- Gipfel
- Cima Formenton, Tofana di Dentro
- Höhe
- 2830, 3238m
- Gebirge
- Ampezzaner Dolomiten - Tofane
- Art der Tour
- Bergtour
- Datum der Tour
- 5. August 2025
- Ausgangspunkt
- Ponte Felizon (kostenlos), Zufahrt von Cortina. Großartiger Übernachtungsplatz!
- Gefahreneinschätzung
- mäßig
Einsamkeit in großartiger Kulisse.
Dass man alleine unterwegs ist, würde man im Gebiet der Tofane in der Hauptsaison bei Traumwetter sicher nicht erwarten. Tatsächlich habe ich aber erst kurz vor dem Gipfel nach über fünf Stunden Aufstieg einen Kollegen überholt und auch später niemanden getroffen. Dabei ist die Tour in jeder Hinsicht großartig und sehr zu empfehlen.
Route: Ich hatte mir gestern in der Karte eine Wegführung ausgetüftelt, die es möglich macht, von meinem Schlafplatz an der Ponte Felizon eine Rundtour auf die Tofana di Dentro zu begehen.
Zunächst über die Brücke des Boite-Bachs und diesem ein Stück leicht bergab folgen, bis rechts der Steig zum Passo Posporcora abzweigt. Am Passo links dem Cianderou-Höhenweg folgen, dessen klangvoller Name seiner Schönheit entspricht. Bei erster Gelegenheit rechts abzweigen (beschildert) und in Richtung der Seilbahn-Mittelstation Ra Vales (zwischendrin 100 Hm Zwischenabstieg). Kurz vor Ra Vales geht es rechts auf den Steig zur Cima Formenton. An dieser erreicht man den Gipfelaufbau der Tofana und ist flott auf deren Gipfel oben. Das Panorama umfasst fast die gesamten südlichen Ostalpen und den Hauptkamm vom Glockner bis zum Ortler. Zurück auf dem selben Weg bis in einer Höhe von etwa 2550 Metern links der Steig in Val di Ra Ola abzweigt (beschildert). Dieser führt zunächst zwar eigentlich unschwierig, aber vom Gelände her durchaus tückisch (Bröselbruch) unter den Wänden des Formenton entlang, um schließlich in das gewaltige, steile Kar des "Canalone Ra Ola" zu münden. Versierte Schuttfahrer wie ich haben in diesem Kar ihren Spaß, andere in dem bis locker 40 Grad steilem Hang eher nicht so. Wenn man einen Blick für den guten Schotter hat, kann man - ein paar Mal die Reiße wechselnd - die kompletten 500 Hm abfahren. Im Aufstieg muss es hier aber grausam sein - das machen vielleicht höchstens Profi-Langläufer/Biathleten als Sommertraining... Das Canalone muss ich unbedingt auch mal mit Ski machen. Am Ende des Kares erreicht man schnell die Ponte Cadoris und ist von dort in 45 Minuten wieder am Parkplatz.
Freilich könnte man von der Tofana di Dentro noch über die meist überlaufene Via ferrata Formenton zur Tofana di Mezzo hinüber, aber hab ich dazu allein schon wegen des Publikums dort keine Lust. Die Seilbahn auf die Mezzo ist allerdings ein technisches und ästhetisches Meisterwerk, das dem Namen "Himmelspfeil" alle Ehre macht. Ist schon beim Zuschauen ein Genuss! (Das meine ich ernst.)
Anforderungen: 2000 Hm, 20 Km, 9-11 Stunden. Vor allem der Anstieg ist von der Strecke her sehr lang: 6 Stunden habe ich hoch gebraucht, runter gute 3. Oberhalb von 2500 Metern und Canalone T4, sonst T3. Auf der Route gibt es keinen Klettersteig, aber die 200 Hm unter der Cima Formenton sind objektiv sehr steinschlaggefährdet, weshalb ich da (und im Canalone) meinen Helm aufgesetzt habe.
Fazit: Geniale Tour!
Bilder:
1/2: Am Cianderou-Höhenweg.
3: Formenton, Tofana di Dentro und Mezzo (von rechts).
4: Seht ihr den "Himmelspfeil"?
5: Gipfelaufbau Tofana di Dentro.
6: Panorama mit Tofana di Rozes und Marmolada. Ganz hinten Ortler und Cevedale.
7: Cristallo, Sorapis und Antelao bei klassischer Dolomiten-Schönwetter-Wolken-Stimmung.
8: Oha im Canalone Ra Ola.
9: Von hier sieht's gar nicht so steil aus...,
10: von weiter weg aber schon!