der Spur nach Süden folgen! Jetzt sollten aber einige Spuren drinnen sein, dann ist es sicherlich leichter zu finden. Dennoch kam bei mir der Gedanke auf, dass ein GPS-Gerät vielleicht doch gute Dienste leisten könnte ... Oder eine Stangenmarkierung wie bei vielen anderen Hütten. Das Gelände ist bei Nebel wirklich absolut gleichförmig.
    Nachdem der Verhauer endlich überwunden war und ich mit Sicht auch wieder zur Route auf dem Venedigerkees gefunden hatte, ging es dann problemlos aber mittlerweile konditionell doch fordernd hoch zur Venedigerscharte und mit Skiern direkt zum Gipfelkreuz des Großvenediger. Oben liegt wirklich viel Schnee, das Fundament des Gipfelkreuz ist tief eingeschneit, wie man im Vergleich zum Bericht der Pinzgauer Bergrettung zur Neuaufstellung des Gipfelkreuzes sieht.
    Der Gipfelhang ist etwas ruppig zerfahren, der Rest wäre bei Abfahrt am Vormittag guter Firn gewesen (unten kurz tief, dann Sommerschnee), bei meiner verspäteten Abfahrt erst am Mittag war es dann schon etwas tief, aber nicht sumpfig. Unten entlang des Baches muss etwas angeschoben werden.


    Das Wetter war in Osttirol ganztägig sonnig, auf der Nordtiroler Seite nur oberhalb ca. 2.800 m gut.


    Die Berndalm hat zur Einkehr geöffnet und lohnt sich. Insgesamt war im Obersulzbachtal wenig los, einige zur Hütte aufsteigende Skitourengeher, ansonsten nur Wanderer und Radfahrer, aber insgesamt wenig. Ab dem Obersulzbachsee war ich den ganzen Tag alleine unterwegs, und das an einem Modeberg schlechthin bei sehr guten Skiverhältnissen! Es geht zur Zeit besser als wahrscheinlich an so manchem "Hochsaisontag".


    Bilder / GPS-Track:


    Endlich über dem Nebel, aber am falschen Gletscherast (hier der Gletscherbruch des Sulzbachkees):



    Mit Skiern geht es bis zum Gipfelkreuz:



    Sehr viel Schnee im Gipfelbereich (das Fundament des großen Gipfelkreuzes ist völlig eingeschneit):



    Blick vom Gipfel zur Glocknergruppe:



    Blick vom Gipfel zum Reichenspitzstock, unten alles im Nebel:



    Abfahrt von der Venedigerscharte mit Blick zum Keeskogel:



    Bei der Abfahrt kommt man an diesem Gletscherstück vorbei, sonst ist alles eine plane Schneefläche - hinten die Venedigerscharte:



    Hochalpin ist der Großvenediger schon:



    Typisches Gelände entlang des Obersulzbach:



    Bei der schön gelegenen Berndlalm lohnt eine Einkehr zur Halbzeit der Radl-Abfahrt:


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