Beiträge von RobertB

    Route => Skitour Pallspitze

    Bei der Suche nach schattigen Tälern mit der Aussicht auf genügend Pulver habe ich mich gestern für den Frommgrund entschieden - dem östlichen Ausläufer des Langen Grundes hinter Kelchsau. Am Parkplatz an der Erler Brennhütte sah es auch recht winterlich aus, und da ich erst um 11 gestartet bin, gab es im Aufstieg um die Richtseitbichlalm herum sogar ein paar Flecken mit Sonne, ein schöner Start. Am Waldrand dort perfekter Pulver, und auch in der Ostflanke des Bärentalkopfes war der Schnee noch fluffig. Weniger fluffig jedoch wurde es im Gebiet der Frommalm und danach im oberen Talteil. Offenbar hatte es dort kräftig hineingeblasen in den letzten Tagen. Die oberen cm des Schnees waren schon verdichtet, und drunter gab es eine dünne Harschschicht die manchmal trug und manchmal nicht - für den Aufstieg in der verwehten alten Spur ganz ok, für die Abfahrt aber keine berauschenden Aussichten.


    Insgesamt ein recht kurzweiliger Aufstieg mit schönen Wald und Bachpassagen. Oben in der Frommscharte war es fast windstill und sonnig. Nach links gehts dort zum Ochsenkopf - der war aber ziemlich freigeblasen. Lieber nach rechts im breiten Gratgelände zur Pallspitze.

    Blick zum Ochsenkopf:

    Und Richtung Pallspitze. Die kleine Stange oben markiert nur die Frommscharte, der Gipfel ist noch ein ganzes Stück weiter hinten.



    Nach einer kurzen Rast in der warmen Nachmittagssonne wurde es Zeit für die Auswahl der Abfahrtsroute. Die steile Ostroute vom Gipfel sah nach ungutem Schnee aus - den Spuren nach hatten da schon Einige hinuntergeschaut, aber keiner war runtergefahren. Deshalb habe ich mich schliesslich für die Nordwestroute Richtung Schöntal entschieden - hat dann auch nicht enttäuscht. Die ersten Hänge in SW Ausrichtung fühlten sich schon firnig an, und weiter unten in den NW Hängen lag noch durchgehend bis zum Forstweg feiner dicker Pulver. Zwar war die Unterlage schon etwas zerfahren, war aber trotzdem eine richtig tolle Abfahrt.

    Heute mal wieder Allgäu, weil das von München aus auch am Ferienende staufrei geht. Aus Neugier bin ich ins Kleinwalsertal gefahren, absolutes Neuland für mich. Bei gefühlten -30 Grad gings vom 8-Euro-Parkplatz aus über die Brücke nach Süden zur Bärgunthütte. Das ganze Bärgunttal lag im Schatten, 20-30 cm feine Pulverauflage auf solider Grundlage, sah vielversprechend aus. Es war ziemlich was los auf dem gut präparierten Weg, so ca. 20 Leute waren da gegen 8 Uhr schon unterwegs. Der richtige Anstieg beginnt ja erst nach der Hütte, das Ziel sind die besonnten Hänge im Bild oben rechts. Man sieht schon, dass ein guter Teil des Aufstiegs und der Abfahrt in waldigem und buschigem Gebiet verlaufen, wobei sich steile Hänge und Flachstücke abwechseln. Die richtig freien Hänge machen kaum mehr als 1/4 der Tour aus.


    Bei der recht üppigen Schneelage war das alles aber kein Problem - allerdings wurden die Hänge heute recht früh schon kräftig zerwühlt..

    Oben führte die Spur auf eine Schulter nördlich des Gipfels. Einige haben es dabei belassen, andere gingen noch den Grat entlang zum Gipfel. Der viele Wind hatte da einen recht stabilen Aufbau geschaffen.



    Auf dem steilen Sonnenhang links des Gipfelkreuzes gings dann in bestem Pulver direkt runter. Als Erster hätte ich mich da vermutlich nicht getraut, aber als Achter oder Neunter schien die Sache vertretbar. Die kompakte Unterlage wirkte einfach überzeugend. Hier das Ganze von unten, wobei die Steilheit in diesem Bild nicht rauskommt.


    Bald gings dann in die Büsche, aber bis zum Parkplatz blieb der Schnee ausreichend mit der Ausnahme von einer sehr kurzen steinigen Baumpassage. Meistens bester Pulver, an wenigen Stellen mit etwas Windeinfluss. Unterhalb der Bärgunthütte waren einige Dutzend Schneeschuhgeher und Spaziergänger mit auf dem Weg.


    Seekopf wurde auch gemacht, und weiter unten zweigte eine Spur Richtung Heiterberg ab - wie weit hoch die ging, konnte ich aber nicht sehen,

    Ganz zufällig war ich heute auch im Spertental unterwegs. Aufstieg auf schattigem Weg zur Labalm, und dann auf steiler Spur (die sicher jede Menge Energie gekostet hat) etwas westlich ausholend auf der gut besonnten Ostseite des Gerstinger Jochs hoch. Sobald man aus dem Schatten des Rettenstein heraus kam, war Frühling. Kein Lüftchen regte sich. Einmal neben die Spur in den nassen Schnee getreten, und sofort stollte es.




    Bei der Abfahrt habe ich mich dann weiter östlich gehalten, Richtung Haglanger Alm. Oben war der Schnee ein nasser Brei mit ein paar pulvrigen Flecken, aber unter 1800 m Höhe gab es mehr und mehr beschattete und kühle Hänge in NO Ausrichtung mit feinstem Pulver. Bis 1400 m, dicht an der Alm vorbei, reicht das Vergnügen. Ich war nach 1 Uhr da, die Sonne war schon weitergezogen und konnte keinen Schaden mehr anrichten, der gute Pulver sollte dort noch eine Weile halten. Unter 1400 m dann wieder mit mehr feuchten Stellen, aber bis runter zum Forstweg ging es ganz gut. Keine Steine erwischt.


    Blick auf Abfahrt von ganz oebn:


    Auf den Floch führten noch keine Spuren, auch am grossen Tanzkogel war niemand zu sehen - der hat ja auch jede Menge verlockende NO Hänge. Aber da ist erstmal Einiges an Spurarbeit zu leisten...



    Zur Lawinengefahr: Untere Schneedecke wirkte gesetzt und solide, ausser ein paar Schneebrocken, die aus steilen Rinnen herauspurzelten hat sich nichts bewegt, und zu hören gab es auch nichts.

    Ganz unverhofft bin ich da zu einer tollen Tour gekommen. Ursprünglich war etwas bei Innsbruck geplant, aber da war es recht bewölkt, und ich bin weitergefahren nach Süden - und über Navis schien tatsächlich die Sonne. Schnee gabs leider keinen. Auf der Nordseite Richtung Weirichtal schien mir die Tragestrecke am kürzesten - es waren dann aber doch etwa 300 Höhenmeter. Eigentlich hatte ich mir die hohe Warte vorgestellt, aber die einzige vorhandene Spur zweigte schon bald rechts ab auf die Route Richtung Schafseitenspitze. Tatsächlich kamen die beiden Spurer von der Tour schon zurück und machten den Eindruck erfahrener lokaler Profis. Ich folgte also weiter ihren Aufstiegsspuren. Anders als in den Skiführern vorgeschlagen ging es den Sommerweg entlang. Ab 1700 m gab es dann jedenfalls durchgehend Schnee, und bald ging es auf einem Rücken weiter, immer mit schönem Tiefblick ins Brennertal. Die Sonne liess sich leider nur noch sporadisch blicken, aber es war trotzdem eine wunderschöne Route.



    Angenehm gings dahin, da gab es plötzlich ein Hindernis: ein Felsklotz stand im Weg. Die Spur ging einfach drüber weg. Sah zuerst dramatisch aus, war dann aber bis auf 1-2 hakelige Spitzkehren nicht weiter schlimm. Dank den Super Spurern, das haben sie wirklich genial gemacht.



    Auf der anderen Seite des Felsens ging es ca. 30 Höhenmeter über einen steilen Wiesenhang wieder runter, ein weiterer Felsklotz wurde rechts umgangen. Danach wieder gemütliche Gratwanderung bis zum Gipfelkreuz der Schafseitenspitze, das aber leider nicht auf dem Gipfel steht. Deshalb gings oben noch weiter über einen spannenden Grat mit tollen Tiefblicken.



    Hinter dem echten Gipfel war dann nur noch ein Zaun zu überwinden, und nach wenigen Metern ging es einen Riesenhang in bestem Pulver direkt runter.



    Nach etwa 400 Höhenmetern wurde es enger und weicher, aber noch gut zu fahren.



    Hier noch einmal ein Gesamtüberblick: wir sind auf 1700 m, der Aufstieg zieht nach rechts am Waldrand auf den Rücken, die Abfahrtsspuren vom Gipfel sind oben gut sichtbar, und aus dem Tälchen links in der Bildmitte kommt man raus. Danach hiess es gestern leider abschnallen und den Almweg ging es zu Fuss gemütlich zurück. Jetzt mit der Wärme ist diese Spezialroute sicher nicht mehr zu empfehlen, aber wenns von den Bedingungen wieder passt, ist das eine Supertour.


    Route => Hintere Karlesspitze Skitour

    Das Wörgetal war heute gut besucht - die meisten Tourengeher sind im Halbschatten zur Karlesspitze, einige auch in der Sonne zum Wetterkreuz. Vom Parkplatz gehts erstmal im Wald zügig und buckelig hoch - der Schnee dort reicht noch eine Weile. In 3-4 von ca. 40 Kurven schauten schon ein paar Steine raus - hat beim Aufstieg nicht gestört, aber die Abfahrt entschleunigt.


    Nach 200 Höhenmetern gehts dann gemächlicher im Hochkar weiter . Hier ein Abschnitt im Osten des Tals.


    Die letzten 250 Höhenmeter zu Grat sind dann etwas steiler, mit dickem Pulver und noch wenig zerfahren. Der Gratrücken selber gut zu gehen bis fast zum Gipfel der hinteren Karlesspitze. 15 m sind da noch zu stapfen in festem Schnee.



    Windegeschütztes Plätzchen da oben, mit tollem Rundumblick, was will man mehr? Die Abfahrt in gutem Pulver. Wenn man sich im Tal östlich hält, reicht der Pulver sogar noch bis zur Einfahrt ins Waldstück. War eine richtig schöne Tour heute.

    Kurzes Update zu Andreas euphorischer Beschreibung seiner Tour auf den Gilfert vom 2.3.:

    Ich bin heute auf seinen (kräftig überschneiten) Spuren rauf und runter. Der Lifthang hatte mittlerweile genug Schnee bis zum Parkplatz. Am Liftende hatte ein Einzelgänger den Sommerweg zum Nohnsjöchl schon angespurt. Im Wald lag ca. 30cm Pulver auf einer vorher löchrigen Schneedecke, kein Tragen mehr notwendig. Ohne Spur wäre es allerdings gar nicht so einfach gewesen, in den steileren Teilen unterm Jöchl wars ab und an doch recht unübersichtlich. Aber so hats einfach nur Spass gemacht, und am freien Rücken hinterm Jöchl wurde es dann richtig genial, abwechslungsreicher und unterhaltsamer kann eine Aufstiegsspur gar nicht sein. Die Nordabfahrt zu den Lafasteralmen war durchgehend top mit kniehohem Pulver - ein wenig abseits lauerten aber auch ein paar nur dünn überschneite Felsen. Beim Aufstieg war der Schnee auf der Westseite schon von Sonne und Wind etwas beeinträchtigt - deshalb bei der Abfahrt eher zweite Wahl. Wind übrigens eher zahm heute am Gilfert; war im Westen der Tuxer wohl anders. Insgesamt eine Supertour, sicherlich auch noch morgen. Und nochmal ein dickes Danke an Andreas, dass er solche besonderen Routen genau beschreibt und hier reinstellt!


    Lifthang


    Wald


    Auf dem Rücken


    Aufstiegsspur und Blick zum Gipfel



    Rückblick Nordabfahrt


    Als Ergänzung zu Thomas Bericht von seiner nordseitigen Tour auf den Zwieselbacher Rosskogel hier der Zustand der Südseite in unserem diesjährigen Lieblingstourengebiet im Sellrain. Auch wenn viele Flanken entlang der Strasse nach Kühtai schon aper sind - in dem kleinen Tal zwischen Hochalter und Rietzer Grieskogel hat es noch mehr als genug Schnee.


    Es war vollkommen windstill und unerwartet warm. Feste Unterlage mit 5-10 cm Pulver, der mit jeder Stunde nasser und schwerer wurde. Sonderlich attraktiv ist der Aufstieg nicht - es geht zwar hoch fast ohne Flachstücke, aber sieht eigentlich immer so aus wie oben im Bild, alles gut übersichtlich und ohne jede Überraschung. Die meisten Tourengänger sind heute zum Kreuzjoch gelaufen und haben dort abgefellt. Gipfelfreunde können von dort entweder den Mitterzaigerkopf oder den Kreuzjochkogel erreichen, zum letzteren konnte man Dank einer cleveren Spur den Grat entlang auf Skiern zum Gipfel. Über die freien Schneeflächen wäre das schwierig gewesen, so ab 35 Grad Steilheit hielt der besonnte Neuschnee nicht so richtig auf der Unterlage und man rutschte immer wieder weg. Vielleicht hätte man doch Harscheisen dabeihaben sollen? Hier der Blick vom Kreuzjochkogel auf den Rietzer Griesskogel, wo am Grat auf jeden Fall Stapfen angesagt ist.


    Die Abfahrt brauchte Kraft, ging aber ohne Probleme, da nur 10-15 cm Schnee aufgeweicht waren und die Unterlage überall gut hielt. Durchgehend schönes Skigelände, hier in der Übersicht von oben. Rechts am Rand ist das Kreuzjoch und gleich darüber der Mitterzaigerkopf, noch in der Sonne.

    Die im Bild schattige Ostflanke des Hochalter wurde heute auch angespurt, dort sicher noch guter Pulver. Auch Kraspes war heute noch sehr pulvrig, wie zwei Tourengeher am Nachmittag bestätigten.

