- Gipfel
- Cevedale, Zufallspitze-Südgipfel & Eiskofel (Tre Canoni)
- Höhe
- 3.769 m, 3.757 m, 3.276 m
- Gebirge
- Ortleralpen
- Art der Tour
- Skitour
- Datum der Tour
- 10. Juni 2023
- Ausgangspunkt
- Hintermartell
- Exposition der Route
- Nord und Ost
Am Samstag - genau genommen in der Nacht von Freitag auf Samstag - ging es aus dem Martelltal auf Cevedale und Zufallspitze. Tourenbeschreibung siehe im Tourentipp-Archiv. Nur die Angaben dort zum Parken sind nicht mehr aktuell - mittlerweile darf man nur auf den ausgewiesenen Parkplätzen parken (6 Euro für 24 h - anscheinend muss man aber den "richtigen" Automaten erwischen, sonst ist es bis zum Tagesende), nicht entlang der Straße. Oder bei Hüttenbuchung auf dem Hüttenparkplatz. Und die Zufallhütte hat auch nicht mehr durchgehend offen, sondern eine Winter- und eine Sommersaison (die gerade begonnen hatte), siehe Homepage.
Eigentlich wollte ich über den Zufallferner aufsteigen. Nur hatte ich die Karte nicht ausreichend studiert und vor Ort auch nicht Lust, diese auszupacken. Und so war ich am Abzweig des Sommerwegs zur Martellhütte (Winterweg geht nicht mehr) schon vorbei, als ich das bemerkte. Und Lust zum Zurückgehen hatte ich auch nicht. Zur Zeit ist es aber ohnehin etwas verwirrend, weil durch die Sperre der alten Staumauer vor Ort eine Umleitung besteht, die nicht ganz selbsterklärend ist. Folglich ging es auf dem Sommerweg weiter Richtung Langerferner. "Dank" der sonnseitigen Ausrichtung ist der Weg bis auf kleinere Schneefelder ab ca. 2.600 m schon weit hinauf aper. Auf gut 2.725 m geht es dann durch Schutt-und Bröselgelände hinab zum Gletscherboden. Die in der Karte eingezeichneten Pfadspuren fand ich nicht - möglicherweise gibt es die auch nicht mehr. Das Gelände ist aber grundsätzlich gangbar. Ab dem Schneebeginn auf ca. 2.700 m ging es dann in ca. 3 h mit Skiern hoch bis zum Gipfel. Wobei mich allein der Gipfelhang am Ende fast eine Stunde gekostet hat. Über die Randspalte - leicht offen - ging es zwar noch mit Skiern (+ Harscheisen) drüber (eine Fußgängerspur drehte da um), aber dann wurde es doch so steil, dass ich auf Stapfen umsteigen musste. Mitten im Steilhang ist so etwas ja immer etwas unangenehm. Die mitgeschleppten Steigeisen wurden aber nicht benötigt. Wegen einer (Neu-?)Schneeschicht, die immer leicht wegrutschte, war mit das eigentlich geplante Durchgehen mit Skiern aber zu heikel.
Bis zum Gipfel habe ich niemanden getroffen. Am Gipfel kamen Ski-Spuren den Westkamm hoch. Am Gipfel sonnig und Sicht recht gut, davor hatte ich leider zum Teil dichten Nebel, was ohne Spur auch nicht ganz trivial war. Leider lag der Wetterbericht mal wieder total daneben - nachdem ich zuletzt immer Glück hatte, war es heute leider schlechter als angesagt. Am Nachmittag und Abend / Nacht gab es auch teilweise intensiven Regen.
Die Zufallspitze wurde auch noch mitgenommen (man braucht gar nicht erst abfellen), die letzten Meter zum höheren Südgipfel zu Fuß / kraxeln. Abfahrt oben firnig, die (westseitige) Steilstufe noch eher hart, dann unterhalb ca. 3.200 m etwas tieferer Schnee (die Nacht war wohl eher bedeckt). Bis ca. 2.840 m kommt man durchgehend mit Skiern herunter, darunter muss man suchen und die Rinne wechseln, aber es geht noch bis in den Boden bei der Marteller-Hütte. Unten dann auch der erhoffte Sommerschnee.
An der Martellhütte traf ich dann auch die ersten Menschen des Tages (Wanderer). Insgesamt ist im Gebiet zur Zeit sehr wenig los. Das mag auch an den noch geschlossenen Hütten liegen (Rifugio Casati wohl kommendes Wochenende offen, Martellerhütte auch demnächst) und daran, dass ab ca. 2.700 m Skier sehr anzuraten sind - keine Wander- oder Sommerhochtourenverhältnisse. Insgesamt hat es im Martelltal aber relativ wenig Schnee im Vergleich zu anderen Gebieten.
Zuletzt noch Einkehr und dann auch Übernachtung auf der Zufallhütte - nett.
Bilder:
Erster Blick zum Ziel von kurz hinter der Zufallhütte:
Der Umstieg auf die Skier kommt in Sicht, zunächst aber heißt es noch, die Bröselflanke abzusteigen:
Blick zum noch geschlossenen Rifugio Casati in einem kurzen Moment, wo sich der Nebel im oberen Bereich gelichtet hatte:
Die letzten Meter zum Cevedale:
Blick vom Cevedale zu Königsspitze & Ortler:
Gipfelkreuz Zufallspitze:
Blick von der Zufallspitze zurück zum Cevedale:
Nach der Abfahrt Blick hinauf zum Steilhang - die Fußspur hatte umgedreht, die Steilheit kommt auf dem Foto nicht wirklich heraus:
Auf dem Eiskofel mit den Tre Canoni Blick zurück:
An der Marteller Hütte Blick zurück auf die Ski-Strecke: