Höchster Punkt: Zuckerhütl (3507m), Pfaff (3465m)
Art der Tour: Hochtour
Datum der Tour: 10.7.2010
Gebirge: Stubaier
Ausgangspunkt: Sölden
Exposition der Tour: sämtliche
Tourenverhältnisse:
zur Hildesheimer Hütte: Forstweg bzw. sehr gute Bergwege / alles trocken
zum Pfaffenjoch: Steigspuren im Geröll, über längere Strecken auch weglos im instabilen Plattenschutt, grosse Altschneefelder (tw. bequemer zu begehen als die schneefreien Stellen);
Pfaffenferner völlig problemlos auf gut tragfähigem Schnee zu begehen (keine erkennbaren Spalten)
zum Pfaffensattel: auf der gesamten Strecke tragfähiger Schnee, Spalten noch ausreichend überdeckt; nur direkt am Sattel brechen die ersten Spalten auf, die man aber problemlos umgehen kann
Gipfelanstieg Zuckerhütl: Zustieg über breiten Firngrat, die letzten Meter zum Fels sehr steil mit Matsch-Schnee und etwas Eis darunter, frühzeitiges Ausweichen in die Felsen linker Hand empfehlenswert, dann schneefrei und problemlos in steilem, ausgesetztem Blockwerk zum Gipfel
Gipfelanstieg Pfaff: vom Pfaffensattel tw. weglos, tw. auf Steigspuren durch gutmütiges Blockwerk und ein kurzes, flaches Schneefeld zum Sonnenbad auf der Gipfelkuppe
Fazit: ideale Verhältnisse; die Spalten haben noch eine gute Überdeckung. Frühmorgens idealer Trittschnee, mittags etwas sulzig, aber immer noch tragfähig (keine tieferen "Einbrüche"). Steigeisen und Pickel kann man derzeit getrost daheim lassen, sinnvoller sind Stecken mit grossen Tellern (hatte seltsamerweise kaum jemand dabei). Die warmen Klamotten kann man übrigens auch daheim lassen....
Detailbeschreibung bei "mir daheim" unter http://www.steinundkraut.de/showPeak_zuckerhütl.html
Gefahreneinschätzung: derzeit noch gut überdeckte Spalten; Steinschlaggefahr zwischen Hütte und Pfaffenjoch
Prognose: die Tragfähigkeit der Schneedecke dürfte von Tag zu Tag abnehmen, dann Gefahr durch verdeckte Spalten
Sonstiges: die Route über die Hildesheimer Hütte hat 2 Vorteile:
1.) die Übernachtung in der urigen, sehr schön gelegenen Hütte mit ausgesprochen netten Wirtsleuten,
2.) durch den kurzen Anmarsch ist man morgens sehr früh am Gipfel, noch bevor die vielen, tw. sehr grossen Seilschaften von der Stubaier Seite oder von Müllerhütte/Becherhaus heranrollen. Das tw. nicht gerade ungefährliche "Gewurschtel" am Gipfelanstieg kann man sich dann unbeteiligt vom Pfaff aus anschauen....
Nachteil: wer den 11km-Zubringer von Sölden bis zum Hütten-Aufstieg zu Fuss latschen muss, ist wirklich zu bedauern. Es gibt zwar einen Linienbus, der mehrmals am Tag die halbe Strecke bis zum Gasthof Fiegl (s. Website der Hildesheimer Hütte) fährt (7 Euro einfach), er verkehrt aber nur in der Hauptsaison (heuer ab 10.7.). Wir hatten beim Hineinmarschieren am Tag zuvor das Glück, von der freundlichen Hüttenwirtin mitgenommen zu werden...
Bilder zur Tour: