Der Schnee hat sich im Karwendel südseitig bis auf etwa 1800-2000 Meter weitgehend verzogen, wobei man auch darunter in eingewehten Mulden und im Latschenbereich mit Schnee rechnen muss. Generell ist die Schneelage sehr unterschiedlich. Während die gegenüberliegenden Latschenzone der Seebergspitze komplett schneefrei ist, präsentierten sich die Latschenhänge im Rofan noch recht weiß. Viel Schnee liegt generell in nordseitigen Karen oberhalb von etwa 200 m wie an der, über dem Gütenberg aufragenden Bettlerkarspitze.
Weitere Bilder und Eindrücke gibt es hier:
https://alpinjournal.de/2024/0…wunderland-am-guetenberg/
Beiträge von mpröttel
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In den Nordalpen muss man ab 1200 m bis 1400 m mit einer geschlossenen und nicht gerade dünnen Schneedecke rechnen. So waren gestern selbst an der südexponierten Hasentalalm (Karwendel Gebirge) Schneeschuhe ab 1400 m Höhe erforderlich. Allerdings ist der Schnee aufgrund der wieder hohen Temperaturen sehr nass, so dass selbst Schneeschuhtouren nicht großen Spaß machen. Beispielsweise sind die Latschenzonen noch lange nicht ausreichend eingeschneit. Deshalb brach ich den Anstieg zum Satteljoch gestern auf etwa 1650 m, auch wegen möglicher Nassschneelawinen, ab.
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Selbst für mich gibt es sie noch. Diese Momente an denen sich ein leidenschaftlicher Bergfex fragt: „Warum bin ich eigentlich noch nie hier oben gewesen?“ Gestern schenkte mir das (noch) perfekte Spätsommerwetter eben so ein Moment.
Auf der Suche nach schönen Touren für mein kommendes KAERWENDEL Buch fiel die Wahl auf die 3-Gipfel-Überschreitung von Fleischbank, Hölzelstaljoch und Grasberg.
Um möglichst gute Fotos mit nach Hause zu nehmen, starteten Bernadette und ich bereits um sechs Uhr früh im Rißtal und wurden kurze Zeit später mit einem rot aufleuchtenden Karwendel-Hauptkamm belohnt.
Allein schon der Aufstieg zur Fleischbank ist sehr lohnend, da der lichte Bergwald die ganze Zeit über schöne Ausblicke hinab ins Rißtal und zu den steilen Karwendel Nordwänden frei gibt.
Und ab der Fleischbank beginnt eine Kammtour vom aller-aller-feinsten. Man kommt aus dem Schauen einfach nicht heraus!
Etwas Orientierungsvermögen ist freilich erforderlich, da die direkte Kammüberschreitung weder markiert noch beschildert und auf dem Abstieg vom Grasberg eine Latschenpassage etwas zugewachsen ist.
Der krönende Abschluss der 1350 Höhenmeter und ca. 17 Kilometer langen Unternehmung ist schließlich ein erfrischenden Bad im Rißbach.
Klar, dass diese Tour mit in meinem neues Buch kommt!
Noch kurz zu den aktuellen Verhältnissen: Gestern war natürlich noch alles komplett trocken und schneefrei. Da die Schneefallgrenze aber im Verlauf der Woche auf unter 1500 m sinken dürfte, kann das kommendes Wochenende etwas anders ausschauen.Weitere Bilder findet ihr HIER!
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Wir haben den Nordgrat (wie nicht unüblich) ab der Meynow-Scharte begangen. Der Gletscherzustieg zu dieser erfolgte noch auf gutem Altschnee. Der Bergschrund kann derzeit noch auf Schneebrücke überwunden werden.. Ab der Scharte sollte man auch im steilen III-Gelände, idealerweise seilfrei klettern können, da das Sichern auf dem langen Grat sehr viel Zeit ins Anspruch nehmen würde. Die Schlüsselstelle „Böse Platte“ (IV-) haben wir hingegen gesichert. Der Grat selbst war trocken und ist komplett schneefrei.
Beim Abstieg über den Normalweg war eine gute Spur vorhanden, was angesichts des Nebels sehr hilfreich war. Bei der einen oder anderen Spalte muss man schon nach guten Schneebrücken Ausschau halten.
Warum man vom Großen Geiger besser die Finger lassen sollte, erfahrt ihr zusammen mit weiteren Bildern HIER
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Der vom Großen Wilden über den Vorderen Wilden zum Kreuzkopf führende „Wilde Grat“ (Name in der AV Karte) trägt seine Bezeichnung nicht nur wegen der zu überschreitenden Gipfel. Tatsächlich ist die tolle Grattour eine wilde Angelegenheit, bei der man jeden Tritt und jeden Tritt gut prüfen muss, da das Gestein meist nicht beonders zuverlässig ist.
Dennoch ist der „Wilde Grat“ mit der entsprechenden Erfahrung sehr zu empfehlen: Bereits beim tollen Nordgrat auf den Großen Wilden gibt es eine Stelle (II+) die man etwas ausgesetzt abklettern muss. Diese weist wie der Rest vom Nordgrat aber recht guten Fels und noch rote Markierungen auf.
Nach dem Großen Wilden folgt schönes Gehgelände. Und dann wird die Sache richtig wild: Kraxel-Passagen bis III- (bzw. Wanderschwierigkeit T5) und eine nicht immer ganz klare Weg-Findung (gut auf die eher wenigen Steinmänner achten) werden gewürzt von tollen Tiefblicken ins Bärgündeletal.
Nach etwa vier Gratstunden hat man sich dann den eher leichten Abstieg über den Weittalkopf-Nordgrat und eine Stärkung im Prinz Luitpold Haus mehr als verdient
Dort ist die lange Tour freilich noch nicht zu Ende: Man muss natürlich noch zurück zum Ausgangspunkt, wobei man am besten nahe der Pointhütte ein Fahrrad deponiert hat. In der Summe kommen ab Parkplatz Säge 40 km und 1800 hm zusammen. Das ist dann doch ganz sportlich, zumindest dann ,wenn man (wie wir) keine E-Bikes benutzt.
Der Grat ist aktuell absolut schneefrei. Auch bei den Zu- und Abstiegen hat man keinen Schneekontakt. Aber man muss gut auf den nicht immer sicheren Fels achten. Gerade am Vorderen Wilden gibt es viel Geröll mit einer gewissen Steinschlaggefahr.
Weitere Bilder findet ihr HIER
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Es gibt keinen besseren Stützpunkt für die grandiose Olperer Überschreitung als die Geraer Hütte. Schon bei der (sehr kurzfristigen) Hüttenbuchung war die Sache klar: Auf der Olperer Hütte ist auch unter der Woche alles rappelvoll. Auf der Geraer Hütte gibt es noch viele freie Plätze … und das sogar im Mehrbettzimmer.
Wir wählten den Anstieg aus unserem geliebten Alpenvereinsbergsteigerdorf Schmirntal, um am letzten Tag noch die Kammtour zur Hohen Warte zu unternehmen.
Aber erst ging es von der Geraer Hütte natürlich auf den Olperer. Auf dem zunächst vollkommen einsamen Anstieg lag am Großteil des (restlichen) Olpererferners guter, fester Trittschnee. Nur oben, bei der Querung zur Wildlahnerscharte ist eine Blankeispassage zu queren. Der steilere, zum Grat führende Gletscherhang hat wieder guten Altschnee und nicht den geringsten Bergschrund.
Der Nordgrat war komplett trocken und schneefrei. Was für eine herrliche Plaisir-Granit Kraxelei. Und außer uns waren nur zwei Bergsteiger*innen unterwegs!
Auch der Abstieg über den Riepengrat war komplett schneefrei. Weiter unten und vor allem beim sportlichen Gegenanstieg zur Alpeiner Scharte (um zurück zur Geraer Hütte zu kommen) liegen aber noch einige große Schneefelder, die teils gequert, teils umgangen werden können. In der Summe kommen bei der langen Runde 1600 Hm zusammen.
Nach einer weiteren gemütlich-ruhigen Abend auf der Geraer Hütte (mit ihrer tollen Küche) bildete die Überschreitung von Kastenwand und Kahlwandspitze zur Hohen Warte den perfekten Abschluss der gelungenen Dreitagetour. Auch auf diesem, teils spannenden, vor allem aber traumhaften Grat (Schwierigkeit T4) waren wir mutterseelenallein unterwegs.
Was für ein Gegensatz zur lauten Ostseite des Olperer, wo nicht nur der Instagram-Hotspot Olperer Hütte vollkommen überlaufen ist, sondern wo selbst bei einer Nullgradgrenze von 4400 Metern die Gletscherlifte dröhnen.
Weitere Bilder findet ihr HIER -
Basslerjoch:
Auf dem Anstieg zum Schrimmennieder Sattel ist ein unproblematisches Altschneefeld zu queren, Die große Wechte am Sattel kann links (also dort war ohnehin die Stahlseile sind) schneefrei umgangen werden. Im weiteren verlauf sind zwei unproblematische Schneefelder zu queren. Ansonsten war alles trocken und schneefrei.Kreuzspitze:
Vor dem Beginn des steilen Gipfelaufbaus muss man zwei große Altschneefelder queren, die aber gut zu begehen waren. Am steileren Geröllhang vor den ersten Versicherungen ist der Weg vom Altschneeteils verdeckt. Hier muss man mühsam im Geröll ansteigen. Ansonsten war alles trocken und schneefrei. -
Route => Bergtour Steinfalk
Dem Hauptkamm vorgelagert, ist die Falken-Gruppe ist eine ganz besondere Ecke des Karwendelgebirges. Denn von den sechs verschiedenen Falken Gipfeln kann nur der Steinfalk über einen markierten Weg erreicht werden. Und auch bei diesem muss man absolut trittsicher sein und UIAA-Schwierigkeit I sicher im Griff haben.
Außerdem ist als Tagestour eine sehr gute Kondition nötig. Zumindest dann wenn man so wie ich gestern am Rissbach startet und erst einmal mit einem eher älteren Trekking-Rad (nein kein E-Bike) zur Falkenhütte strampelt.
Mit der wunderbaren Überschreitung des Mahnkopfes zum Steinfalk kamen in der Summe 35 Kilometer und 1750 Höhenmeter zusammen. Als kürzere Variante kann man übrigens auch in der Eng starten.
Die komplette Tour ist schneefrei und auch die zurückliegenden Starkniederschläge haben keine negativen Auswirkungen auf den Steig gehabt. Wie im Karwendel aber üblich, muss man an den zwei Felspassagen Tritte und Griffe gut auf ihre Festigkeit prüfen.
Last but not least: Eigentlich muss man den Mahnkopf in Trollkopf umbenennen. Ich glaube ich habe noch nie auf eine Bergtour so viele, von den wunderschönen gelben Kugeln zu sehen bekommen -
Der Name passt! Beim Aufstieg begegnete ich über 50 Gämsen ... und dazu noch stattlichen Steinböcken und mutigen Murmeltieren
Aber ich bin heute morgen nicht wegen der Fauna aufs Gamsjoch gestiegen, sondern wollte die Frage klären, ob schon hohe Karwendel-Berge (der Gipfel ist 2452 m) von der Schneelage her machbar sind.
Und es hat auf diesem südexponierten Gipfelanstieg gut geklappt. Es gab insgesamt nur vier größere Altschneefelder, doch die waren weder zu weich noch zu hart, so dass die Spikes im Rucksack bleiben konnten.
Auf dem Anstieg zum Hohljoch kein Schneekontakt. Die Querung unter den Laliderer Wänden zur Falkenhütet hat hingegen noch viel Schnee, wie von dort zu sehen war.
Auf der Querung zum Gumpenjoch auch fast kein Schneekontakt. Erst auf 2300 m, dort wo sich das Gelände an der "Gamssatt" zurücklegt, liegt noch ein richtig großes Schneefeld. Am Gipfelkamm liegt ein problemloser "Firnrücken".
Beim Abstieg waren Gamaschen und Teleskopstöcke aber sehr hilfreich ... und zwar nicht nur für den Altschnee, sondern für den direkten Abstieg über den Gumpenbach mit seiner steilen Geröllrinne. Wie meistens nach dem Winter ist der Pfad hier stellenweise erodiert und der zu querende Bach hat auch jetzt während der Schneeschmelze recht viel Wasser.
Und noch ein Hinweis für Skitourengeher:innen: Der Blick rüber zum Hochglück zeigte, dass sich diese Tour nicht mehr lohnt. Dort müsste man bestimmt 700 Hm Ski tragen.
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Route => Skitour Lüsenser Fernerkogel
Wir hatten am 26. April auf den 1700 Höhenmetern zum grandiosen Lüsenser Fernerkogel beste Bedingungen:
– Start bei -5°C um 7 h.
– Die Straße zum Talschluss war noch schneebedeckt.
– Der riesige felsige Talschluss ist heuer sehr gut eingeschneit.
– Und bei der Abfahrt gab es selbst um 13 h noch guten Powder.
Zweidrittel der insgesamt knapp 40 Tourengeher:inen zweigten erstaunlicherweise am Gletscher links zur Lüsenserspitze ab und verpassten somit nicht nur den spannenden Gipfelanstieg (ziemlich viel Schnee am Blockgrat, aber gute Spur) und den sensationellen Tiefblick nach Lüsens, sondern auch noch tolle Abfahrtvariante vom Rotgratferner zurück zur Normalroute.
Weitere Bilder findet ihr HIER -
Gestern gings über die Nöderlscharte auf die Weißseespitze.
Der Grat hat guten Trittschnee. Wir brauchten weder Pickel noch Steigeisen. Auch die Gletscherausrüstung blieb dank guter Spur und weil keine Spaltenzone begangen werden muss im Rucksack..
Der Nordhang ganz im Osten (also nicht zu verwechseln mit der Nordwand, die auch befahren wurde) hatte guten Powder.
Die Tour fand im Rahmen einer Mountain Wilderness Deutschland Aktion gegen die Erschließungspläne am Gepatschferner statt
Wenn ihr auch gegen neue Lifte und eine Seilbahn an der Weißseespitze seit, dann Unterschreibt diese Petition
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Route => Skitour Königspitze
Wer nicht nur den riesigen Osthang (bis 40°) sondern auch die gewaltige Ostrinne (bis 45°) der Königspitze gemeistert hat, kann eines der tollsten Skiabenteuer der Ostalpen in seinem Tourenbuch abhaken.
Wir haben den zweithöchsten Gipfel der Ortler-Gruppe als Großes Finale einer Dreitagetour gemacht, wobei an Tag 1 Cevedale (Übernachtung danach auf der Branca Hütte) und an Tag 2 Palon de la Mare (Übernachtung danach auf der Pizzinihütte) auf dem Programm standen.
Im gesamten Gebiet hat es ab ca. 2000 m viel Schnee. Die Spaltenzonen der Gletscher sind sehr gut eingeschneit, so dass zum Beispiel nicht nur die Abfahrt vom Cevedale über den Vedretta die Cedec, sondern auch über den Vedretta del Pasquale gut machbar sind.
Nordseitig und auf flacheren Passagen gab´s meist guten Powder. Südseitig entwickelte sich aufgrund der hohen Temperaturen und der zwischenzeitlichen Sonnenfenster bis ca. 3200 ein Harschdeckel.
Die entscheidende Schlüsselstelle ganz zum Schluss, eben die oben genannte Königsspitze Ostrinne hatte meist gesetzten Pulverschnee, war auf ihrer von oben gesehen linken Seite (dort wo die Sonne hinkam) ziemlich hart. Der Gipfel selbst wurde auch befahren, wobei die Mutigen dabei vorsichtig seitlich abrutschten. Was absolut verständlich ist.
Übrigens waren am gestrigen Sonntag bei nahezu idealen Verhältnissen nur 15 Leute an der oft überlaufenen Königspitze unterwegs.
Und noch ein Wort zu den Hütten: Sowohl Rifugio Pizzini als auch Rifugio Branca sind mit ihrem netten Personal und den kleinen gemütliche Zimmerns absolut zu empfehlen.
Viele weitere Bilder findet ihrHIER
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Ok. Auch ich bin nicht unbedingt begeistert, wenn Samstagfrüh um 4:45 h der Wecker klingelt. Aber wenn man ein paar Stunden später überglücklich seine Ski abschnallt und weiß, dass man alles richtig gemacht hat, ist alles wieder gut
Goldrichtig war erstmal die Entscheidung nach Nesselwängle zu fahren, wo das kleine Naturschneegebiet wegen fehlenden technischen Betriebsleiters derzeit nicht in Betrieb ist. Der Schnee reichte auch zum Abfahren (zumindest bis heute um halb zehn) auf der nordseitigen Pistenschneise bis ganz unten. Und nach etwa 10 Aufstiegsminuten liegt wirklich ausreichend Schnee.
Sehr erfreulich war zudem die Tatsache, dass der steile Nordhang der Krinnenspitze bereits gestern schon befahren wurde und eine feste Aufstiegsspur vorhanden war. So konnte ich auch alleine diese steilere Alternative zum deutlich längeren und nicht so spannenden Südanstieg wagen.
