- Gipfel
- Gartnerwand (2.377 m), Grubigstein (2.233 m)
- Gebirge
- Lechtaler Alpen
- Art der Tour
- Bergtour
- Datum der Tour
- 7. Juli 2023
- Ausgangspunkt
- Lermoos (Untergarten)
- Gefahreneinschätzung
- mäßig
Ausführliche Tourenbeschreibung unter: https://ebikeandhike.net/gartner-wand-nordgrat/
Schon länger wollte ich mal über die Gartnerwand gehen, seit sie mir vom Daniel aus aufgefallen ist. Neben einer kompletten Längsüberschreitung lässt sich von zwei Seiten eine Rundtour angehen. Ich habe mich für Lermoos und die Gartner Alm als Startpunkt entschieden, zu der man entweder zu Fuß auf dem Steig entlang des Gartnertalbachs oder mit dem (e)Bike über die passable Forststraße gelangt.
Von der Gartner Alm zu Fuß über 600 Hm bis zum Sommerbergjöchle (Bild 1). Zunächst geht man mehr oder weniger Slalom durch die vielen weidenden Kühe - mit dem Versuch diese nicht zu stören - und ihre Hinterlassenschaften. Der Steig zieht fast in einer Linie bergauf, den späteren Rückweg über den Grat sowie auch bald den schönen Nordgrat hat man sehr gut im Blick.
Am Sommerbergjöchle beginnt direkt links der Einstieg in den Nordgrat. Zunächst ist noch kein Steig erkennbar (Bild 2), aber schon bald tauchen auch die ersten Markierungen auf. Orientierungsprobleme hat man keine.
Nach dem ersten Abschnitt Gehgelände ist der erste Felsaufschwung zu überwinden (Bild 3). Ein schöner IIer wäre das....wären da nur nicht die Drahtseile und Trittbügel, die das Ganze zu einem Klettersteig umfunktionieren (Bild 4). Sehr schade, dass hier versichert wurde, der Fels ist solide, die Kletterei nicht allzu schwierig und der Nordgrat scheint ja auch nicht von Verlegenheitswanderern überrannt zu werden. Aber gut, man kann sich trotzdem freiwillig eine schöne Linie suchen und die Drahtseile ignorieren, wobei diese an der einen oder anderen Stelle sogar behindern.
Nach dem ersten Aufschwung wieder Gehgelände. Manchmal ein bisschen bröselig, aber unschwierig und mit schönem Blick nach links Richtung Aufstiegsweg und Grat. Schon bald kommt ein zweiter größerer Aufschwung, auch hier wieder erwartungsgemäß durchgesichert (Bild 5).
Im letzten Abschnitt vor dem Gipfel dann nur noch bröseliges Gehgelände (Bild 6), bis man schließlich direkt am kleinen Gipfelkreuz der Gartner Wand auf dem Grat rauskommt (Bild 7). Der Hauptgipfel mit großem Kreuz ist noch ein paar Meter entfernt.
Es beginnt nun die schöne Gratwanderung zum Grubigstein. Zunächst steigt man einige Höhenmeter nach der Gartnerwand ab und folgt dann in leichtem Auf und Ab immer an der Kante oder leicht südlich. Ab und zu ein paar felsige Stellen, teilweise versichert (Bild 8). Erst kurz vor dem Grubigstein trifft man auf deutlich mehr Leute und beim "Vorgipfel" ist man dann endgültig drin im Touri-Wahnsinn. Hier heißt es Augen zu und durch, dem Steig durch die Lawinenverbauungen hindurch (Bild 9) zum Grubigsteinhaus folgend. Von dort noch ein paar Höhenmeter bergab, bis ein wieder schönerer Steig nach links zur Wolfratshauser Hütte führt (Beschilderung "Sehr schwierig": Ist er eigentlich nicht, aber man kann den Hinweis nachvollziehen angesichts der vielen Seilbahnwanderer).
Kurz vor der Wolfratshauser Hütte dann über einen weiteren Steig - hier wieder deutlich einsamer - nach links zurück ins Gartner Tal, wo man oberhalb der Gartner Alm auf den Aufstiegsweg trifft.
Fazit: Insgesamt sehr empfehlenswerte Tour. Kleinen Abzug für die Versicherungen des Nordgrats (ein paar naturbelassene Routen könnte man doch wirklich unangetastet lassen, aber mit der Meinung macht man sich nicht nur Freunde). Außerdem ist der Bereich am Grubigstein natürlich alles andere als schön. Evtl. lohnt es sich also, die Rundtour beim nächsten Mal von Westen von Bichlbach aus zu starten.
Strecke: Ca. 20 km
Schwierigkeit: T4+ (II/B)
Höhenmeter: ca. 1.400 inkl. Gegenanstiegen
Bilder: