Kienjoch

  • Höchster Punkt: Kienjoch (1953 m)


    Art der Tour: Bergwanderung


    Datum der Tour: 25.7.2010


    Gebirge: Ammergauer Alpen


    Ausgangspunkt: Graswang


    Schon seit ich vor einigen Jahren zum ersten Mal auf dem Kienjoch war (damals mit Überschreitung Vorderer Feldernkopf etc. - auch eine schöne, aber lange Runde), wollte ich mal wieder kommen und die Überschreitung über das Kieneck machen. Mittlerweile gibt es hier bei Tourentipp.de auch eine Beschreibung dazu.
    Heute war also der Tag, und da ich etwas abweichend von der Beschreibung gegangen bin noch ein paar Hinweise:


    Ausgangspunkt ist Graswang im Ammertal, von der Bushaltestelle im Ort beim Gasthof muss man ein paar Meter zurück zur Kirche und dem Parkplatz am Ortsende laufen. Wer im Aufstieg wie ich den Kieneck-Grat machen will (also anders herum als in der Beschreibung im Archiv), muss nach dem Gehöft Dickelschwaig etwas aufpassen. Nach der Wegteilung kommen rechts etwa bei einer Abzweigung zu einem Heuschober nach links Steigspuren runter; evtl. führen auch diese auf den richtigen Weg, eigentlich geht es aber noch kurz weiter und dann den Spuren über den Bach (je nach Witterung kleiner oder größer) folgend bei einem Schild (Kuhalmstraße). Wer bis zur Brücke über den Kuhalmbach geht, ist deutlich zu weit gegangen. Bei der derzeitigen Witterung war der Steig hoch zur Straße aber in Teilen eher ein Bachlauf. Nach Überqueren der Straße ist der Steig dann zwar problemlos zu erkennen, aber insbesondere im unteren Teil recht zugewachsen mit Gras und teilweise Büschen. Oben am Grat gibt es mehrfach mehrere Varianten, die aber alle immer nach wenigen Metern wieder zusammentreffen. Die in der Archiv-Beschreibung erwähnten Drahtseile sind mir nicht untergekommen, es gäbe dafür aber auch keine Notwendigkeit.


    Heute war es am Grat / Gipfel recht kühl und windig aber trotzdem schön, nur der tolle Blick ins Wetterstein blieb aus, weil dort alle hohen Berge im Nebel waren. Unterwegs (bis aufs Elmautal, s.u.) keinen Menschen getroffen. Den Abstieg habe ich dann ins Elmautal gemacht, siehe AV-Karte (Vorsicht, dass man die ebenfalls etwas eingewachsene und nicht markierte Abzweigung nicht verpasst. Ist auf ca. 1770 m, wer sich auf dem Normalweg bereits ans Absteigen vom Grat gemacht hat, ist zu weit gegangen). Kurz unterhalb der Abzweigung findet man auf dem Steig auch mehrere rote Punkte als Markierung, danach aber keine Markierungen mehr. Der Steig ist noch "von der alten Schule", d.h. wunderschön in überwiegend langen, aber flachen Serpentinen angelegt. Sehr angenehm zu gehen und v.a. knieschonend, und dennoch zügiger Abstieg, weil man halt recht schnell geht. Kann ich wirklich nur empfehlen, der Steig hätte mehr Begehungen verdient, allzumal zwischendurch auch schöne Aussichten (sogar mit einem Bankerl) locken und im untersten Teil der Steig zwar zu erkennen ist, vom Gras aber völlig eingewachsen wurde. Nachteil dieser Variante ist, dass man im Elmautal dann noch eine Stunde Talhatscher vor sich hat, jedenfalls wer eine Runde macht (das Tal selbst ist eher flach und wird häufig beradelt, wobei man wohl noch nicht einmal zwingend ein MTB bräuchte).


    Insgesamt war es eine schöne und ruhige Runde. Der Abstieg durchs Kuhalmbachtal könnte nach den Regenfällen etwas unangenehm sein, habe da einige Bachquerungen auch an etwas ausgesetzten Stellen in Erinnerung (ist aber schon ca. 10 Jahre her, dass ich es gegangen bin ...).


    Zeiten: Aufstieg auf der hier beschriebenen Route: Nicht ganz 3 h bei mittlerem bis zügigerem Tempo (Normalweg dürfte etwas schneller sein, zieht sich aber auch). Abstieg nach Graswang 2 h bei zügigem Tempo (1h vom Gipfel bis ins Tal, 1 h bis Graswang). Die in der AV-Karte eingezeichnete Brücke über die Ammer bei der Schattwald-Diensthütte habe ich nicht erspäht. Etwas kürzer ist es, wenn man nicht nach Graswang zurückläuft, sondern sich bei der Wegverzweigung geradeaus das Elmau-Straßerl vornimmt bis zur Staatsstraße (Bushaltestelle?).


    Anmerkung zur Anreise mit dem ÖPNV: Jedenfalls bei der Anfahrt am Wochenende München Hbf ab 8:32 halte ich Anreise über Murnau - Oberammergau sinnvoller als über Oberau-Ettal. Dort ist die Umsteigezeit recht kurz, und der Zug hat doch manchmal Verspätung. Außerdem wartet man sonst länger in Ettal, wobei man da natürlich die Klosterkirche besuchen kann.
    Um den am Wochenende letzten Bus um 16:43 zu erreichen, darf man bei der hier beschriebenen Runde nicht trödeln bzw. die Gipfelrast nicht allzu lange ausdehnen. 5 Stunden reine Gehzeit sind schon einzukalkulieren. Wer langsam geht oder viele Pausen macht, braucht länger. Evtl. Abkürzungsmöglichkeit wie oben über das Elmaustraßerl. Bei der Rückfahrt fährt der Bus ohne Umsteigen über Oberammergau - Ettal direkt nach Oberau mit gutem Zuganschluss, so dass die Verbindung recht zügig ist.

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