Fast die ganze Zeit hatte ich aufgrund des frühen Aufbruchs den tollen Aussichtsberg für mich allein. Erst bei der Abfahrt kamen mir Leute entgegen.
Ski und Fahrer erfreuten sich bis zur Krinnenalpe an Powder vom Allerfeinsten. Darunter hatte der Schnee schon um halb zehn einen Stich.
Im Lauf des warmen Föhntages dürfte auch weiter oben die Schneequalität einigermaßen gelitten haben.
Mit einer Schneefallgrenze zwischen 1000 m und 1300 m dürfte diese Tour auch noch die nächste Woche gehen. Zumindest wenn man kurz die Ski trägt. Allerdings dürfte die Lawinengefahr ansteigen. Dann sollte man den Südanstieg zum Gipfel wählen.
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VIEL SPASS MIT MEINEM MEIN DREIHUNDERTSTER EINTRAG AUF TOURENTIPP
Ihr kennt das. Da hat man vor einem Monat ein verlängertes Skitourenwochenende mit seinen Spezln ausgemacht. Und dann macht das Wetter einen monstermäßigen Strich durch die Tourenplanung.
In unserem Fall war am vergangen Wochenende eigentlich ein Hochtourenrunde in der Bernina-Gruppe geplant. Doch ein fettes Genua-Tief bescherte dem höchsten Gipfel der Ostalpen neben massenhaft Neuschnee mit Lawinenstufe Vier und indiskutables Bergwetter. Auch am Österreichischen Hauptkamm herrschte eine große Lawinengefahr.
Plan B lautete, sich möglichst weit in Richtung Nordosten zu begeben. Am höchsten Gipfel der Osterhorngruppe, dem Gamsfeld einen eigenen Eindruck von der Lawinensituation zu gewinnen und dann eine Zweitage-Tour auf Gjadstein und Hohen Dachstein zu unternehmen.
Zwar waren am Gamsfeld die Tourenverhältnisse sicher und der Lawinenlagebericht ging auch am Dachstein auf Stufe 2 zurück. Aber in steilen Nordosthängen "sollte man weiterhin Triebschnee mit geringer Zusatzbelastung" auslösen können. Und genau diese Hänge ging es bei unserer Dachsteinrunde. Zudem sollte das Genua-Tief noch weiter in den Nordalpen übergreifen.
Wie gut dass ich mich jetzt an meine Bergwanderführer Ausbildung im Toten Gebirge erinnerte, wo mir noch tolle Skitouren im Gedächtnis waren.
Die Flucht noch weiter Richtung Nordosten war sehr erfolgreich. Die sensationelle Rundtour auf das Große Tragl mit der steilen Abfahrt unter riesigen Felswänden in den Geisterwald ist eine der gri0artigesten Skitouren der Nördlichen Kalkalpen, Und auch die Skiwanderung Almkogel ist ein landschaftliches Schmankerl mit großartigem, 400 Höhenmeter langen Gipfelhang. Ein Blick von dort zum wolkenverhangen Dachstein zeigte gestern, dass wir alles Richtig gemacht haben!
Und nun zu den Schneeverhältnissen. In der Osterhorngruppe, wo am Freitag ca. 20 cm Schnee fielen muss man auf der Forststraße Richtung Gamsfeld die Ski ca. 45 Minuten tragen. Ab ca. 1400 m liegt auch südseitig genug Schnee. Und die Latschenzonen sind bestens eingeschneit. An der 1600 m hoch gelegenen Tauplitzalm (Ausgangspunkt für Tragl und Almkogel) liegt richtig viel Schnee. Allerdings gibt es nur noch nordseitig Pulverschnee. Alle anderen Expositionen hatten Montag und Dienstag einen noch nicht tragenden Harschdeckel.
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Route => Wanderung Laubenstein
Die Wege waren bis etwa 1200 m schneefrei. Im Kessel der Hammerbachquelle lag dann 5 cm Neuschnee auf ca. 40 cm fester Altschneeunterlage. Der südseitige Gipfelhang war dann teils schneebedeckt, teils aper.
