(Kurzski-)Hochtour Schwarzenstein

  • Gipfel und Höhe: Schwarzenstein (3.369 m)


    Gebirge: Zillertaler Alpen


    Art der Tour: Kurzski-Hochtour


    Datum der Tour: 13.06.2020


    Ausgangspunkt: Ghf. Breitlahner, Ginzling, Zillertal


    Tourenverhältnisse: Schnee auf der Abfahrtsroute noch bis ca. 2.160 m, im Bereich der Gletscherschliffplatten einige (Altschnee-Gleitschnee)Anrisse; Neuschnee von dieser Woche oberhalb ca. 2.600 m noch nicht voll umgewandelt


    Gefahreneinschätzung: Spaltengefahr zur Zeit m.E. gering (auf der Anstiegsroute soll es eine große Spalte knapp unterhalb des Schwarzensteinsattels geben, war aber zur Zeit nicht zu sehen); wesentlich gefährlicher sind die Anrisse beim Gletscherbach in der Abfahrtsroute - z.T. durchaus so tief und breit wie kleinere Gletscherspalten, v.a. aber Ertrinkensgefahr, wenn man in den reißenden Bach rutscht


    Exposition der Route: West und Nord


    Prognose: mit Skiern wird es sicher noch eine Woche gehen - Problem ist die ausapernde Abfahrt im Bereich der (glatten) Gletscherschliffplatten - wenn es keine tragenden Schneebänder durch diese gibt, könnte die Durchquerung schwierig werden - zur Zeit nur eine kurze, noch harmlose Unterbrechungsstelle


    Sonstiges: Eigentlich hatte ich die Skitourensaison schon abgeschlossen, da die Grenzschließung die typischen Frühsommer-Skitouren in den österreichischen Alpen unmöglich machten. Aber die gegenüber der ursprünglichen Ankündigung doch noch vorzeitig erfolgende Grenzöffnung in Verbindung mit endlich mal wieder gutem Bergwetter ließen mich noch ein letztes Mal die Ausrüstung aus dem Keller holen.
    Start war am Ghf. Breitlahner (6 Euro Tagesparkgebühr) um 4.30 Uhr - geht so aber nur bei Nutzung eines Radl (empfehlenswert). Vom Radldepot ging es dann über den Sommerweg zur (geöffneten) Berliner Hütte und den langwierigen (weil nicht sehr direkten) Schwarzensteinweg zum Saurüssel (siehe Tourentipp.de-Beschreibung). Unterhalb des Saurüssel gab es zwei ganz kurze, aber steile und frühmorgens harte Schneefeldquerungen - hier könnte man die Steigeisen durchaus anlegen. Der Rest war dann gestern Stapfen bzw. die Skier hochschieben - die mitgeschleppte schwere Gletscherausrüstung habe ich kein Mal gebraucht. Zur Zeit geht es mit Skiern direkt bis zum Gipfelkreuz. Die meisten gestern waren mit Skiern oben (über die Floite), ein Vorarlberger Pärchen aber auch zu Fuß.


    Wetter und Sicht waren gestern hervorragend, nur am Gipfel windelte es stark. Die Abfahrt war mit den kurzen Brettln leider nicht ganz ideal, der Gipfelhang noch recht nett, danach aber hatte sich der Neuschnee noch nicht umgewandelt und war entweder tiefer, bremsender Schnee oder aber westseitig harschig / bruchharschig. Vor dem Schwarzensteinsattel fährt man direkt nach Westen ab über das Schwarzensteinkees bzw. an dessen Rand und unten über den Gletscherschliffplatten-Bereich. Unterhalb ca. 2.600 m gab es dann guten Sommerschnee. Die Gletscherschliffplatten sind im Frühsommer sicher das wesentliche Kriterium für die Machbarkeit der Tour, gestern ging es mit ein Mal Abschnallen noch gut hindurch - die Gefahr durch die Felsspalten und den reißenden Bach sollte aber nicht auf die leichte Schulter genommen werden.


    Bilder / GPS-Track:


    Morgen an der Berliner Hütte:



    Blick auf die Aufstiegsroute - eine lange aufsteigende Querung von links über den Saurüssel nach rechts zum Schwarzensteinsattel:



    Blick vom Aufstieg auf die spätere Abfahrt im unteren Teil:



    Nach dem Saurüssel geht es zur Zeit meistens über Schnee hoch - meistens flach, daher auch ohne Steigeisen möglich:



    Nicht mehr weit bis zum Gipfelkreuz des Schwarzenstein:



    Gipfelkreuz Schwarzenstein vor den Hohen Tauern:



    Abfahrtsspuren im Gipfelhang:



    So soll eine Frühsommer-Skitour sein: Mit Skiern im Sommerschnee durch die Felsen bis weit hinab



    Unterhalb ca. 2.500 m ist auf einer Schneebrücke ein Felsspalt zu überbrücken - ähnlich einer Gletscherspalte (kann noch auch umgangen werden):



    Mit diesem Blick auf das Schneeende beende ich die Skisaison 2019/2020 - gesund bleiben im Sommer!


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