Winterwanderung durchs Estergebirge mit Winterraumübernachtung

  • Gipfel
    Oberer Risskopf
    Höhe
    2049
    Gebirge
    Estergebirge
    Art der Tour
    Bergtour
    Datum der Tour
    23. November 2025
    Ausgangspunkt
    Eschenlohe
    Gefahreneinschätzung
    gering
    Exposition der Route
    Alle

    Wir wollten dieses erste Winterwochenende der Saison für eine ausgiebige Tour nutzen. Also nicht auf Steinski einen Wiesenhang runterrutschen, sondern bei dem perfekten Wetter eine richtige Bergtour machen. Wir entschieden, uns an einer zweitägigen Durchquerung des Estergebirges zu versuchen. Es hatte ja dann doch etwas mehr geschneit als prognostiziert, dementsprechend gab es doch einige Fragezeichen ob das als Winterwanderung ohne Schneeschuhe überhaupt noch machbar war.


    Los ging es Samstag morgen, nicht allzu früh, mit dem Zug nach Eschenlohe. Über Forstwege erreichten wir den Hahnenbichlsteig. Dieser war schon gespurt, und bei der pulvrigen, noch sehr dünnen Schneeauflage problemlos ohne Grödel machbar. Ab dem Pustertal Jagdhaus gab es eine geschlossene Schneedecke (ca. 20 cm), aber immer noch sehr pulvrig und wohl ohne Wind gefallen. Da weiterhin schon von 2-3 Personen gespurt (Dank an die Vorgeher), immer noch gut zu stapfen. Die Hänge wurden nun steiler, Lawinengefahr war nach unserer Einschätzung aber keine gegeben. Es gab weder Schwachschichten noch gebundenen Schnee. Dafür aber traumhafte Weitsicht über das Wolkenmeer unter uns. Vorbei an der Hohen Kisten folgte die lange Querung zum Krottenkopf. Weiterhin alles gut zu stapfen, und wir haben immer noch von einer vorhandenen Spur eines Einzelgehers profitiert.


    Kurz vor der Dunkelheit erreichten wir den Winterraum der Weilheimer Hütte. Leider ist die Informationslage zu dessen Ausstattung sehr dürftig. Daher hier mal ein paar Details. Es ist ein einzelner Raum mit 5 Lagerplätzen sowie einem Ofen. Brennholz ist ausreichend vorhanden. Ebenso Geschirr und Decken. Es wird ein AV-Schlüssel benötigt um den Raum zu öffnen. Übernachtung kostet 5 €. Insgesamt alles sehr solide, aber halt mit sehr beschränktem Platzangebot. Die Lage direkt unterhalb des Krottenkopfes ist natürlich traumhaft, und ein Besuch lohnt sich schon allein für die Sonnenauf- und untergänge.


    Am nächsten Morgen querten wir via Kareck und Henneneck unterhalb des Bischofs. Das sah von der Hütte recht steil und wild aus, war aber gut und ohne Schwierigkeiten gehbar. Westseitig des Bischofs folgten wir dem Grad bis hoch zum Hohen Fricken. Hier gab es die ein oder andere höhere Stufe und steilere Stelle, es waren aber weiterhin keine Grödel notwendig. Alle Wege waren ab hier auch gut gespurt. Westseitig stiegen wir dann ab zur Esterberg-Alm. Mit Grödel war das angenehmer. Es gab auch einige steilere Graspassagen, die recht unangenehm waren. Ab der Alm folgten wir der Forststrasse, die gut eingeschneit war. Die einzige Passage unserer Tour, die schon mit Ski befahrbar gewesen wäre. Wir nahmen dann den Abzweig runter nach Farchant und von dort den Zug zurück nach Hause.


    Insgesamt sehr lohnende Tour zum Saisoneinstieg. Nach den angekündigten Schneefällen in den nächsten Tagen so wohl erstmal bis auf Weiteres nicht mehr machbar. Aber dafür macht es dann sicher bald wirklich mal Sinn die Ski zu entmotten.


    Guter, pulvriger Stapfschnee aber eisig kalt beim nordseitigen Aufstieg


    Sonnenuntergang über dem abendlichen Wolkenmeer


    Sonnenaufgang bei der Weilheimer Hütte


    Der kleine aber feine Winterraum




    Weiterweg Richtung Bischof. Man quert die Hänge rechterhands

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