• Gipfel
    Gran Paradiso
    Höhe
    4061
    Gebirge
    Grajische Alpen
    Art der Tour
    Hochtour
    Datum der Tour
    7. September 2021
    Ausgangspunkt
    Rifugio Vittorio Emanuele

    Der Gran Paradiso ist eine super Tour! Und mittlerweile auch nicht mehr ganz so einfach, wie sie teilweise beschrieben wird.


    Der Hüttenwirt rät vom früheren Normalweg wegen Blankeis und Steinschlag ab. Der neue Normalweg zweigt ab dem Bach links vom alten Weg ab und führt auf die große Moräne hinauf. Am Ende der Moräne muss man eine kurze Kraxel-Stelle nach links überwinden.


    Danach steigt man weiter auf dem flacher werdenden Bergrücken auf und quert am Ende kurz hinunter zum Laveciau-Gletscher. Dieser ist schon ziemlich spaltig mit einigen interessanten Schneebrücken. Auf ca 3600m kommt die neue Route mit der früheren Route wieder zusammen.


    Die Tour ist auch im September noch gut besucht, bei uns waren es am Dienstag ca 50 Leute. Auch um dem Stau im Gipfelaufbau auszuweichen, waren wir gemütlich unterwegs - das Wetter war auch sehr stabil. Am Gipfel war dann auch nur noch wenig los. Allerdings sind wir dann lieber die Ferrata abgestiegen, da uns das zu zweit sicherer erschien als am Nachmittag über diese Schneebrücken abzusteigen.


    Die Ferrata ist auch gut zu gehen, allerdings ist nur das unterste Drittel mit Drahtseilen versichert. Das mittlere Drittel ist Grat-Kletterei im 1.-2. Grad, und der oberste Teil enthält eine Steilstufe im Firn (ca 40 Grad).


    Im Klettersteig fehlen leider ein paar Meter. Beim Aufstieg geht das wahrscheinlich ganz gut, aber beim Abstieg müsste man in einen Überhang reinhangeln, ohne zu sehen, wo der nächste Tritt ist. Wir haben uns dann abgeseilt und es erstmal von unten angeschaut. Dem Drahtseil zu folgen, ist vermutlich insgesamt die beste Option. Das haben wir dann auch gemacht, nachdem wir von unten die nächsten Tritte gefunden haben. Im Aufstieg könnte man die Stelle auch kurz im Firn umgehen, müsste das dann selbst sichern.


    Insgesamt eine super Tour! Die Hütte ist noch bis 19.9. geöffnet. Hier noch ein paar Bilder der Tour:


    Laveciau-Gletscher kurz vor der Bergab-Querung:





    andere Seilschaften in der Spaltenzone (Nahaufnahme vom Anseilpunkt aus):





    Oberer Bereich des Gletschers, dort kommen die alte und neue Route zusammen:





    Zoom-Foto vom Rochefort-Grat und Grandes Jorasses:





    Der Gipfelaufbau soll im Uhrzeigersinn begangen werden, um Stau zu vermeiden. Hier der letzte Aufschwung zur Madonna:





    Blick vom Gipfel nach Süden, rechts der Ciarforon (im mittleren Hintergrund):





    Auch der Montblanc war gut zu sehen:





    Querspalte im Firngrat zur Ferrata (Blick zurück nach oben):





    Dieser Abschnitt ist im Abstieg knifflig zu begehen. Hier die Stelle im Rückblick, der schwierige Teil ist die dunkle Einbuchtung. Entweder ist der Gletscher inzwischen ein paar Meter abgeschmolzen, oder irgendwas ist herausgebrochen:





    Der Rest vom Felsgrat enthält entweder gute Tritte, oder ist mit Drahtseilen versichert:



    Die Ferrata ist im Aufstieg sicher leichter zu begehen. Wenn der Gletscher in die Sonne kommt, ist sie trotzdem eine gute Alternative (objektiv sicherer).

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