Weltabgeschiedenheit im Zillertal

  • Gipfel und Höhe: Kleinspitze (3170m), Rauchkofel (3252m)


    Gebirge: Zillertaler Alpen - Magnerkamm


    Art der Tour: Bergtour


    Datum der Tour: 09.08.


    Ausgangspunkt: Bärenbadalm im Zillergründl (1450m)


    Tourenverhältnisse: Perfekt. Von der Alm zu Fuß oder besser mit dem MTB auf allerdings oftmals steiler Straße (ich habe meist geschoben) in den Hundskehlgrund bis maximal zu einer (ehemaligen) Zollhütte (1947m). Weiter auf dem Steig bis in die Gegend von P. 2036m auf der AV-Karte. Hier nun nach links an geeigneter Stelle die steilen Hänge hoch. In einer Beschreibung ist zu lesen, dass man eine begrünteRippe hoch kann, ich selbst bin direkt rechts (im Aufstiegssinn) eines Baches zunächst über blockiges Gelände, später am Rand von wasserüberronnenen Platten hoch,da es mir im Gras zu feucht und zu rutschig war. Auf den Platten dagegen trocken. Alles weglos, aber nirgends schwierig. Auf ca. 2300m kommt man auf Grasterrassen und steigt bald entlang eines plattigen Rückens zunächst noch über Gras, später über Blockgelände immer weiter Richtung Gipfel. Zum Schluss steuert man einen Sattel im Westgrat an, anschließend über den obersten Westgrat zum Gipfel (I, vielleicht eine Stelle II-).
    Für den Übergang zum Rauchkofel steigt man am Aufstiegsweg bis auf ca. 2950m ab (man lasse sich nicht verleiten, den zunächst einfachen Südgrat abzusteigen; der fällt zunehmend steil ab und bietet zwar schöne Kletterei, die aber in den IIIer-Bereich geht; die "Flucht" hier vom Grat weg durch die Südflanke zu den Schneefeldern führt über diverse Bänder und steiles, eher heikles Gelände (II)).
    Anschließend quert man möglichst hoch die Schneefelder des ehemaligen Schafkarkeeses bis zum Südwestgrat des P. 3146m. Nun entweder über diesen Grat und P. 3146m oder direkt in die Scharte P. 3114m, in welcher der Nordgrat des Rauchkofels beginnt. Über den Nordgrat direkt zum Gipfel (etwas schwieriger als der Westgrat der Kleinspitze, max. II, schöne Kletterei).
    Abstieg dann sinnvollerweise über den markierten Steig über den Südgrat und das Hundskehljoch in den Hundskehlgrund. Der macht zwar einen weiten Bogen, dürfte aber dennoch schneller und auf jeden Fall angenehmer sein als der weglose Direktabstieg durch die blockige Westflanke des Rauchkofels.


    Gefahreneinschätzung: eigentlich gering, aber ab Verlassen des Steiges im Hundskehlgrund bis zum Rauchkofel völlig weglos, selbst Steinmänner findet man nur einen auf der Grasterrasse auf ca. 2300m und im Bereich des Westgrates (wo man keine braucht). Weite blockige Strecken mit Wackelsteinen, an den Graten ziemlich fest und schöne Kletterei.


    Exposition der Route:West


    Prognose: bleibt so


    Sonstiges: Die Kleinspitze wird offensichtlich sehr selten bestiegen, das Gipfelbuch stammt von 1995, weist ca. fünf Einträge pro Jahr auf und reicht locker bis ins 22. Jahrhundert. Auf diesem Berg wird man wohl immer allein sein.


    Bilder / GPS-Track:

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