    Route => Skitour Lampsenspitze Sellrain

    Bei der Vorbereitung zu einer der seltenen Vater-Tochter Touren ist die Auswahl zur Zeit nicht leicht: ohne Skitragen, keine Steilhänge oder Waldpassagen, abwechslungsreicher Aufstieg, möglichst pistenähnliche Verhältnisse, ordentlicher Rastplatz, wenig Wind und keine Lawinengefahr. Da bot sich natürlich die Lampsenspitze an. Einziger Nachteil: 5 Uhr aufstehen musste sein, ab 8 hat sich der Parkplatz in Praxmar rasant gefüllt. War ja zu erwarten, auch ganz unten ist noch viel Schnee dort. Im ersten Waldstück war die Spur zwar manchmal etwas eisig, aber das liess sich leicht umgehen, und der alternative Rodelweg war auch frisch präpariert und in bestem Zustand. Wind gab's nur wenig und sehr unregelmässig, fast überfallartig manchmal. An der Koglalm ein schöner und warmer Rastplatz. Gemütlich weiter über das Lampsenhüttl. Alles gut eingefahren, untendrunter fest und flach, mit Lockerschneeauflage, auch für Pistler bestens zu gehen und zu fahren. Ungemütlich wurde es erst ganz oben, da wirbelten wahre Tornados herum, und nach dem Skidepot, auf den letzten 50 Höhenmetern, hat es einen fast umgeweht. Umso mehr konnten wir dann die schöne Abfahrt geniessen.


    Na ja, so ganz alleine waren wir dann doch nicht, an die hundert andere Tourengeher waren schon auch mit da, aber der Schwarm hatte Recht, es war gestern wirklich ein guter Tag für die Lampsenspitze!

    Heute früh bei bissiger Kälte am schattigen Kraspesbach entlang nach Süden in Richtung Zwieselbacher Rosskogel. Eine frühe und schnelle Dreiergruppe machte die erste Spur in 20-30cm Pulver auf fester Unterlage.



    An den wenigen steilen Stellen merkte man deutlich, dass sich Neuschnee und Altschnee noch nicht richtig verbunden hatten, da rutschten Schnee und Ski gerne mal ein Stückchen ab. Harscheisen wurden aber nicht notwendig. Überraschenderweise blieb Schneeaufbau und Neuschneehöhe den ganzen Aufstieg über gleich. Sonne gabs erst so 20 min vor dem Gipfel. Mit Skien gings auf der rechten Seite des Gipfelaufbaus bis ganz nach oben.


    Die Nordseite hatte so viel angewehten, festen und griffigen Schnee in der Unterlage, dass die direkte und steile Gipfelabfahrt ohne Steinberührung gelang. An solchen Stellen rutschte der Neuschnee weg, aber nur kleinräumig und ohne Zusammmenhalt.


    Danach durchgehend schöner Pulver, an manchen Stellen merkte man den etwas ruppeligen festen Untergrund, aber meistens gings locker dahin. Steine liessen sich gut vermeiden.


    An einer Stelle führte eine einzelne Durchfahrt durch eine steile und kurze Rinne zu einem etwas grösseren Schneerutsch - also völlig unkritisch ist die Lawinenlage nicht.


    Weit unten, an der ersten Zwing, führt die Abfahrt dann zu diesem alptraumhaften Wassertrichter - lieber nicht mit kantenlosen Steinskien probieren!

    Nach einigen Herbsttouren in den Tannheimern jetzt das Ganze mal mit Schnee. Von der Autobahn nach Reutte sind's nur wenige Minuten zum Touren-Parkplatz gleich hinter Vils. Viel Schatten dort und viel Schnee. Über Nacht sind allerdings nur 5 cm dazugekommen, aber der alte Pulver ist noch gut. Die ersten 300 Höhenmeter zur Vilser Alm geht's gemütlich den schattigen Fahrweg entlang. Nach der Vilser Alm dann 200 Höhenmeter durch gleichfalls schattigen Wald, im tiefen Pulver, erst dann kommen ein paar Flecken Sonne.


    Anders als in Führern vorgeschlagen zieht die Spur zunächst auf das Vilser Joch. Von dort etwas östlich vom teilweise verblasenen Gratrücken hoch zum Brentenjoch - eine recht sichere Variante.



    Die Abfahrt dann über die freien Hänge nach SO, auch im Bild oben gut sichtbar. Viel Sonne dort; der Pulver ist an vielen Stellen schwer geworden, aber liess sich noch gut fahren.


    Im Waldteil dann zügig zum Parkplatz, ohne jegliche Schramme.


    Statt zum Brentenjoch kann man von der Vilser Scharte auch gegenüber auf die Sefenspitze mit ihren schönen NO-Hängen. Sieht verlockend aus, hat aber noch keiner angespurt.

