Gipfel und Höhe: Geigelstein (1808), Breitenstein (1661)
Gebirge: Chiemgauer
Art der Tour: Skitour
Datum der Tour: 24.03.21
Ausgangspunkt: Geigelsteinbahn Ettenhausen (2 Euro)
Tourenverhältnisse: Sehr gut! Ich bin heute erst gegen Mittag gestartet, was sich aber letzlich als gar keine so schlechte Wahl erwies, da ich sozusagen von den Schneeverhältnissen zu einer sehr attraktiven Routenwahl "gezwungen" wurde. Vom PP geht es gleich mit Skiern über die ehemalige Piste hoch. Bei dem tiefen und sulzigen Schnee oberhalb der Wirtsalm (ging aber im Aufstieg super) war mir schnell klar, dass ich sicher nicht über die Aufstiegsroute abfahre. Am Gipfel angekommen wurde auch das Platt (steile ostseitige Direktabfahrt) als nicht lohnend (stark zerfahren,sulzig, viele Schneebollern) verworfen, um alsdann die Westabfahrt zur Priener Hütte in Angriff zu nehmen. Und da hab ich genau den richtigen Zeitpunkt (ca. 14 Uhr) getroffen: Nach etwa 100 Höhenmetern im feinsten Pulver ging es wirklich nahtlos in perfekten Firn über. Die Latschen am Gipfel sind übrigens komplett eingeschneit. Bei der Hütte hab ich wieder aufgefellt und bin einer Spur gefolgt, von der ich dachte, sie führe mich zum Breitenstein - sie endete aber in einer Scharte, von der aus es nicht direkt zum Gipfel ging. Mit einer kurzen Zwischenabfahrt gelangte ich zur nordseitigen Aufstiegsspur des Breitenstein. Um direkt auf den Breitenstein zu kommen, müsste man an der Priener Hütte noch ein Stückerl nach links/Süden. Abfahrt vom Breitenstein über die Nordrinne, den "Hirschen": Oben natürlich schon gut verspurt, bei rechtzeitigen Ausfahren aus der Hauptrinne (in meinem Fall nach rechts), aber noch schöne Schwünge in unberührtem Pulver. Diese Abfahrt ist einfach immer wieder geil! Talabfahrt von der Wuhrsteinalm bestens eingefahrene und spaßige Buckelpiste.
Gefahreneinschätzung: Geringe Lawinengefahr heute; im Laufe des Nachmittags zeigten sich aber die ersten Schneemäuler am Kamm zwischen Geigel- und Breitenstein. Die gängigen Abfahrten/Aufstiege sind aber nicht betroffen.
Die Nordrinne vom Breitenstein ist wirklich sehr steil (etwas über 40 Grad), genau im steilsten Teil auch recht eng und durch die vielen Befahrungen bucklig. Von oben schaut die Einfahrt harmlos aus, aber genau danach geht es dann zur Sache. Um hier Spaß zu haben, sollte man schon ned bloß a bisserl Skifahren können...Das ist wirklich nicht arrogant gemeint, aber ich habe während meines Aufstiegs einige Leute beobachtet, die sich da offensichtich heruntergefürchtet haben, weil sie gemerkt haben, dass ein Sturz schnell auch in den Felsen enden kann - ganz zaghaftes Querfahren, irgendwie mit Schneepflug-Umsteigerei ums Eck, Rudern etc. Vor Jahren ging es mir bei meiner ersten Befahrung des Hirschen übrigens nicht anders - da hatte ich eigentlich auch noch nicht das nötige Können und weiß noch, wie mir da die Düse ging...
Exposition der Route: alle
Prognose: Mit Pulver wird es wohl bald vorbei sein, aber mit richtigem Timing wird man noch einige Zeit ein Firnvergnügen erleben. Schnee ist genug da - nur ganz unten könnte es bald eine kurze Tragestrecke geben.
Sonstiges: Mühlhornwand schaut auch super aus.
Bilder / GPS-Track:
1: Wuhrsteinalm und Breitenstein
2: Aufstiegsspur zum Breitenstein
3/4/5: Den Geigelstein als phänomenalen Aussichtsberg zu rühmen, hieße Eulen nach Athen tragen...
6: Einfach ein Traum
7: Etwas links Bildmitte ein Schneemaul
8: Breitenstein Nordrinne ("Hirsch")