- Gipfel
- Wetterkreuzkogel / Kleine Windegg / Wörgegratspitze
- Höhe
- 2591 / 2607 / 2656 m
- Gebirge
- Stubaier
- Art der Tour
- Skitour
- Datum der Tour
- 20. März 2025
- Ausgangspunkt
- Bushaltestelle Issalm, ca 2 km im Westen von Speicher Längental
- Exposition der Route
- Nord, Ost, Süd
Als Fan von schmalen buckligen Waldpassagen sind die ersten 200 Höhenmeter ins Wörgetal immer ein besonderes Highlight für mich. Dieses Jahr grosszügiger als sonst garniert mit Steinen und sogar ein paar Stückchen Blankeis. Das macht schon Spass sich da durchzufransen im Aufstieg, aber es mag viele andere geben, die daran keine rechte Freude haben. Wenn dieser Teil geschafft ist, geht es im warmen Talgrund gemütlich dahin, über zerfahrene Hänge, heute mit einer toxischen Pulver/Harschmischung, zunächst nach Süden und dann nach einer grossen Rechtskurve über den Südosthang auf den Wetterkreuzkogel. Soweit die Standardtour.
Da die sonnigen Hänge keine grossen Abfahrtsfreuden versprachen, wollte ich mal versuchen, die schattigeren Hänge weiter hinten im Wörgetal zu erreichen. Am einfachsten geht das mit Abfahren und Wiederaufsteigen, oder auch am Grat über die Kleine Windegg und die Wörgegratspitze.
Ich entschied mich für diesen zweiten Weg, die Höhenunterschiede sind gering, Abfellen ist nicht nötig. Zur ersten Scharte sind es nur ein paar Schritte, und mit ein paar Spitzkehren geht es recht einfach zur Kleinen Windegg hoch, und in die nächste Scharte kommt man auch wieder ohne Probleme runter. Etwas schwieriger war der Aufstieg zur Wörgegratspitze: steiler Tiefschnee auf einer schmalen Gratflanke, aber die Breite reichte gerade so und auch das war ohne Abschnallen machbar. Dabei fiel mir etwas Unerwartetes auf: unter den 40-50 cm weichem Pulver gab es auf der steilen Nordseite keine Unterlage.
Der Abstieg von der Wörgegratspitze nach Süden sah erstmal unsympatisch aus, aber - zweite Überraschung - es gibt ein praktisches Geländer an der Schnee - Felsengrenze, sodass man die paar kritischen Höhenmeter recht sicher runter kommt.
Dann steht man am Beginn eines langen und steilen Pulverhanges. Wäre toll, wenn die versteckten Felsen nicht wären. Drei Leute hatten diesen Hang von unten bestiegen und bei der Abfahrt jede Menge Steine freigelegt. Vorsichtig konnte ich mich da durchtasten. Nach den ersten 30 Höhenmetern wurde es dann besser, und es kam 300 Höhenmeter schönster Pulver.
Danach habe ich mich so weit wie möglich rechts gehalten. Im Schattenbereich der Karlesspitzen gab es immer wieder schöne Pulverhänge und eine Menge kurzweiliges Gelände,
Im unübersichtlichen Waldgelände war dann vorsichtiges Peilen angesagt, ging aber trotz der Steine ganz gut - irgendwie kam man immer vorbei. Insgesamt super Wetter, und eine super vielseitige Tour.
Die drei Gipfel - rechts der Wetterkreuzkogel, links davon das Kleine Windegg, und dann etwas rechts vom Kondensstreifen die Wörgegratspitze. Gesehen von der Abfahrtsroute im Ostteil des Tales. Der Aufstieg war viel näher an der Bergkette.
Der sonnige Aufstieg. Hinter dem Rücken gehts dann rechts hoch zum Wetterkreuzkogel.
Der spannende Abstieg von der Wörgegratspitze nach Süden - mit Dank ans hilfreiche Geländer. Die oberen Spuren im anschliessenden Hang zeigen deutlich die Steinproblematik, aber darunter wars dann gut.
Die pulvrigen Hänge im hinteren Wörgetal, in der Mitte die Wörgegratspitze.
Auch im Schattenbereich der Karlesspitzen konnte man noch gut im Pulver abfahren.