Gipfel und Höhe: Gabler (3.263 m)
Gebirge: Zillertaler Alpen
Art der Tour: Skitour
Datum der Tour: 27.05.2017
Ausgangspunkt: Ghf. Finkau in der Nähe des Gerlospaß
Tourenverhältnisse: Schnee in der Abfahrt über letzte Reste mit einer kurzen Unterbrechungsstelle bis zur Talstation der Materialseilbahn. Bei der Abfahrt 11:45 Uhr oben noch hart, dann Pulver, Querung wiederum hart, dann super Firn und ganz unten schon etwas tiefer (aber noch sehr gut fahrbar). Also insgesamt hervorragende Skiverhältnisse
Gefahreneinschätzung: mittel, der Gipfelanstieg ist anspruchsvoll
Exposition der Route: v.a. Nord
Prognose: geht noch ein bißchen, ganz unten werden die Tragepassagen sicherlich schnell länger, weiter oben hat es noch ordentlich Schnee
Sonstiges: Heute habe ich es endlich mal auf den schon lange anstehenden Gabler geschafft. Am Morgen erst einmal eine gute Stunde Skier tragen, wobei wohl alle anderen Tourengeher (heute ca. 15-20 Leute oben) es wie ich vorzogen, die Skier noch deutlich weiter als bis zum Beginn der ersten Schneereste bei der Materialstation zu tragen. Ein Fahrrad würde die Anfahrt etwas verkürzen und v.a. den Rückweg - haben auch scheinbar alle außer mir gemacht. Immer mehr mit E-Bike, dann geht es natürlich rasant schnell zum Tourbeginn.
Der Aufstieg wurde heute nicht wie im Tourentipp-Archiv beschrieben mit der Rampe nach rechts (in der Steilstufe unterhalb der Zittauer Hütte) gemacht - hier schon Ausaperung auf glatten Felsplatten. Vielmehr wurde, eine kurze Steilrinne tragend, im Bereich des Sommerwegs aufgestiegen. Ich habe für die Steilrinne sicherheitshalber den ohnehin mitgeschleppten Pickel herangezogen, die meisten sind nur gestapft. Der Rest des Aufstiegs bis zum Skidepot dann mit Skiern, oben am Morgen sehr hart (Harscheisen, zwei haben gleich die Skier getragen).
Dass der Gipfelanstieg nicht ganz leicht ist, kann man ja in jeder Beschreibung lesen, er hat mich dann aber docj gelockt. Steigeisen und Pickel sehr sinnvoll. Bei den Steigeisen am besten nicht Leichtsteigeisen wie ich sie dabei hatte, da man häufiger Felsklettern muss und die Stahlsteigeisen da schon besser sind. Direkt unterhalb des Gipfelkreuz Vorsicht vor zwei etwas lockeren Platten, die sich als Tritte anbieten. Es pfeift ordentlich herunter in alle Richtungen. Letztlich war ich dann doch froh, wieder heil unten am Skidepot zu sein.
Bei der Rückkehr ins Tal gab es dann noch wiederholt die im Mai / Juni offenbar obligatorische Begegnung mit Touristen, die nicht glauben können, dass man noch Skifahren kann (bei fast vom ganzen Tal aus sichtbaren Abfahrtsspuren vom Skidepot!), erst recht aber nicht, dass es möglich ist, den Gipfel zu besteigen (zu weit, zu steil etc.). Mittlerweile amüsiert mich das ja mehr...
Bilder / GPS-Track:
Derzeit kann noch auf letzten Schneeresten bis zur Talstation der Materialseilbahn abgefahren werden:
Der Aufstieg erfolgte heute durch die rechte der hier sichtbaren Rinnen zu Fuß - steil:
Endlich im Skigelände:
Über weite Hänge geht es weiter:
Die letzten Meter zum sehr exponierten Gipfelkreuz des Gabler:
Blick vom Gabler auf das heutige Tourgelände:
Blick vom Gabler hinüber zur Reichenspitze:
Vom Gabler gibt es auch einen sehr schönen Blick zum Venediger:
Die Abfahrt erfolgt westlich von der noch geschlossenen Zittauer Hütte: