Bergtour Untere Wettersteinspitze

  • Gipfel und Höhe: Untere Wettersteinspitze (2.152 m)


    Gebirge: Wetterstein


    Art der Tour: Bergtour


    Datum der Tour: 01.07.2018


    Ausgangspunkt: Mittenwald Bhf.


    Tourenverhältnisse: ganze Route komplett schneefrei


    Gefahreneinschätzung: mittel - in der Rinne und den nachfolgenden Schrofenhängen Absturz- und Steinschlaggefahr


    Exposition der Route: nach dem Zustieg v.a. Ost und Süd


    Prognose: geht bis zum Schneefall im Herbst; bei mehreren Partien allerdings sehr steinschlagefährdert


    Sonstiges: Am Sonntag gab es als Ausweichtour nach einer großen Bahnstörung am Morgen die schon lange auf meinem alpinen Wunschzettel stehende Untere Wettersteinspitze - ein vor allem von Mittenwald sehr beeindruckender Berg. Nach Zustieg über den Franzosensteig zum Sattel zwischen Grünkopf und der Unteren Wettersteinspitze geht es noch ein bißchen Richtung Leutasch, ehe bei einem jetzt wieder aufgeschichteten Steinmann nach rechts der anfangs sehr undeutliche Steig abzweigt. Gut auf die vereinzelten Steinmänner und verblasste grüne Punkte achten - die Route mit ihren vielen Wendungen ist nicht immer selbsterklärend. Auf ca. 1.630 m kommt man schließlich zu einem kleinen Hütterl. Nach kurzer, flacher Querung geht es dann tendenziell leicht rechts haltend hoch. Bei Nebel wie bei mir im Aufstieg hat das Potential, falsch zu gehen, insbesondere sich zu sehr Richtung Südwände zu halten - dahin führen auch Steigspuren. Ab Erreichen des Schuttfelds auf gut 1.800 m ist die Route dann aber klar: Hoch zur Ostrinne und dann diese hoch. Ich rate, schon unten am Schuttfeld den unbedingt empfehlenswerten Helm aufzusetzen, nicht erst am Beginn der Rinne. In der Rinne kommen gleich am Anfang zwei schwierigere Stellen, dann noch einmal nach ca. 50 Hm eine schwierigere, weil glatte Stelle. Danach wird es deutlich leichter, es ist auch viel alpines Gehgelände dabei. Die Bewertung für die beiden oberen schwierigeren Stellen schwankt offenbar zwischen den Führern und verschiedenen Beschreibungen im Internet: II / III. Die Schwierigkeit ist aber eher, dass im Gelände viel Schutt auf den Felsen liegt und insbesondere nach oben es sehr brüchig wird, als dass die beiden Stellen für sich genommen so schwierig wären. Die beiden glatten Stellen kann man wohl auch ungehen, aber das ist sicher auch ausgesetzt. Notfalls halt die beiden Stellen wenig elegant hoch-/runterrutschen im Stemmschritt. Oben wird die Rinne breiter, ehe bei einer auffälligen höhlenartigen Wandstelle mit gelblichem Fels die Rinne extrem brüchig und eng nach oben sehr steil weiter zieht. Das ist aber falsch, wie ich nach kurzer Zeit feststellte. Richtig geht es nach links hoch zum Grat und den Steinmännern folgend, bis man von oben in die besagte Rinne hinunterschauen kann.



    Gruß an den Bergsteiger aus Tutzing, mit dem ich mich noch über die verschiedensten ähnlichen Bergziele im Wetterstein unterhielt.



    Bilder / GPS-Track:


    1 - Am Beginn des Schuttfelds, die Aufstiegsrinne ist oben erkennbar:



    2 - Schon nach der Ostrinne, nach wie vor absturzgefährdetes Gelände aber deutlich gutmütiger:



    3 - Blick von der Unteren Wettersteinspitze über den Grat zur Oberen Wettersteinspitze:



    4 - Blick von der Unteren Wettersteinspitze nach Mittenwald und zur Karwendelkette:



    5 - Eine der beiden glatten Stellen - bei genauerem Hinsehen finden sich aber doch Tritte (im Abstieg allerdings schwer zu sehen):



    6 - Und noch ein Blick hoch in die Richtung, nachdem alles überstanden ist:


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