Gipfel und Höhe: Ruderhofspitze (3.474 m)
Gebirge: Stubaier Alpen
Art der Tour: Skitour
Datum der Tour: 21.04.2018
Ausgangspunkt: Mutterbergalm (Talstation Stubaier Gletscher)
Tourenverhältnisse: Schnee von unten weg mit heute nur einer kurzen Unterbrechungsstelle am Bach nach den Latschen (in der Abfahrt konnte man daneben durch eine Latschengasse rutschen, dürfte aber nicht mehr lange gehen)
Gefahreneinschätzung: Lawinengefahr zur Zeit bei frühem Aufbruch und Abfahrt vertretbar, Absturzgefahr in der oberen Steilstelle bei ungünstigen Verhältnissen
Exposition der Route: Süd
Prognose: geht noch ein bißchen, unten in den Latschen werden die aperen Stellen / offenen Latschen häufiger - allerdings ist die Latschenstufe m.E. rauf wie runter ohnehin eine Plackerei, also nicht schlimm, wenn man da die Skier tragen muss
Sonstiges: Beim Start im Tal um kurz nach 6 Uhr schon +6 Grad, dennoch alles gut durchgefroren. Die Latschenstufe ging durchgehend mit Skiern, ein paar Mal musste man aber schon über offene Latschen steigen. Insgesamt für meinen Geschmack schon etwas mühsam. Ich bin - da mit alten Fellen mit nur noch geringer Fellfläche unterwegs gewesen - alles mit Harscheisen gegangen und etwas flacher und damit mehr Wegstrecke als die meisten. Erstaunlicherweise haben viele keine Harscheisen angelegt bzw. einige erst recht spät, ich hätte auch mit neuen Fellen Harscheisen verwandt und sie mitzunehmen sollte ohnehin Pflicht sein. Die obere Steilstelle wurde heute soweit ich gesehen habe von allen zu Fuß gemacht und überwiegend mit Steigeisen (m.E. sehr sinnvoll, bin gleich weiter damit gegangen - oberhalb könnte man aber in dem nicht mehr so steilen Hang auch gut mit Skiern gehen). Der Anstieg vom Skidepot im Ostansatz oder durch die Südflanke (etwas gefährdeter Steinschlag auszulösen, der schnell andere im Hang gefährdet; heute ging auch ein Stein ab, als ich bereits oben in der Gipfelrast war - immer wieder erschreckend, was für eine Fahrt so ein kleines Teil aufnehmen kann) war heute relativ problemlos, wer Steigeisen anhat, lässt sie sinnvollerweise aber an. Es ging bei schon etwas weicherem Schnee aber auch ohne.
Abfahrt um 10.30 Uhr bot heute oberhalb der Steilstufe grundsätzlich Firnverhältnisse, aber wegen der vielen Spuren etwas ruppig. Steilstufe um diese Zeit noch hart - abrutschen. Unangenehmerweise hat es mir dabei die Bindung ausgelöst und ein Ski verabschiedete sich zunächst. So musste ich den Rest der Steilstufe etwas unangenehm zu Fuß (dieses Mal natürlich ohne Steigeisen) absteigen bis zum Ski, der zum Glück unterhalb zum Liegen gekommen war. Wenn es wie bei mir gut und v.a. ohne Sturz ausgeht, nicht so schlimm, aber meine Skepsis gegenüber den Dynafit-Bindungen bei ruppigen Verhältnissen hat das mal wieder Vorschub gegeben. Meines Erachtens lösen die selbst bei härterer Einstellung einfach viel zu schnell bei Hartschnee / Lawinenbrocken aus. Der Rest war dann aber ziemlich guter Firn bis zur Latschenstufe, dort schon sumpfig und mühsam. Aber das wird wahrscheinlich meistens so sein.
Viele sind heute schon ab 9.45 Uhr abgefahren, sah auch passabel aus. Bei mir auch noch gut, sehr lange zuwarten (etwa so nach 11 Uhr) erscheint mir aber nicht sinnvoll, auch bei Präferenz für weicheren Schnee.
Bilder / GPS-Track:
Die Latschenstufe von unten:
Oberhalb der Latschenstufe zumeist ideales Skigelände:
Im Aufstieg unterhalb der (oberen) Steilstelle mit Blick zu dieser:
Nicht mehr weit zum Gipfel:
Blick vom Gipfel zu (Ötztaler) Wildspitze und Schrankogel:
Blick vom Gipfel zu Wildem Freiger, Wilder Pfaff und Zuckerhütl:
Blick vom Gipfel hinab auf die Skiabfahrt - rechts die Stapfspur vom Aufstieg von der Franz-Senn-Hütte:
Die Steilstufe von unten nach der Abfahrt (kommt hier aber nicht gut heraus):
Super Firn unterhalb der Steilstufe, wenn man sich etwas abseits der eingefahrenen Bereiche hielt: