- Gipfel
- Reitstein
- Höhe
- 1516m
- Gebirge
- Bayerische Voralpen - Tegernsee
- Art der Tour
- Wanderung
- Datum der Tour
- 18. September 2024
- Ausgangspunkt
- Bayerwald, 6 Euro.
- Gefahreneinschätzung
- mäßig
- Exposition der Route
- Nord und West
Herbstliche Frühlingsstimmung im Schnee.
Mit diesem Oxymoron lassen sich die Eindrücke des heutigen Tages vielleicht am griffigsten auf den Punkt bringen. Das Laub der Bäume und die Wiesen sind noch von jeder herbstlichen Färbung unberührt und komplett grün, es ist angenehm warm und doch liegt Schnee. Wenn man sich die Bilder anschaut, würde man vermutlich eher auf Mai als auf September tippen.
Ich bin heute über die Bodigbergalm zum Reitstein (Weg westlich des Stachelecks) hoch und auf dem gleichen Weg wieder zurück.
Ab 1000m liegt Schnee, ab 1200 geschlossene Schneedecke und oben ein halber Meter Schnee. Da der Schnee sehr nass und weich ist, bezweifle ich, dass Schneeschuhe viel bringen würden. (Die Tour ist dafür wegen der langen westseitigen Querung am Stacheleck eh nicht besonders geeignet.) Auf der ganzen Strecke ab der Alm sind die Gleitschnee-Lawinen bereits abgegangen, sodass diesbezüglich nur noch eine sehr geringe Gefahr besteht. Sehr schwierig ist aber die Orientierung, da die Tour von Haus aus nicht beschildert und markiert ist und der Pfad unter dem Schnee fast nie zu erkennen war. Ich muss sagen, dass ich nur deshalb zum Gipfel gekommen bin, weil ich die Tour sehr sehr gut kenne.
Es handelt sich dabei nämlich tatsächlich um meine absolute Lieblingstour in den Hausbergen. Natürlich nicht in der Version von heute, sondern mit Überschreitung der gesamten Blauberge bis zur Halserspitze. Oder bis zum Schildenstein und dann zurück auf einem ganz speziellen Geheimtipp...
Ein Weiterweg nach dem Gipfel wäre heute aber nicht sinnvoll gewesen. Bis zur Plattenalm hätte ich mich zwar sicher noch durch den Schnee wühlen können, aber durch den Latschenverhau danach wär es wohl übel geworden.
Der Schnee wird zwar recht schnell wieder schmelzen, aber für Touren oberhalb von 1500 Metern braucht man auch am Wochenende noch entsprechende Ausrüstung, Ortskenntnis und Erfahrung. Vorhin habe ich gelesen, dass auf der Tölzer Hütte am Schafreuther über 1 Meter Schnee liegt.
Ich sehe jetzt schon die Überschriften "Verirrte Wanderer aus dem Schnee gerettet" vor meinem geistigen Auge. Es kommt ja hinzu, dass es vom Tal aus so wirkt, als liege nicht besonders viel Schnee, weil der schon von den Bäumen gefallen ist.
Bilder:
1: Kleiner Weiher bei der Jagdhütte unterhalb der
2: Bodigbergalm.
3: Der Schönberg (links) ist für mich in den nächsten Tagen noch so ein Lawinen-Kandidat, der mit Vorsicht zu genießen ist.
4/5: Gleitschnee bei der Umgehung des Stachelecks.
6-8: Schöne Guffertblicke.
9: Gespurt ist die Tour ja jetzt.
10: Prominentestes Opfer des Schneebruchs: Das Gipfelkreuz am Reitstein. Ansonsten auf der Route zwar viele herabgefallene Äste, aber keine größeren Hindernisse.