- Gipfel
- Schwarzenstein
- Höhe
- 3369m
- Gebirge
- Zillertaler Alpen - Zemmgrund
- Art der Tour
- Hochtour
- Datum der Tour
- 23. August 2023
- Ausgangspunkt
- Gasthaus Breitlahner, 6 Euro
Solo am Schwarzenstein
Um das fantastische Wetter und meine momentan sehr gute körperliche Verfassung auszunutzen, bin ich heute sehr früh aufgestanden und ins Zillertal gefahren. Die Wahl fiel auf den Schwarzenstein, da ich eine Gletschertour machen wollte, die auch allein unproblematisch ist und ich die Route von Norden auch noch nicht kannte. Von der Südseite, aus dem Tauferer Ahrntal, bin ich vor ein paar Jahren mal hoch. Im Vergleich ist die Nordroute zwar viel länger, dafür landschaftlich um einiges schöner, abwechslungsreicher und gemütlicher zu gehen als der durchweg sehr steile Anstieg auf der Südseite.
Vom Breitlahner geht es über mehrere Gasthäuser zur Berliner Hütte, von der man ein Stück dem gleichnamigen Höhenweg folgt, bis rechts ein Steig zum Schwarzenstein abzweigt, der, super markiert, nach einiger Zeit in Gletscherschliffgelände und schließlich über den Gletscher zum Gipfel führt. Bis zu den Schliffen sehr einfache Tour, maximal T3, danach T4 und von der Hochtoureneinstufung her L. In meinen Augen ist es vertretbar, den sehr flachen Gletscher, der nur wenige Spalten aufweist, solo zu begehen, doch liegt auf dem Plateau noch Schnee, sodass sich darunter theoretisch Spalten verstecken könnten (siehe Bilder). Trotz fehlender Schwierigkeiten (keine einzige Kletterstelle), ist die Besteigung des Schwarzensteins konditionell als Tagestour schon gehoben, wobei weniger die 2100 Höhenmeter als vielmehr die enorme Strecke (rund 30 Kilometer) etwas Durchhaltevermögen verlangen. Meine reine Gehzeit war hoch 5,5 Stunden und runter 4 - aber ich bin wie gesagt gerade sehr gut in Form. Belohnt wird man mit gewaltigen Landschaftseindrücken!
Den Gletscher betritt man mittlerweile übrigens erst in einer Höhe von etwa 3000 Metern.
Sonstiges: Die Bergsteiger, die von Süden über die Schwarzensteinhütte kommen (machen sicher 90% der Besucher aus), verwenden in der Regel überhaupt keine Gletscherausrüstung, auch keine Steigeisen.
Bilder:
1: Am Gletscherbach.
2: Turnerkamp und Großer Möseler mit dem Waxeggkees dazwischen.
3: Der Blick weitet sich ständig: Nun ist auch das Hornkees zu sehen.
4: Schwarzenstein.
5: In der "steilen" (unter 30 Grad) Passagen ist der Gletscher blank.
6/7: Auf dem annährend ebenen Plateau liegt hingegen noch Schnee.
8: Die Spalten sind meist eher harmlos.
9: In die Gletscherschliffe sind einige Whirlpools eingebettet.
10: Die palastartige Berliner Hütte.