    Zum Einstieg in den Skiwinter 2023/24 wollte ich mich nicht an laufenden Schneekanonen vorbeidrücken. Wetterbericht sah überall gut aus. Im Vorarlberg gabs diese Woche zuviel Schnee, in den Kitzbühlern zu wenig, also sollten die Tuxer Alpen doch passen. Und tatsächlich - in Innerst ca. 30 cm feiner Pulver auf solidem Hartschnee. Perfekt! Westhang oder Osthang? Wahrscheinlich egal, es war zapfig kalt. Also vom Parkplatz den ersten Westhang hoch, und dann auf frischer guter Spur auf dem verschneiten Forstweg ins Nurpenstal.

    Das ging dann eine ganze Weile so, ich hab meine Wahl schon fast bereut, aber es war eigentlich ganz ok zur Wiedergewöhnung ans Gerät. Erst ab 1700 m beginnt das freie Gelände. Dort Richtung Osten noch 500 Höhenmeter auf die Rosslaufspitze. Das Gelände ist gut gestuft, dazu der sehr solide Hartschneedeckel mit Pulverauflage, das sah nicht sehr riskant aus. Hier so in der Mitte des Hanges, mit der Gilfert-Familie im Hintergrund.


    Der Aufstieg im Osthang war bis ganz oben gut zu laufen, gleichmässige Schneehöhe und immer mit Unterlage.

    Abfahrt ein Traum - genau die richtige Menge an Pulver, keine Felsberührung. Auch den Waldweg gings zügig raus. Hier die Einfahrt in den Osthang, 3-4 kleine Gruppen sind heute da runter.

    Morgen geht's sicher noch genauso gut wie heute - getaut ist jedenfalls nichts, auch der sonnige Westhang über dem Parkplatz war um 14 Uhr noch schön pulvrig, das sollte dann auch für den Gilfert gelten. Vor dem Wochenende sind allerdings zusätzliche 50cm Schnee angekündigt, dann gilt das alles leider nicht mehr.

    Route => Skitour Kuhlochspitze

    Notgedrungen habe ich eine reine Nordroute ausgesucht. Start in Gießenbach, kurz hinter Scharnitz, in grüner Frühlingslandschaft.

    Die ersten 500 m Weg ins Gießenbachtal hinein haben mit Blankeis, Dreck und Steinen das Schlimmste befürchten lassen, aber nach dem Felsentor hatte der Weg zur Eppzirler Alm durchgehend eine dicke Schneeauflage. Es zieht sich halt gut 2 Stunden hin, aber früh scheint auch mal die Sonne in das enge Tal und es ist eigentlich eine nette Wanderung. Hier ein Bild im leicht abschüssigen, weiten Teil des Tales ca. 30 min vor der Eppzirler Alm, und genau über dem Weg das heutige Ziel, die Kuhlochspitze, über das rechte Kar und den Grat erreichbar.


    Nach der Alm gehts dann bald durch die Latschen nach oben zu den Karen. Der Schnee war dort beinhart, die Spuren an vielen Stellen eisglatt gefroren, und so blieb es auch den ganzen Tag. An einer Stelle geht es durch eine Art Eiskanal; praktischerweise ist mir dort beim Anlegen des Harscheisens dessen Halterung von der Fritschi-Bindung abgebrochen, einfach so, und es ging mit einem stabilen linken Ski und einem weniger zuverlässigen rechten Ski mühsam weiter.



    Nach den Latschen wird es kurz flacher und man hat zwei Kare zur Auswahl - links zur Eppzirler Scharte, und rechts zur Kuhlochscharte. Hier der Blick nach rechts - der Schnee viel härter als es auf dem Foto aussieht, aber etwas griffiger als im Latschenteil, zur Not auch im steilen Teil ohne Harscheisen machbar.



    Hier der Blick aus dem schattigen Kar der Kuhlochscharte auf den sonnigen Aufstieg in die Eppzirler Scharte, da kommt die Steilheit auch besser raus.



    Ab der Scharte dann guter Stapfschnee zum Gipfel der Kuhlochspitze. Im steilsten Teil sind Felsen und Drahtseile schon schneefrei.



    Oben mit bester Aussicht. Hier der Blick zu Erlspitze und Solstein - Respekt vor Karin Z., die den locker mal mit an den langen Anstieg zur Eppzirler Scharte drangehängt hat.



    Ich habs dagegen bei der Kuhlochspitze belassen. Die Abfahrt im Kar ging ohne Probleme, der Schnee nach wie vor recht hart aber wenigstens glatt. Im Latschenbereich wurde es dann sehr rumpelig; besonders rund um den steilen Eiskanal war es unangenehm. Hinter der Eppzierler Alm gings auf dem Almweg nach einem flachen Gegenanstieg auf hartem Schnee sehr zügig ins Tal.

    Route => Skitour Gamskopf

    Eigentlich wollte ich zum Standkopf, aber die Freerider vom Wiedersberger Horn hatten auf den schönen Osthängen schon ganze Arbeit geleistet.


    Deshalb also weiter Richtung Gamskopf, immer den Talgrund entlang. Dann nach rechts durch ein längeres Seitental nach oben. Unten natürlich feinster Pulver, ab der Sonnengrenze aber an manchen Stellen windgepresst, an den steileren Hangstücken aber auch pulvrig.


    Im Talgrund nach links gehts zum Skidepot am großen Galtenberg. Nach den Abfahrtsspuren zu schließen war der Schnee dort noch recht gut. Der kleine Galtenberg war noch nicht angespurt - was angesichts der steilen Hänge dort wohl ganz vernünftig ist.

    Hier ein Bild vom Gipfelbereich des Gamskopfes - man sieht schon auch an den Spuren, dass der Schnee durchwachsen ist.

    Bei der Abfahrt kam man dennoch gut durch, unter normalen Umständen könnte man da nichts bekritteln, aber es war halt nicht so perfekt wie gestern am kleinen Beil...

    Aufstieg von Innteralpbach zum Hahnkopf mit Start auf einer gewalzten Anfängerfläche. Die angenehme Spur ging über Almwiesen mit kurzen Waldabschnitten, etwas westlich der Freerider- Route. Wäre zum Abfahren nicht besonders gut: Schnee unten recht schwer und teilweise mit Deckel. Oben im Wald schöner Pulver. Auf jeden Fall aber genug Schnee von oben bis unten. Ich bin dann oben weiter Richtung Südost, auf den Joel zu, im Bild die dunkle Pyramide gerade unter der Sonne.



    Nach der gemütlichen Wanderung ohne richtige Zwischenabfahrt gleich weiter auf den Saupanzen. Dort geriet gerade ein Tourengeher in eine kleine Lockerschneelawine, auf der steilen Nordseite. Konnte sich selber wieder herausarbeiten. Lawinenstufe 3 macht schon Sinn.



    Dann Aufstieg zum Lämpersberg über den Rücken. Schnee war windgepresst mit leicher Auflage, mit ein paar Steinen dazwischen, gut im Aufstieg und auch ok für die Abfahrt. Der Hang zur Feldalm schön pulvrig, noch mit viel Platz für eigene Spuren. 2 Leute sind auch direkt nach Westen abgefahren - und gut durchgekommen.

    Zuletzt bin ich dann noch auf das kleine Beil - das Wetter war einfach zu schön um den Nachmittag zu verschwenden. Hat sich auch gelohnt: die Abfahrt war perfekt in dem flauschigsten aller Pulverschnees, bis hinunter zur Rodelbahn. Also wenn's nur ein Gipfel sein soll - dann ist das kleine Beil der Richtige.

    Auf Rodelbahn und Loipe dann flott bis zum Parkplatz in Inneralpbach durchgefahren.

    Route => Skitour Galtjoch


    Die frühmorgendliche Abfahrt vom Parkplatz neben dem Schlepplift in Rinnen über die Wiesen zum Rotlech macht Lust auf mehr: 20 cm flauschiger Pulver mit guter Unterlage. Und es geht auch gut weiter: der Wald ist dick verschneit, gute Aufstiegsspur und nur wenige Abfahrtsspuren am Morgen, alles Pulver.

    Nur ganz oben am Rücken gibt es ein paar verblasene Stellen. Hier der Gipfelbereich des Galtjochs von der benachbarten Abendspitze aus gesehen:

    Mittags die Abfahrt entlang der Aufstiegsspur - keiner wollte heute irgendwelche steilere Varianten probieren. Bis zum Wald schön pulvrig - und dann der Wärme-Schock. Im Bergfex Wetterbericht stand etwas von maximal +1 Grad in Berwang. Gefühlt waren es im lichten windstillen Wald an den vielen sonnigen Stellen 5-10 Grad, und der Schnee ist dort auch sofort pappig geworden. Wer morgen Pulver möchte, muss wohl einen höheren Ausgangspunkt wählen.

    Auf die hintere Steinkarspitze gab es übrigens auch neue Spuren heute. Da große Teile des Wegs im schattigen Tal verlaufen, ist das vielleicht gar keine schlechte Alternative - wenn man von der Lawinengefahr im Gipfelhang (siehe Foto unten, der lange schmale Hang im Mittelgrund) einmal absieht.

    Eine kleine Zusammenfassung von 3 schönen Skitagen rund um die Lizumer Hütte:

    12.1.22 Eiskarspitze und Torspitze: Griffiger Schnee auf dem Zirbenweg, und wie hier von Andreas letzte Woche berichtet weiterhin guter Pulver im Waldbereich und in windgeschützten Bereichen - z.B. auch auf der Abfahrt von der Torspitze zur Lizumer Hütte

    13.1.22 Mölser Sonnenspitze: auch die Hänge im Westen der Lizumer Hütte haben noch feinen Pulver. Der Gipfelrücken ist abgeblasen, aber noch einigermassen griffig und im Aufstieg und auch bei der Abfahrt auf der Westseite machbar.

    Klammspitze: landschaftlich schöner und einsamer Aufstieg im gemischten Schnee - abgeblasene Bereiche wechseln im oberen Teil mit Triebschnee. Um unteren Teil dann alles windgepresst.

    14.1.22 Lizumer Sonnenspitze und Geier: Bis ca. 2600 m noch schöner Pulver, danach je nach Windeinfluss mit leichtem Deckel. Die Hänge der Lizumer Sonnenspitze haben keinen Untergrund, nur dünne Pulverauflage, Abfellen ist nicht sinnvoll. Aber der Abstecher lohnt sich alleine wegen der Landschaft.

    Abfahrt von der Hütte zum Parkplatz durchgehend gut zu fahren; nur kurz vor dem Lager Walchen liegen ein paar Steine im Zirbenweg.


    Abfahrt Torspitze zur Hütte

    Aufstieg zur Mölser Sonnenspitze, in Bildmitte. Kann über den abgeblasenen Grat von rechts erstiegen werden.


    Vom Geier Blick zur Lizumer Sonnenspitze hinten in der Bildmitte. Der felsige Reckner vorne links wurde heute auch versucht.

    Nach dem gestrigen Schneefall sollte der Chiemgau so langsam ja auch genug Schneeauflage haben. Deshalb heute auf den Hochgern, auf der recht sicheren Südwestroute von Unterwössen aus. Auf den unteren Forstwegen fiel allerdings gleich auf, dass die Unterlage fehlte - der fluffige Pulver lag direkt auf den Steinen. Der Forstweg von Marquartstein war dann solider verschneit - wäre wahrscheinlich die bessere Parkplatzwahl gewesen.

    Ab der Ager-Gschwendalm dann 30-50 cm Pulverauflage auf durchwachsenem Untergrund.

    Ich war den Fussgängern noch nie so dankbar für ihre ruppelige Spur - im freien Gelände wäre ich kaum vom Fleck gekommen, durch den Wind war der Pulver an vielen Stellen schon recht kompakt. So kam ich gut durch bis zum Rücken, wo es heute ziemlich heftig blies. Hier mit Blick auf die Gipfelstange des 'Moarbichls'.

    Der Weg geht dann leicht rechts vom Grat weiter, einigermassen windgeschützt, deshalb kam ich doch gut zum Gipfel durch.

    Bei der Abfahrt habe ich mich nicht die steilen Südhänge hinuntergewagt, wäre auch gegen den Wind gewesen, und bin weitgehend entlang des Aufstiegs zurück zum Hochgernhaus. Dort dann am Rande des weiten Südwesthanges runter Richtung Gschwendalm; aber trotz des makellosen Anblicks waren doch immer wieder Felsen oder Holz zu hören und zu spüren. Mit Steinski hätte ich diesen Riesenhang mehr geniessen können.

    Oben am Gipfel kreiste ein Hubschrauber, offensichtlich auf der Suche, dazu liefen vier herrenlose Hunde nervös herum; ich hoffe da ist niemand zu Schaden gekommen. Die Hunde waren jedenfalls nach meiner Gipfelrast nicht mehr da.

    Nachtrag: Oh je, habe gerade den ausführlichen Bericht darüber gelesen:

    Ruhpolding: Lawinenabgang am Hochgern - Einsatz für Bergwacht und Rettungshubschrauber „Christoph 14“ | Ruhpolding (chiemgau24.de)

    Nachdem Bernhard vom Wildalpjoch eine gute Schneelage berichtet hat, habe ich das Trainsjoch in Angriff genommen. Und tatsächlich: jede Menge Pulverschnee auf solidem Hartschneedeckel. Und anscheinend gut verbunden - jedenfalls ist auch an den steileren Hängen nichts auch nur Ansatzweise ins Rutschen gekommen.

    Der Weg durchs Trockenbachtal bis zur gleichnamigen Alm war von einigen Fahrzeugen dankenswerterweise vorgespurt worden. Die Hänge rund um die untere Alm auf 1100 m Höhe sahen noch etwas abgeblasen aus - auf der Südseite wäre gar kein Abfahren möglich gewesen, und auch auf der Nordseite gabs noch eine Menge offene Steine. Den Schnee hats in den höheren, waldigen Bereich des Tales geblasen - der erste Tourengeher heute früh hat da tapfer durchgespurt.


    Nach dem Waldstück ging es dann den freien Nordhang des Ascherjochs hoch, in ca. 40-50 cm Pulver. Oben angekommen überblickt man den weiteren Aufstieg:

    Ein paar Meter runter zum Trainssattel, dann am Rande des Südhangs hoch zum Gipfelgrat des Trainsjochs, und mit viel Wühlerei zwischen den gut zugeschneiten Latschen mit den Skiern zum Gipfel, mit bestem Dank an die beiden Spurer! Im Südhang des Trainsjochs lag eine Menge Triebschnee; das ist wohl die kritischste Stelle der Tour. Zurück am Trainssattel habe ich dann nochmal angefellt für die 90 Höhenmeter zum Ascherjoch, um den lohnenden Nordhang für die Abfahrt mitzunehmen. Im lockeren Pulver zu den unteren Almen. Auch auf dem Forstweg lief es gut; es gab zwar ein paar dünne Stellen mit Steinen, aber die waren leicht zu umfahren.

    Heute nur 5 Tourengeher am Berg; noch viel Platz für eigene Spuren!

    Route => Skitour Schneidjoch


    Das war heute so ein Mittelding zwischen Langlauf und Skitour, vielleicht ganz gut zum Saisonstart. Die Route zum Schneidjoch folgt erst stundenlang dem Weg zur Gufferthütte, mit einer recht geringen Steigung, die ersten 30 min sogar ohne jede Steigung.

    Erst ab ca.1400 m Höhe, bei der Ludernalm auf der Nordseite des Schneidjochs, beginnt der eigentliche Aufstieg, durch lichten Wald und über ein paar Almwiesen. Trotz der etwas zähen Hatscherei hat die Tour In der tollen Schneelandschaft und mit dem genialen Schnee richtig Spass gemacht: 20-30 cm feinster Pulver auf fester Unterlage. Auch in Waldabschnitten bestens zu fahren, auf den freien Wiesen sowieso. Nur direkt am Gipfelrücken gab es ein paar im Pulver versteckte Felsen, die sich aber schon beim Aufstieg verrieten und daher leicht zu vermeiden waren.

    Es war durchgehend frostig, der Champagner-Pulver hat den ganzen Tag toll durchgehalten. Allerdings muss auf dem Forstweg auch runterzu kräftig geschoben werden, zumindest auf der Hälfte der Strecke. Und das zieht sich nochmal lange hin, der Parkplatz ist weit, etwa am Fuss der Unnütze, im Bild unten halblinks. Das ist nicht Jedermanns Sache, und wohl deshalb hatte ich den Berg heute exklusiv für mich allein.

    Die Achenkirchener Hochplatte mit ihrem Nordanstieg wäre heute sicher auch toll gewesen.

    Über den vielen Schnee in Kühtai und seine Qualität hat Martin ja schon anschaulich berichtet. Der Morgen sah noch vielversprechend aus.

    Die Route zum Schartenkopf führt wie die zum Sulzkogel bis ganz ans Südende des Finstertaler Speichers; der kurzweilige Eisplattenweg am Rande des Sees wird einem also nicht erspart. Im Foto unten ist der Schartenkopf etwas rechts von der Bildmitte; man geht in einer S-Kurve über den freien Hang direkt unterhalb des Gipfels nach links in ein Kar und dann Richtung Nordwesten über die Tiefentalscharte zum Gipfel. Zu der einen deutlich sichtbaren Lawinenspur aus der Nordwand des Schartenkopfes hatte sich am Mittag eine Zweite gesellt; eigentlich sollte man da nach 10 Uhr nicht mehr unterwegs sein,

    Am Abend vorher hatte es geregnet. Die Frühaufsteher sind auf recht hartem Schnee aufgestiegen, und dann im Bruchharsch abgefahren. Die, die wie ich erst gegen 8 Uhr dran waren, sind im Aufstieg eingebrochen und dann im Sulz abgefahren. Der Schartenkopf hat dabei den Vorteil, dass seine Hänge überwiegend nord/westseitig sind und deshalb nicht ganz so schnell weich werden wie die vom Sulzkogel. Hier der mittlere Teil der oben erwähnten S-Kurve, da waren die Schneebedingungen deutlich besser.

    Weiter zum Gipfel geht es dann in weitem Linksbogen bis zur Scharte im Hintergrund, und über die Südseite auf den Gipfel, wirklich schönes Skigelände.

    Rückblick auf den Sulzkogel; dort noch am Vormittag eine kräftige Lawine bei den Felsen links von der Bildmitte im Bereich von Abfahrtsspuren.

    Auch beim Rückweg noch einmal eine nachdrückliche Warnung an die Spätaufsteher: unterhalb der Staumauer war am späten Vormittag aus den Nordhängen der Mut eine kräftige Lawine abgegangen und über die übliche Route der Querung hinweggefegt. Aber, wie heißt es so schön: Ende gut, alles gut, und nächstes Mal mindestens zwei Stunden früher.