3000er Sammeln über dem Careser Gletscher - "Hochtour" Val di Sole

  • Gipfel
    Hintere Rotspitze, Cima Mezzena, Cima Careser, Cima Campisol
    Höhe
    3347, 3160, 3186, 3159m
    Gebirge
    Ortler-Alpen - Val di Sole
    Art der Tour
    Hochtour
    Datum der Tour
    23. August 2024
    Ausgangspunkt
    Malga Prabon (ca 1700m), kostenlos. Zufahrt von Cogolo. Die Zufahrt zur Malga Mare (2000m) ist im Sommer leider nicht erlaubt, was die Touren im Gebiet natürlich verlängert. Passabler Übernachtungsplatz, aber lange nicht so schön wie im Val Pian Palu.
    Gefahreneinschätzung
    gering

    Genusswandern mit Gletscherkontakt.

    Das ist jetzt der Bericht zur Tour vom Freitag, also am Tag vor dem Cevedale.

    Obwohl mit der Vedretta Careser ein Gletscher gequert wird, hab ich das Wort "Hochtour" im Titel in Anführungszeichen gesetzt, weil es für die Begehung des flachen, aperen, spaltenlosen Eisfelds nicht mal Grödel braucht. Wenn man hier verunglückten möchte, muss man schon absichtlich in eine der kleinen Gletschermühlen springen. Auch sonst von der Länge abgesehen (um 10 Stunden Zeitbedarf, knapp 2000 Hm) sehr einfache Tour, max T3+. Landschaftlich aber wunderschön und da die Kartographen jeden Buckel im Kamm oberhalb des Gletschers als Gipfel ausweisen, darf man sich anschließend 4 3000er ins Tourenbuch schreiben. Einzig die deutlich höhere Rotspitze (italienisch Cima Rossa di Saent) ist recht markant.

    Um eine schöne Runde zusammenzustellen habe ich folgende Route gewählt: PP - Weg 140b über die Malga Pontevecchio - Careser See - Gletscher. Dort habe ich mich möglichst weit rechts gehalten, um zwischen Campisol und Cima Careser den Kamm zu erreichen. Kurzer Abstecher zur Campisol und danach immer am Kamm (guter Steig, alles markiert) über die anderen Gipfel zur Rotspitze. Zurück zum tiefsten Punkt vor der Cima Mezzena und weglos zum Gletscher. Die "Schlüsselpassage" bestand darin, den um 14 Uhr sehr stark angeschwollenen Gletscherbach wieder zu überqueren (muss man zwei Mal machen). Am Ende half nur Schuhe ausziehen und durchwaten. Zurück zum See und dieses Mal der Abwechslung halber am westlichen Ufer entlang. Für den Abstieg habe ich den durch herrlichen Wald führenden Weg 123 zur Malga Mare genommen. Von dieser Steig oder Straße zum PP zurück.

    Kleine Anmerkung: Der Lago Careser ist zwar ein Stausee, aber dennoch wunderschön. Hier und am Lago di Pian Palu (siehe Bericht Cima Villacorna) zeigt sich, dass man solche Seen auch schön anlegen und harmonisch in die Landschaft einfügen kann. Ganz im Gegensatz zum Beispiel zum sensationell hässlichen Stausee bei der Höchster Hütte im benachbarten Ultental (heißt er Grünsee oder Weißbrunnensee?), der ein Paradebeispiel für den "italienischen Brutalismo", wie ich persönlich den mancherorts anzutreffenden Baustil der 50er-70er nenne, ist.


    Bilder:


    1: Aus der richtigen Perspektive fotografiert, wirkt der Lago Careser wie in Bergidyll ersten Ranges und

    2: nicht wie ein Stausee.


    An meinem heutigen Übernachtungsplatz ist der Empfang leider sehr schlecht. Ich überarbeite den Bericht morgen und tu noch mehr Bilder rein.


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