Höchster Punkt: Schneefernerkopf-Vorgipfel (2836 m)
Art der Tour: Kurzski-Tour
Datum der Tour: 30.06.2012
Gebirge: Wetterstein
Ausgangspunkt: Garmisch-Partenkirchen Bhf.
Exposition der Tour: alle außer West
Tourenverhältnisse: s.u.
Gefahreneinschätzung: in der "Neuen Welt" anspruchsvoll, Aufstieg Schneefernerkopf-Vorgipfel kurz Vorsicht geboten, sonst einfach
Prognose: Sommer! Bei den Temperaturen wird es mit dem Schnee bald vorbei sein - außerdem sind Figl im Juli nicht jedermanns Sache
Sonstiges: Gestern gab es zum Abschluss der diesjährigen Schneesaison eine Tour zum Zugspitzplatt. Wegen der zu erwartenden (und eingetretenen) Hitzeschlacht und eventueller Gewitter (nicht eingetreten) diesmal Auffahrt mit der Bayerischen Zugspitzbahn zum unglaublichen Preis von 28 Euro (einfach!). Vom Sonn Alpin geht es recht zügig und eher einfach zum Schneefernerkopf-Vorgipfel (ehemalige Bergstation des abgebauten Sesselliftes "Neue Welt" und Gipfelkreuz). Nur kurz vor Erreichen des Vorgipfelplateaus muss man aufpassen, da direkt unter dem Aufstieg ein Felsabbruch ist.
Am Vormittag auf 2.800 m bereits unglaubliche 20 Grad Celsius. Leider ziemlich dunstig, daher Fernsicht stark eingeschränkt. Anschließend bin ich dann - wie schon lange geplant - in das steile Kar der "Neuen Welt" (Steilabfahrt nach Ehrwald mit Abseilstelle) eingefahren, um mir das mal anzuschauen. Gleich am Anfang ausgeapert, aber noch flach. Beim "Grateck" wird es dann aber wirklich sehr steil. Es ist schon viel ausgeapert, weswegen man nur eine schmale, wirklich äußerst steile Rinne abfahren kann. Dadurch stark gesteigerte Schwierigkeiten gegenüber einer Abfahrt zur Hauptsaison. Mit großer Vorsicht (absolutes Sturzverbot!) runter und bis auf ca. 2.650 m, hier war wegen Ausaperung bereits Schluss. Weiter unten noch ein Schneefeld, aber die Querung durch die mit kleinsplittrigem Schotter bedeckten abschüssigen Felsplatten erschien mir nicht sehr verlockend. Insgesamt schätze ich den für mich einsehbaren Teil der "Neuen Welt" für geübte Tourengeher bei Firnlage zur Hauptsaison schon als machbar ein, aber die Abseilstelle unten gibt es ja auch noch.
Zu Fuß wieder hoch und dann über das Zugspitzplatt zum Brunntalgraben runter. Wegen der Großbaustelle (Neubau Wetterwandecklift) mussten gegenüber der gewöhnlichen Route (Sonn Alpin - Talstation Sonnkarlift - Piste Brunntal) große Umwege gemacht werden, durch die warmen letzten Wochen auch schon recht ausgeapert und so gab es doch einige Unterbrechungsstellen. Letztlich noch bis zur Talstation des Brunntalliftes (ca. 2.060 m) fahrbar bzw. auf letzten Schneeresten im Brunntalgraben bis auf ca. 1.950 m. Anschließend zu Fuß landschaftlich noch ganz nett zum Reintalanger und der Bockhütte und dann den üblichen, elendigen Hatscher hinaus nach Garmisch zum Bahnhof. Viel Betrieb im Reintal, die Aufsteiger zur Knorrhütte am Nachmittag wirkten ob der Temperaturen aber doch ziemlich fertig (da war es auf dem Zugspitzplatt mit Schnee und Wind ja noch richtig angenehm). Schneebeschaffenheit: durchgehend weicher Sommerfirn.
Allen Berggehern einen schönen und vor allem unfallfreien Bergsommer und bis zum ersten Schnee im Frühwinter,
Jonas