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Bis jetzt übernachtete immer auf DAV Hütten, wenn ich die tollen Sellrain-Skitouren unternahm. Letztes Wochenende schliefen wir im Tal (etwas oberhalb von Gries) und waren begeistert, dass man dort – genauso wie z.B. im Alpenvereinsbergsteigerdorf Schmirntal – kurzfristig günstige Übernachtungsmöglichkeiten bekommt, Und das in den Faschingsferien! Zudem kann man äußerst lecker und nachhaltig essen gehen. Hier sei vor allem der Alpengasthof Ruetz genannt, wo das Fleisch von den eigenen, bestens gehaltenen Hochlandrindern, bzw. dem Tiroler Grauvieh stammt. Ich selbst aß die besten Spinatknödel meines bisherigen Vegetarier-Daseins
Und nun zu den Schneeverhältnissen. Am Samstag war der Schnee selbst am 1900 m hoch gelegenen Ausgangspunkt zum Mitterzeiger sehr durchnässt. Es liegt aber ausreichend Schnee und die Abfahrt war halbwegs ok, da die Unterlage noch einigermaßen fest war und man kaum einbrach. Ab 2300 m herrschte sehr dichter Nebel. Wir kehrten ca. 150 m unterhalb des Kreuzjochs um.
Am Sonntag war der Anstieg zur Lampsenspitze hart durchgefroren. Es waren aufgrund der schlechten Schneelage in tieferen Regionen sehr viele Leute unterwegs. Von daher war die Abfahrt pistenmäßig eingefahren, was aber alles andere als ein Nachteil war. Denn der Schnee im unverspurten Gelände wies gestern einen Harschdeckel auf.
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Route => Skitour Grünsteinumfahrung
Die nette Ausserfernbahn (für deren Erhalt wir von Mountain Wilderness Deutschland e.V. uns bereits 2000 erfolgreich eingesetzten) ermöglicht eine entspannte und umweltfreundliche Anreise zur legendären Grünsteinumfahrung. Wir hatten sowohl bei der Hin- als auch Bei der Rückreise perfekte Zug- und Busanschlüsse.
"By fair means" (also ohne Benutzung der Lifte zum Marienbergjoch) haben unsere glücklichen Oberschenkel am Ende der gestrigen Tour 1700 Höhenmeter und 18 Kilometer in überwältigender Berglandschaft gemeistert.
Und nun zu den Schneeverhältnissen: Nicht nur am Alpenrand sondern auch in den Nördlichen Kalkalpen sind selbst nordseitige Berghänge bis ca. 1300 m schneefrei. Die Grünsteinumfahrung geht also nur deswegen komplett auf Ski, da man zu Beginn und zum Schluss Pisten benutzen kann.
Oberhalb von ca. 1700 m ist die Schneelage hingegen sehr gut. Die Latschenzonen sind diesen Winter so gut eingeschneit, wie schon lange nicht mehr. Gleichzeitig können Bergrücken und Sattel (wie das Hölltor) auch abgeweht sein.
Die harte Altschneeunterlage hat in den Mieminger Bergen am Sonntag und Montag oberhalb von ca. 1700 m 10-20 cm Schnee hinzubekommen. Der Neuschnee war auf der Abfahrt in die "Hölle" etwas windgepresst. In den nordseitigen und windgeschützteren Abfahrten im Drachen- und Brendelkar liegt hingegen toller Powder.
Weitere Bilder findet ihr HIER
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Ich liebe es, unbekannte Skitourenrunden mit Übernachtung in Winterräumen auszutüfteln. Und wenn ich dann im Internet nicht den winzigsten Hinweis auf meine Idee finde, dann heißt das natürlich nicht, das diese Route noch niemand zuvor gegangen hat. Aber mit großer Wahrscheinlichkeit ist die Angelegenheit dann irgendwie anspruchsvoll. Was den Reiz natürlich noch erhöht.
Der Plan lautet: Tag eins von Namlos auf den Tschachaun zu steigen und dann auf der Anhalter Hütet zu übernachten. Am zweiten Tag soll es dann über das Grübigjoch und den anschließenden, schmalen Kamm auf die Namloser Wetterspitze zu erreichen und über deren gewaltigen Südwesthang und die Alpe Fallerschein abzufahren.
Entsprechend gespannt erreichen Jana und ich den Tschachaun, da von ihm aus zu sehen sein könnte wie überwechtet die Gratpassagen von Tag 2 sind. Diffuse Sicht verschleiert jedoch eine eindeutige Antwort. Und so fällt das Einschlafen, nach dem Abendessen im toll ausgestatteten Winterraum nicht ganz leicht.
