Höchster Punkt: Allalinhorn (4027m), Matterhorn (4478m)
Art der Tour: Hochtour
Datum der Tour: 09.-13.07.
Gebirge: Walliser Alpen
Ausgangspunkt: Britanniahütte, Hörnlihütte
Exposition der Tour: überwiegend Ost
Tourenverhältnisse: Allalinhorn: sehr gut; Matterhorn: weniger gut
Gefahreneinschätzung: Allalinhorn: gering; Matterhorn: deutlich höher
Prognose: am Matterhorn gleichbleibend weniger gut
Sonstiges:
Am 09.07. (Sa) Anfahrt von München und ca. vier Stunden Aufstieg zur Britanniahütte vom (kostenlosen!) Parkplatz bei Zer Meigeren an der Straße zum Mattmarkstausee bei starker Quellwolkenbildung und einzelnen Schauern. Die Hütte war trotz Wochenende nicht voll.
Am 10.07. (So) Anstieg aufs Allalinhorn über Hohlaubgrat. Der Hohlaubgletscher war ab ca. 3000m schneebedeckt. Bei dem Grat handelt es sich im unteren Teil um einen überwiegend felsigen Rücken, im oberen Teil um einen Firngrat, der nur im letzten Teil schmal wird. Unangenehm zu klettern ist der Felsriegel kurz unter dem Gipfel. Hier gibt es neben festem Fels auch losen Schutt und bei uns auch eingelagerte Eisreste. Der Gipfel ist groß genug, um auch den Massenandrang aus dem Skigebiet von Saas Fe aufnehmen zu können. Abstieg ebenfalls über Hohlaubgrat, wobei wir über den Felsriegel abseilten. Am gesamten Grat sehr guter Stapfschnee und gute Spur, wir hätten nicht einmal Steigeisen gebraucht.
Wegen des Wetterberichtes, der ab Dienstagabend schlechtes Wetter voraussagte, am 11.07. (Mo) Abstieg von der Britanniahütte und Aufstieg zur Hörnlihütte (ab Schwarzsee; einfache Fahrt 31 SFr), die mit ca. 30-40 Personen angenehm leer war.
Am 12.07. (Di) um 3.50 starteten wir zusammen mit drei oder vier Bergführerseilschaften, denen wir trotz deren enorm hohen Tempo folgen konnten und (nur!) so keine Probleme in der Dunkelheit mit der Wegfindung hatten. Steigeisen waren ab ca. 3800m nötig, denn ab hier lag zunehmend Neuschnee und auch harte Altschneereste. Im Bereich der Schulter große Schneefelder. Der Abschnitt mit den Fixseilen oberhalb der Schulter ist überraschend lang und sehr steil mit einer überhängenden und einer senkrechten Stelle, so dass das Hochziehen ganz schön anstrengend ist. Im Bereich des Daches überwiegend tiefer Schnee, an manchen Stellen traf man aber auch auf nur wenig verschneiten Fels. Kein guter Stapfschnee und keine gute Spur (laut Hüttenwirt war in den vorherigen vier Tagen niemand am Gipfel). Da an diesem Tag nur ca. 15 Personen ganz oben waren, hatten wir den Gipfel zeitweise sogar für uns allein.
Trotz des enormen Tempos zu Beginn brauchten wir ca. sieben Stunden für den Aufstieg (wobei wir sicher nicht optimal aklimatisiert waren, was sich vorallem im Bereich des Daches bemerkbar machte) und ca. acht Stunden für den Abstieg. Dabei gingen wir den Teil bis zur Unteren Moseleyplatte in Auf- und Abstieg seilfrei, oberhalb der Oberen Moseleyplatte gemeinsam am kurzen Seil. Einen Weg gibt es am Berg wirklich nur für wenige Minuten, der Rest ist (eher einfache) Kletterei in fast immer festem Fels, das aber stundenlang(!), nur die Moseleyplatten sind etwas schwieriger (laut Führer III-).
Oberhalb ca. 3800m erleichterten uns die Spuren im Neuschnee beim Abstieg die Wegfindung. Unterhalb (und ansonsten) muss man ganz genau den Führer studieren und mit dem Gelände abgleichen, um Verhauer einigermaßen zu verhindern, was uns im Großen und Ganzen auch gelungen ist.
Immerhin war es am Di sehr warm mit Nullgradgrenze über 4000m, so dass wir fast den ganzen Tag ohne Jacke und sogar ohne Handschuhe gehen konnten. Nur direkt am Gipfelgrat starker SW-Wind. Erst am Abend bekamen wir noch erste kurze Schauer mit, am späteren Abend folgten Gewitter und längerer Regen.
Am 13.07. Abstieg nach Zermatt in ca. vier Stunden bei ergiebigem, ganztägigen Dauerregen (Schwarzseebahn fährt bei solchem Wetter nicht) und nachmittags auch Gewittern. Neuschnee bis ca. 3200m. Übernachtung am Campingplatz Attermenzen zwischen Täsch und Randa.
Am 14.07. (Do) steckten die Berge zumindest bis Mittag in Wolken und wohl auch noch am Nachmittag, so dass eine Gipfelbesteigung vermutlich auch heute noch stark erschwert bzw. unmöglich ist.
Bilder zur Tour: