- Gipfel
- Gran Paradiso
- Höhe
- 4061m
- Gebirge
- Grajische Alpen - Valsavarenche
- Art der Tour
- Hochtour
- Datum der Tour
- 29. Juli 2024
- Ausgangspunkt
- Pont am Ende der Straße im Valsavarenche, kostenlos.
- Gefahreneinschätzung
- gering
- Exposition der Route
- West
Wahrlich: ein paradiesischer Tag!
Das war heute wieder so ein Tag, wo alles zusammenpasst: Wetter, Form und Tourenwahl.
Als der Wecker um 3 Uhr klingelte, war ich gleich voll motiviert und startbereit. Die Temperaturen waren in der Nacht angenehm kühl (12 Grad) und schon auf den ersten Metern dachte ich mir: "Heid bist aber guad drauf! Des werd fein." Mit Stirnlampe ging es stetig höher und genau in der ersten Dämmerung erreichte ich das Rifugio Vittorio Emmanuele II. Einfach herrlich, so in den beginnenden Tag hineinzulaufen; wenn dann irgendwann die erste Bergspitzen in der Sonne erglühen und sich plötzlich der Mont Blanc zeigt.
Ich bin auf dem Normalweg über Paradiso- und Laveciao-Gletscher hoch und auch wieder runter. Die Bedingungen sind absolut perfekt: Bis knapp unter 3000 Meter liegt noch Schnee, was An- und vor allem Abstieg enorm beschleunigt. (Sonst müsste man recht mühsam über Gletscherschliffe steigen.)
Anforderungen: Hochtour L; wirklich völlig unschwierige Tour. Die letzten Meter zum Gipfel leichte Kletterei (I-II) - da kann es sich bei so viel Andrang wie heute schon ein bisserl stauen. Es waren ca 150 Leute (einige auch von der Chabot-Hütte) am Weg, was aber bei Prachtwetter normal ist. Von der Ausrüstung her haben heute Steigeisen gereicht; der Pickel blieb dekorativ am Rucksack (nur bei Blankeis nötig). Manche Kollegen waren allerdings ausgerüstet, als gelte es dem Walker-Pfeiler... Was da alles am Gurt hängt: diverseste Schlingen, Abseilgeräte, Exen etc...
In meinen Augen ist die Tour definitiv sologeeignet und es braucht auch sonst kein Seil, weil der Gletscher auf der Route keine Spaltenzone aufweist.
Von Pont sind es 2200 Höhenmeter bis zum Gipfel. Ich habe hoch 5 Stunden gebraucht, was ich jetzt aber ganz unbescheiden als eher schnelle Zeit einstufen würde. Ich bin sehr gut in Form und durch die vielen Hochtouren in diesen Jahr einfach auch gut akklimatisiert.
Sonstiges: Ich vermute, dass die Hochtouren-Bedingungen in den Westalpen momentan fast überall sehr gut sind.
Fazit: Ich bin glücklich und dankbar für den schönen Tag.
Bilder:
1: Sciaforon in der ersten Dämmerung.
2: Der klassische Hochtouren-Moment.
3: "Schlüsselstelle".
4: Die Gipfel-Madonna. Ich persönlich finde eine Madonna als Symbol der Liebe ja viel schöner als das Leidens-Kreuz, das bei uns ubiquitär herumsteht.
5: Einfach gigantisches Ambiente!
6: Do kemman ja no welche.
7: Mont Blanc und Grand Jorasses.
8/9: Der imposante Gipfelaufbau.
10: Den Reutberger Weihnachtsbock hab ich mir extra noch für eine solche Gelegenheit aufbewahrt!