- Gipfel
- Brechhorn
- Höhe
- 2032m
- Gebirge
- Kitzbüheler Alpen
- Art der Tour
- Skitour
- Datum der Tour
- 30. Januar 2022
- Ausgangspunkt
- PP im Unteren Grund am Eingang des Spertentals, kostenlos
- Gefahreneinschätzung
- mäßig
- Exposition der Route
- Ost
Manchmal passt einfach alles.
Wir sind heute ins Spertental gefahren - ursprünglich mit dem Plan, die Runde Brechhorn-Floch zu machen, haben wir aber aufgrund des Wetters und der Verhältnisse mehrfach umdisponiert und sind letzlich am Brechhorn geblieben.
Los ging es um 9 Uhr bei recht gutem, aber warmen Wetter. Bis etwa 1400 Meter war der Schnee sehr weich, aber dann stellte sich zunehmend Pulver ein, was uns auf gute Abfahrtsbedingungen hoffen ließ. Etwa 20 Minuten vor dem Gipfel zog es bei starkem Sturm plötzlich zu und die Sicht ging gegen Null. Nachdem wir etwa 15 Minuten auf Besserung gewartet hatten (ein weiterer Aufstieg bei diesen Bedingungen wäre völliger Unsinn gewesen), fuhren wir wieder zur Durachalm ab (schwerer Pulver) und machten erst mal Mittagspause. Da der Wetterbericht für den Nachmittag Besserung versprach, stiegen wir nochmals auf, wobei ab dem Durachkogel (ca. 1800 Meter) weiterhin starker Sturm, aber nunmehr ausreichende Sicht vorherrschten. Den Gipfel erreichten wir gegen 14 Uhr noch im Nebel - 5 Minuten später klarte es allerdings völlig auf - Hauptgewinn gezogen! Die nicht sehr zahlreichen Kollegen (10 Leute) hatten nämlich ebenfalls umgedreht, als sie uns zurückkommen sahen, waren aber gleich wieder ins Tal abgefahren. Wann hat man das schon: das Brechhorn an einem Sonntag bei strahlendem Sonnenschein ganz für sich allein! Hinzu kamen sehr gute Abfahrtsbedingungen mit kompakten Pulver. Wir sind zum Wirts-Hochalm runtergewedelt und waren von der Abfahrt so begeistert, dass wir den Plan, zum Floch weiterzugehen, verwarfen und stattdessen noch zwei Mal zum Gipfel aufstiegen. Die Talabfahrt erfolgte schließlich teils über freie Wiesen, teils über eine Forststraße via Wirtsalm-Mitterleger, wobei nur auf den letzten 100 Höhenmeter eine Passage mit ganz üblem Bruchharsch zu überwinden war - das nimmt man an so einem Tag aber gerne in Kauf!
Zur Lawinengefahr: Natürlich liegt der Gedanke nahe: Osthang (mit Stellen bis 35 Grad) bei starkem Sturm aus Westrichtung = eingeweht, Schneebrettgefahr durch Triebschnee. Erstaunlicherweise war dies aber nicht der Fall. Der Hang vom Gipfel zur Wirts-Hochalm (400 Höhenmeter) weist zwar eine sehr hohe Schneelage (sicher 2 Meter oder mehr) auf, allerdings waren die Abfahrtsspuren von gestern immer noch zu sehen - den Triebschnee hat es eher in die Nordflanke des Floch geblasen. In meinen Augen war die Abfahrt daher heute total sicher - es zeigte sich bei deren 3 schließlich auch nicht das geringste Gefahrenzeichen. Hätte es nicht aufgeklart, wären wir da aber sicher nicht runter, sondern am Anstiegsweg.
Bilder:
1: Vergebliches Warten im Sturm beim ersten Aufstieg
2: Die einzige leicht ausgesetzte Stelle kurz vor dem Gipfel
3/4: Zwischen den beiden Bildern liegen exakt 5 Minuten
5: Do stabt´s!
6/7: Wundervolle Pulverschwünge
8: Viel Schnee hat es am Brechhorn!
9: Blick zum Großen Rettenstein
10: Manchmal muass ma hoid a moi aus de Ski aussi...