- Gipfel
- Kienjoch, Windstierlkopf, Vorderer Felderkopf, Großer Zunderkopf, Brünstelkopf
- Höhe
- 1953, 1824, 1928, 1895, 1814 m
- Gebirge
- Ammergauer
- Art der Tour
- Wanderung
- Datum der Tour
- 7. September 2021
- Ausgangspunkt
- Graswang-Schattenwald, mittlerweile 6 Euro
- Gefahreneinschätzung
- gering
Einsame Runde in den Ammergauern
Ich gehe diese Tour, die für mich zu den schönsten in den Ammergauern zählt, immer genau anders herum (und mit einigen Extra-Gipfeln), als sie hier bei Tourentipp beschrieben ist - https://www.tourentipp.com/de/…ienjoch-Bergtour_338.html - , weil man dann beim Abstieg den Kuhalpbach schön zur Abkühlung nutzen kann.
Dies stellt allerdings leicht erhöhte Anforderungen an die Orientierung, da dieser Aufstieg zum Kienjoch weder beschildert noch markiert ist, aber dennoch einem guten Steig folgt, der auch auf den gängigen Karten eingezeichnet ist.
Dabei gilt es ab kurz nach dem PP zunächst die Beschilderung Richtung Kienjoch (nach links) zu ignorieren und sich auf der Forststraße rechts zu halten bis man zu einem breiten Bachbett kommt, das meist nur von einigen Rinnsalen durchflossen ist (dennoch am besten Schuhe ausziehen). Am jenseitigen Ufer erblickt man eine Forststraße, auf die man zusteuert. Wiederum wird ein Wegweiser zum Kienjoch ignoriert und es geht nach rechts, bis sich die Straße gabelt - hier links bergauf. Und dann heißt es genau aufpassen: Nach etwa 15 bis 20 Minuten zweigt in einer sachten Rechtskurve ein kleines Steiglein in dichten Jungwald ab. Bis vor wenigen Jahren war hier noch ein alter Wegweiser zum Kienjoch, aber der ist mittlerweile verschwunden. Ab hier keine Orientierungsprobleme mehr. Bis zum Kieneckspitz verläuft der Steig durch schönen, aber wenig aussichtsreichen Wald, aber dann wandelt man stundenlang auf dem Kamm mit grandiosen Ausblicken zu Wetterstein und Karwendel. Am Kienjoch kann man schon gut den Steig erkennen, der nach einem kurzen Zwischenabstieg in Serpetinen zum Windstierlkopf führt. Aufpassen muss man aber dennoch: Bevor der Hauptsteig die Flanke hinab Richtung Kuhalm leitet, geht es geradeaus weiter (keine Beschilderung/Markierung, Steig genau an der Abzweigung etwas überwachsen). Der Steig ist bis auf ein kurzes Stück nach dem Windstierl (hier einfach am Kamm halten) immer deutlich zu erkennen. Nach dem Felderkopf gabelt sich sich der Weg abermals und sinnvollerweise nimmt man die Route über den Zunderkopf, da sonst einige Höhenmeter mehr zu absolvieren sind. Beim Brünstelkopf (der Rückweg ist ab hier beschildert) links hinab ins Hasenjoch und dort wiederum links zur Kuhalm (Steig durch Kuhtritte in ziemlich schlechtem Zustand). Rechts hinuter zum Kuhalpbach, der bis auf ein kleines Stück leider aus meiner Sicht ganz grauslig durch Verbauungen verschandelt ist. Möcht gar nicht wissen, was das gekostet hat, wo doch der neue Steig von der Taubensteinbahn zum Rotwandhaus schon 67.000 Euro gekostet hat...
Auf jeden Fall ist aber die Vegetation am Bach wunderschön (zurzeit blühen unter anderem Doldenstern und Schwalbenwurzenzian).
Ein Tipp: Es gibt einen malerischen Wasserfall (siehe Bild 4), unter dem man sich den Schweiß des Tages sehr schön wieder abduschen kann; allerdings sieht man diesen nicht vom Weg aus. So kommt man hin: Genau da, wo der Weg wieder für einige Höhenmeter ansteigt, zweigt rechts ein Trampelpfad ab. Diesem folgen, den Bach überqueren und schon ist man da.
Fazit: Eine wunderschöne Tour, die überwiegend einfach ist (nur wenige ausgesetze Passagen), aber Kondition für etwa 1500 Höhenmeter auf 20km Strecke voraussetzt. Keine Einkehrmöglichkeiten und daher auch nicht sonderlich frequentiert.
Bilder:
1: Blick vom Kienjoch Richtung Windstierlkopf: Wenn man hinzoomz, sollte man die Serpentinen des Weiterwegs sehen
2: Vorderer Felderkopf
3: Im Hasenjöchl mit Blick auf das Estergebirge
4: Die Wasserfall-Dusche
5: Abendstimmung im Graswangtal