Winterbergsteigen im Estergebirge

  • Gipfel
    Hoher Fricken, Oberer Risskopf, Krottenkopf
    Höhe
    1940, 2049, 2086m
    Gebirge
    Estergebirge
    Art der Tour
    Bergtour
    Datum der Tour
    9. Dezember 2022
    Ausgangspunkt
    Farchant, PP am Schwimmbad (5 Euro)
    Gefahreneinschätzung
    mäßig

    Vollmondnacht im Winterraum der Weilheimer Hütte


    In den letzten beiden Tagen war ich im Estergebirge unterwegs und durfte hoch oben eine fantastische Mondnacht erleben.

    Ich bin zunächst über die Kuhflucht-Wasserfälle zum Hohen Fricken, wobei erst ab etwa 1700 Metern Schnee lag. Dieser durchgehend steile Anstieg ist in meinen Augen bei winterlichen Verhältnissen unbedingt zu meiden (Orientierung schwierig, Lawinen- und Absturzgefahr); gestern ging es aber gut, was ich schon bei der Anfahrt von der Autobahn aus gesehen habe. Danach ging es in den Sattel zwischen Fricken und Bischof und von dort zur Weilheimer Hütte. Den Bischof habe ich nicht bestiegen, da es mir zu mühselig war, mich im hier anzutreffenden nicht tragfähigem Harsch hochzuquälen.

    Zum Sonnenuntergang bin ich auf den Risskopf und heute morgen zum -aufgang zum Krottenkopf. Abstieg über die Esterbergalm. Eine tolle Tour!

    Bedingungen: Im inneren Estergebirge liegt ab etwa 1200 Metern Schnee, weiter oben 20-30cm. Ich hatte Schneeschuhe dabei und konnte diese vor allem in den Abstiegen mit Gewinn einsetzen.

    Winterraum Weilheimer Hütte: Eng und rustikal, mit dem Allernotwendigstem ausgestattet, aber da gibt es wirklich schönere. Wer vielleicht mal mit seiner Liebsten einen romantischen Winterraum-Abend machen möchte, sollte sich definitiv einen anderen aussuchen... Zwei besondere Minuspunkte: Die Fenster sind von außen verrammelt und können daher nicht geöffnet werden. Das Brennholz muss erst noch gehackt (find ich ja noch okay) und vor allem gesägt werden. Da liegen quasi halbe Baumstämme im Holzlager und eine recht windige Säge und ein kleines Beilchen. Kein Hackstock und zum Sägen nur wenig Platz. Wenn es so etwas wie eine Taschenkettensäge mit Akku gibt, dann wäre hier ein sinnvoller Einsatzort...

    Ich hatte aber trotzdem einen schönen Abend!

    Allgemeines/Gefahrenhinweis: Die von mir begangene Route ist wie schon gesagt (fast) nicht begehbar, wenn wirklich Winter ist. Die Querung der steilen Nordflanke des Bischof ist dann stark lawinengefährdet. Generell ist das zentrale Estergebirge im Winter konditionsstarken, erfahrenen Bergsteigern, die auch gut Skifahren können, vorbehalten. Ich will da jetzt nicht rumgscheideln, aber wir haben es ja auch diesen Sommer wieder erlebt, was passieren kann, wenn eher bergferne Menschen nur oberflächlich informiert ins Gebirge aufbrechen.



    Bilder:


    1: Am Gipfelgrat des

    2: Hohen Fricken

    3: Blick zu Bischof und Krottenkopf (rechts fast verdeckt)

    4: Querung unterhalb des Risskopfes

    5: Fantastische Lage: Weilheimer Hütte

    6/7: Sonnenuntergang am Risskopf

    8: Vollmond genau über dem Herzogstand

    9/10: Nachtimpressionen


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