Gipfel und Höhe: Kleine Riffelwandspitze (2.536 m) & Südliche Riffelspitze (2.262 m)
Gebirge: Wetterstein
Art der Tour: Bergtour
Datum der Tour: 07.07.2018
Ausgangspunkt: Ehrwald Bhf., Endpunkt: Untergrainau Bhf.
Tourenverhältnisse: an der Kleinen Riffelwandspitze noch ein größeres Schneefeld, dessen Umgehung auch nicht ganz problemlos ist
Gefahreneinschätzung: Steinschlag beim Zustieg zur Riffelscharte (Helm!) und beim Gipfelanstieg, dort auch Absturzrisiko
Exposition der Route: v.a. Nord und West
Prognose: mit Zurückgehen des Schneefeldes etwas leichter - das wird sich aber noch ein bißchen halten
Sonstiges: Am Samstag gab es eine größere Runde von Ehrwald nach Untergrainau mit der selten begangenen Kleinen Riffelwandspitze und der wesentlich häufiger begangenen Südlichen Riffelspitze. Von Ehrwald geht es zunächst einmal auf einem der Wanderwege hoch zur Talstation der Tiroler Zugspitzbahn (alternativ Auffahrt mit dem Bus), dann bin ich dieses Mal den weiteren Weg über die Hochtörlehütte (geöffnet) und den Schützensteig gegangen zum Denkmal am Hohen Eck. Etwas kürzer gibt es auch einen direkten Wanderweg dorthin. Dann geht es - immer noch im Wandergelände - zur Bergstation Riffelriß (Faulenzer könnten natürlich auch dort starten) und nach einigen Höhenmetern durch den Wald dann sehr mühsam das Schottergelände zum Einstieg des klettersteigartig gesicherten Steiges hinauf zur Riffelscharte. Rechtzeitig den unbedingt empfehlenswerten Helm aufsetzen.
Von der Riffelscharte ging es dann über den schönen Wiesenbuckel des Riffeltorkopfes (2.236 m) zur Kleinen Riffelwandspitze. Route: Den Riffeltorkopf überschreiten - über Schutt und Felsen im Wandergelände zu einem ersten großen Schotterfeld mit Schneefeld - hier am rechten oberen Eck des Schneefeldes die Schrofen hoch (UIAA I) - weiter zu einem vorgipfelartigen Vorsprung im Gehgelände - dann Querung nach rechts (in Aufstiegsrichtung) zu einer deutlichen Rinne - diese hoch (UIAA I-II, aber teilweise sehr brüchig) - weiter recht leicht zum Vorgipfel und dann teilweise sehr ausgesetzt im brüchigen Fels über eine scharfe Schneide zum höchsten Punkt.
Klettertechnisch ist der Aufstieg für geübte Berggeher mit Erfahrung in solchem Gelände nicht schwierig. Das Problem ist eher der teilweise sehr brüchige Fels und v.a. im Abstieg der Schutt auf den Kletterpassagen - heikel, große Vorsicht ist angesagt. Zur Südlichen Riffelspitze ist es dann unproblematisch. Beim Abstieg über den Steig von der Riffelscharte trifft man zahlreiche mit dem Gelände offensichtlich überforderte Wanderer trotz praktisch durchgehenden Sicherungen. Bei Nässe allerdings wohl unangenehm, außerdem Steinschlaggefahr.
Insgesamt eine schöne, aber lange Tour nur für geübte Berggeher. Das Wetter war allerdings wenig aussichtsfreudig, dafür aber angenehm kühles Steigen.
Bilder / GPS-Track:
Beim Zustieg zum klettersteigartigen Riffelscharten-Steig:
Im Steig zur Riffelscharte - der begleitende Nebel ist auch gut zu erkennen:
Der Riffeltorkopf - dahinter würde sich bei Sicht die Kleine Riffelwandspitze aufbauen:
Der weitere Aufstieg vom Riffeltorkopf erfolgt im Bild von rechts unten nach links oben (aufgenommen im Abstieg, beim Aufstieg sah man nichts):
Am oberen Ende dieses Schneefeldes geht es in die Felsen (aufgenommen beim Abstieg) - das Schneefeld ist allerdings deutlich steiler, als es auf dem Bild aussieht:
Der scharfe Übergang zum höchsten Punkt - normalerweise würde man dahinter die Zugspitze sehen:
Die formschöne Südliche Riffelspitze wurde als nächstes bestiegen:
Blick beim Abstieg vorbei am Riffeltorkopf ( am besten auch im Abstieg überschreiten) hinab zum Eibsee:
Nach dem Klettersteig von der Riffelscharte kann man knieschonend das Schotterfeld abfahren:
Rückblick von Grainau zur Kleinen Riffelwandspitze: