Gipfel und Höhe: Hammerstein, Zeller Horn, Jägerwand, Zeller Wand, Laubenstein, Heuraffelkopf, Klausenberg (alle so im Bereich zwischen 1300 und 1550 Metern)
Gebirge: Chiemgauer Alpen
Art der Tour: anspruchsvolle Wanderung mit ein paar Kraxeleien
Datum der Tour: 17.05.20
Ausgangspunkt: Aschau, kostenloser PP unter dem Schloss Hohenaschau
Tourenverhältnisse: Sehr gut. Wir wollten heute eigentlich eine Rundtour im Geigelstein-Gebiet machen, aber nachdem dort um 9 die Parkplätze alle schon brechend voll waren, haben wir schnell umdisponiert und sind nach Aschau zurückgefahren, um hier die wunderbare Überschreitung über den Zeller Grat bis hin zum Klausenberg zu machen. Eine goldrichtige Entscheidung, denn hier war deutlich weniger los - nur am Laubenstein waren viele Leute. Wir sind von Hammerbach zunächst zur Hofalm; dort geht es gleich links über die Wiese auf den bewaldeten Rücken, wo man auf einen deutlichen Pfad stößt. Diesem folgt man, bis kurz vor dem Hammerstein die erste kleine Kletterpassage folgt. Die Überschreitung des Zeller Grates, den (Hammerstein mit eingerechnet) vier Kreuze schmücken, ist noch ein bisserl nass, aber gut machbar. Ich würde es aber nicht empfehlen, ihn anders herum - also vom Laubenstein aus - zu gehen, da man dann alle steilen, rutschigen Passagen im Abstieg hat. Vom Laubenstein aus sind wir dann über Abereck, Heuraffelkopf, und Predigtstuhl zum Klausenberg hinüber. Anmerkung: Dieser Weg ist nicht beschildert, aber kurz unterhalb der Laubenstein-Almen führt eine deutlich sichtbare Pfadspur Richtung Abereck, es tauchen bald auch wieder Wegmarkierungen auf. Wenn man den Heuraffelkopf mitnehmen möchte, dann steigt man nach dem Abereck über den Stacheldrahtzaun, wo im Wald wieder ein Pfad zu erkennen ist, und geht nicht auf dem markierten Pfad nach unten. Vom Klausenberg geht es dann über die Ellandalmen zurück nach Aschau.
Gefahreneinschätzung: Absturzgefahr am Zeller Grat - hier gab es auch schon einige Unfälle. Der Grat wird in vielen Beschreibungen mit T5 bewertet, ist aber meines Erachtens maximal T4- (Kletterstellen I, bzw. mit Stahlseil gesichert), vor allem wenn man bedenkt, dass manche hochalpine Touren wie der Habicht oder die scheißbrüchige Route auf den Hinteren Seelenkogel von der Zwickauer Hütte aus auch "nur" T4 sind.
Exposition der Route: alle
Prognose: Wird noch besser werden, wenn die rutschigen Stellen am Grat bei dem angekündigtem schönen Wetter trocknen.
Sonstiges: Wären wir nach dem Klausenberg noch zum Spitzstein weitergegangen und hätten dabei riskiert uns kurzzeitig auf Tiroler Boden aufzuhalten - was ich als verantwortungsbewusster Staatsbürger mit einem Poster von Joachim Herrmann über dem Bett natürlich nie getan hätte - würde ich wissen, dass auch hier die Verhältnisse wunderbar sind und der Kuchen auf der Altkaser-Alm vorzüglich mundet. Doch da wir das ja nicht getan haben, muss mir diese Information wohl der Wind bzw. ein vom Spitzstein kommender Wanderer zugetragen haben.
Bilder / GPS-Track: