- Gipfel
- Hohe Gans, Schreckenspitze, Zunterspitze
- Höhe
- 1951m, 2022m, 1926m
- Gebirge
- Karwendel
- Art der Tour
- Bergtour
- Datum der Tour
- 3. September 2023
- Ausgangspunkt
- Achenkirch, P Unterautal
- Gefahreneinschätzung
- erheblich
- Exposition der Route
- Ost, Süd
Eine sehr spezielle Tour, die eigentlich kein "tourentipp" ist, weil man sie nicht empfehlen kann. Ich hatte sie mir seit vielen Jahren eingebildet, weil es eine ungewöhnlich lange und auch auffällige Gratüberschreitung ist. Die beiden einzigen Tourenberichte, die ich auf hikr.org gefunden habe, sprechen aber hinsichtlich "Latschenkampfes" eine deutliche Sprache und wenn man dann noch Fehler macht, wird es nicht besser.
Ich bin nicht durch das Oberautal auf der Forststraße zur Pasillalm, sondern über die Schrambachalm und den ehemaligen Steig auf der Westseite des Tals. Natürlich verliert man den (ehemaligen) Steig früher oder später und man quert die schuttdurchsetzten Grashänge weglos immer weiter ansteigend. Am besten geht es über grasige Rippen, einmal auch in einer felsigen Rinne, zum Schluss auf einer steilen Grasrippe. So bin ich bereits knapp südlich der Hohen Gans auf den Grat gekommen. Viel, viel besser ist es, auf der Forststraße zur Pasillalm zu gehen und von dort weglos nach Westen zum Grat zu steigen (oder von Süden über die Überschussalm). Schaut deutlich einfacher und flacher aus.
Der Grat von der Hohen Gans zur Schreckenspitze ist Luftlinie etwas über 3km lang und verläuft ohne allzu große Höhenunterschiede (tiefster Punkt etwa 1800m), aber er ist über weite Strecken (geschätzt etwa 2/3) mit dichten Latschen überwachsen. Denen kann man zwar häufig knapp unterhalb des Grates, so gut wie immer auf der Ostseite, in steilen felsdurchsetzten Grashängen ausweichen, aber es bleiben auch genug Stücke, in denen man sich wirklich mitten durch oder oben über die Latschen kämpfen muss. Sehr mühsam! Einziger Lichtblick: Man dürfte hier immer allein unterwegs sein und es gibt viel Edelweiß und noch mehr Aussicht, das wars dann aber auch. Technisch ist der Grat nicht schwer, die schwierigste Stelle, ein etwa 6-10m hoher Felsaufschwung, ist durch ein an den Latschen befestigtes Seil entschärft (ohne Seil II/II+). Zum Gipfel der Schreckenspitze hin werden die Latschen weniger und hören schließlich auf. Man sollte die Dauer der Überschreitung nicht unterschätzen, ich habe von der Hohen Gans zur Schreckenspitze rund 3,5 Stunden reine Gehzeit benötigt. Ab dem Gipfel geht es auf einem kleinen Steig den Grat weiter (kurzzeitig I) zur Zunterspitze (wenn nur der komplette Grat so wäre...) und von dort auf markiertem Steig, ein kurzer Abschnitt seilversichert, hinunter zum Gröbner Hals (= Normalweg, der wirklich empfehlenswert ist). Über den anschließenden Forststraßenhatscher zurück nach Achenkirch wird man ausnahmsweise mal ganz froh sein.
Bild 1 weglos durch die Osthänge der Hohen Gans
Bild 2 Gipfelaufbau der Hohen Gans
Bild 3 Der Grat zur Schreckenspitze
Bild 4 ab hier wirds mühsam
Bild 5 und 6 ganz so schlimm, wie es ausschaut, ist es dann doch nicht
Bild 7 Rückblick auf die erste Hälfte
Bild 8 Eines von vielen
Bild 9 zweite Hälfte des Grates
Bild 10 Letzter Teil des Normalweges zur Schreckenspitze