Auch der Aufstieg zu und über eine Wechte, die sich im nachhinein als Schlüsselstelle herausstellt macht den zweiten Tag recht spannend. Dahinter aber sehen wir, das der Kamm oft abgeweht ist, so dass wir nicht Gafhar laufen mit einer Wechte abzustürzen. Zudem ist die steile, zu querenden Südhänge zwar hart. Doch die mitgenommenen Steigeisen bleiben im Rucksack.
Zur Belohnung für die gelungene Aktion gibt`s fast perfekten Tiefschnee auf der Riesenabfahrt und ein Bier beim Hans auf der Fallerschein Alpe. Der bestätigt dass diese Tour im Winter extrem selten gemacht wird. Bei Hans kann man auch wenn er nicht da ist, einen Einkehrschwung nach der Wetterspitze einlegen. Gezahlt wird auf Vertrauen und das klappt sehr gut. "Die Halunken bleiben im Tal" weiß Hans aus langjähriger Erfahrung.
Noch zu den Tourenverhältnissen: Beide Talanstiege weisen paar kurze Tragepassagen auf, sind aber noch gut machbar. Die harte Unterlage hat ca. 10 cm Neuschnee , der recht gut mit dem Altschnee verbunden ist. Überall sieht man alte und sehr große Gleitschnee- bzw. Nassschneelawinenkegel.
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Route => Skitour Ammergauer Kreuzspitze
Mich interessierte heute morgen, ob man im Ammergebirge noch Skitouren machen kann ... und kehrte beim ersten Testpiece (Weitalpspitze) nach etwa 200 Höhenmetern wieder um. Meine Hoffnung, dass auf der Forststraße wenigstens eine eisige Unterlage überlebt hat, wurde nicht erfüllt. Dafür waren die Waldhänge über mir schneefrei soweit das Auge reichte.
Mein zweiter Versuch war dann deutlich erfolgreicher , wobei ich auch in der nordseitigen Rinne unterhalb der Kreuzspitze die Ski bis 1550 m tragen musste. Das riesige darüber aufragende Kar hat genug Schnee, ist aber bockhart gefroren. Hier ist eine wirklich gute Harscheisen-Steigtechnik erforderlich. Dass ich meistens auf die Steighilfe verzichte, war hier von großem VorteilAuch auf der Abfahrt war der Schnee weiter sehr hart, denn in das Kar kommt keine Sonne. Hier sollte man zumindest in der oberen Hälfte nicht stürzen.
Der anschließende Latschenrücken ist gut eingeschneit. Der darauf folgende Rücken zum Skidepot ist wie so oft etwas abgeweht. Der Gipfelanstieg ging im meist tiefen Schnee recht gut ... jetzt ist gespurt
Allerdings sind die Felspassagen vereist. Mit Erfahrung aber gut ohne Pickel und Steigeisen machbar.
Was soll man sagen : Let´s pray for snow !!!
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Direkt am Stubaier Hauptkamm gelegen bieten das Pflersch- und das Gschnitztal Skitouren in grandioser Hochgebirgswelt, bei denen auch mal 1800 Höhenmeter und mehr zusammenkommen.
Eigentlich waren letzten Freitag und Samstag der Gschnitzer Tribulaun (Gschnitztal) und Schneespitze (Pflerschtal) unsere Ziele. Doch die Lawinengefahr war für den erstgenannten zu heikel und die extrem kalten Temperaturen ließen uns auch an dem nicht enden wollenden Anstieg zur Schneespitze zweifeln. Schließlich waren wir am Freitag bei der Mauererspitze (Pflerschtal) nur bis zum Skidepot gekommen, da über dem Gipfelgrat ein eiskalter Sturm tobte.
Doch gute Ausweichziele findet man in den beiden Tälern sofort. Die Besteigung der Kesselspitze (Gschnitztal) war mit ihren 1500 Hm etwas softer, hatte aber auf dem gewaltigen Osthang besten Powder zu bieten. Der beeindruckende Schneebrett-Anriss war schon einige Tage alt. Am Wochenende war die Lawinengefahr mit Stufe zwei zutreffend, wobei man nach wie vor auf Triebschnee achten muss, wie ein kleines Schneebrett, das eine Gruppe bei der Abfahrt auslöste bewies.
Generell ist die Schneelage im Pflerschtal etwas höher als im Gschnitztal, aber in beiden Tälern gut. Allerdings war zu Beginn der Tour auf die Kesselspitze die Rodelbahn (!) geräumt.