- Gipfel
- Sasso Scarnia, Col Becchei
- Höhe
- 2226, 2056 m
- Gebirge
- Dolomiten - Cimonega
- Art der Tour
- Wanderung
- Datum der Tour
- 4. November 2025
- Ausgangspunkt
- PP im hintersten Val Canzoi, Zufahrt von Feltre über Soranzen. Kostenlos und passabler Übernachtungsplatz.
- Gefahreneinschätzung
- gering
- Exposition der Route
- Überwiegend Süd
Das Staunen währt lange.
In den letzten beiden Tagen habe ich eine Tour gemacht, die von den Landschaftseindrücken her ganz sicher in der Dolomiten-Champions-League spielt. Übernachtet habe ich dabei im Winterraum des Rifugio Bruno Boz. Ich werde den Bericht in zwei Teilen veröffentlichen.
Dienstag: Rifugio Boz und Sasso Scarnia.
Gestern bin ich zunächst über die Malga Alvis zum gleichnamigen Pass aufgestiegen, von dem man in wenigen Minuten das traumhaft gelegene Rifugio Boz erreicht. Nachdem ich dort mein Übernachtungszeug deponiert hatte, ging es weiter zum Passo Finestra. Hier beginnt ein phänomenaler Höhenweg, dem man theoretisch bis zum Monte Pavione folgen könnte. Mein Ziel war aber der imposante Sasso Scarnia. Dabei folgt man dem Höhenweg komplett um den Scarnia herum, bis man eine Graswiese erreicht. Über diese weglos Richtung Gipfel. Ich habe diesen tatsächlich nicht erreicht, sondern einen fast gleichhohen Punkt am Grat, von wo aus Latschen den Weiterweg versperrten. Im Rother Führer 8 ist von einem Pfad zum Gipfel die Rede, aber den gibt es definitv nicht mehr. Ich denke auch, dass es damals (habe die Ausgabe von 2018) möglicherweise auch das sperrende Latschenfeldel noch nicht gab.
Wie dem auch sei - der Rückweg zum Rifugio erfolgt auf dem gleichen Weg, der auch zurück genauso schön ist wie hin.
Anforderungen: Wegen einiger Gegenanstiege fast 2000 Hm und über 20 Km Strecke; 9-11 Stunden. T3. Der Höhenweg ist zwar gehtechnisch einfach, aber oft sehr sehr ausgesetzt - Stolpern Tabu.
Winterraum Rifugio Boz. Da vertraue ich ganz auf meine vieljährige Erfahrung mit italienischen Winterräumen/Biwaks. Es gibt eine Regel: Geh immer davon aus, dass gar nix da ist und nimm alles selber mit. Das ist auch bei Rifugio Boz so. Kein Ofen, keine Töpfe etc. Immerhin aber vier gemütliche Betten. Wasser gibt es direkt bei der Hütte auch nicht, aber ich bin beim Weg zum Passo Finestra auf ein kleines Bächlein etwa 10 Minuten von der Hütte gestoßen, wo ich beim Rückweg Wasser mitgenommen habe. Dieses Bächlein wird aber nicht immer Wasser führen, sodass die nächste Quelle dann der von der Hütte zwar sichtbare, aber mindestens 20 Minuten entfernte Wasserfall am Sass de Mura ist.
Auch wenn das jetzt vielleicht negativ geklungen hat, hatte ich eine fantastische Nacht. Vollmond und für November sehr milde Temperaturen.
Die Tour ist wirklich gewaltig schön. Übertroffen wird sie aber noch vom heutigen Weiterweg, der Traversata Cimonega. Den Bericht schreibe ich dann morgen oder übermorgen.
Bilder:
1: An der Malga Alvis.
2: Blick vom Passo Alvis ins Canzoi-Tal.
3: Rifugio Bruno Boz. Der erste Gipfel in der Kette (, die bis zum Pavione reicht,) ist der Sasso Scarnia.
4: Herbstliche Lärchenwälder bereichern die Tour ungemein.
5: Am Höhenweg.
6: Blick zur Pala.
7: Klassiker.
8: Sass de Mura im letzten Abendlicht.
9/10: Eindrücke von der herrlichen Vollmondnacht.