Beiträge von MonacoTiroler

    Wir haben die Tour mit einer Übernachtung auf der urigen Berglhütte verkürzt. Bleibt aber trotzdem noch ein Anstieg von 1700 Höhenmeter am Gipfeltag. Der Zustieg zur Hütte ist über 500 Höhenmeter aper, lediglich die letzten 100 Höhenmeter konnte man mit Ski aufsteigen, wobei über kurze Stücke auch immer wieder abgeschnallt werden musste. In der Hütte selbst haben wir die Gastfreundschaft von Hilli genossen, und sind um kurz vor Fünf (noch im Dunkeln) von der Hütte gestartet.


    Die Querung nach der Hütte ist teilweise schon ausgeapert; hier ist ein mehrfacher Wechsel von Ski an und Ski wieder ab notwendig. Die Querung des anschließenden großen Kars ist der vielleicht unangenehmste Teil der Tour, weil es durch mehrere Lawinen- bzw. Eislawinenfelder geht, und oberhalb die Seracs des Gletschersabbruchs bedrohlich herunterschauen. Hier heißt es, möglichst schnell durch zu queren. Aber auch im Zustieg zur Trafoier Eisrinne liegt ein ordentlicher Eisrutsch, der an dieser Stelle zu vielen Spitzkehren zwingt. Der Anstieg durch die Eisrinne selbst ist mit Harscheisen gut machbar. Nur der Ausstieg ist ein bisschen heikel, und wurde zum Teil gestapft. Der anschließende Aufstieg am großen Eisbruch links vorbei ist von ähnlicher Qualität. Auch dieser konnte prinzipiell vollständig auf Ski bewältigt werden. Danach hat man die Höhe des Lombardibiwaks erreicht. Von hier aus geht es zunächst über noch moderate Steilheit zum letzten Aufschwung auf das Ortlerblatt. In diesem letzten steilen Hang sind nur die allerbesten Skimo-Spezialisten noch mit Ski aufgestiegen. Der Großteil hat diesen Bereich mit Steigeisen bewältigt (ca. 50hm). Zumal oben schon ein paar Blankeisrippen ausgeapert sind, und die Schneeauflage auf den schmalen Bändern dazwischen recht dünn war. Je nach persönlichem Sicherheitsbedürfnis ist hier auch ein Pickel ganz angenehm, Oberhalb dieser Stelle sind die Verhältnisse dann gut und der Anstieg zum Gipfel (wir sind wie fast alle den flacheren Weg, rechts am oberen Eisbruch vorbei gegangen) ist problemlos.


    In der Abfahrt sind wir dann von oben gesehen rechts am Eisbruch vorbeigefahren, und haben dort sogar noch guten Pulverschnee vorgefunden. Die Abfahrt über den Steilhang mit den zuvor erwähnten Blankeisstellen ist nur mit scharfen Kanten und entsprechend hohem skifahrerischem Können zu empfehlen. Wir sind — wie die meisten anderen — mit Steigeisen abgestiegen. Nach dieser Stelle ist dann alles recht gut fahrbar.


    Im Bereich unterhalb des Lombardibiwaks bis zum unteren Teil der Trafoier Eisrinne waren die Schneeverhältnisse in unserem Fall (nach klarer Nacht) um 12h immer noch sehr hart. Erst nach der Eisrinne gab es ein paar firnige Abschnitte, die aber dann rasch in recht weichen, tiefen Schnee übergingen.


    Fazit: im Großen und Ganzen sind die Verhältnisse rund um den Ortler recht gut (laut Berichten anderer Tourengeher*innen sind die Verhältnisse in der Ostrinne zur Königsspitze ähnlich). Allerdings ist auch hier der schneearme Winter ganz deutlich bemerkbar. Die Verhältnisse entsprechen wohl eher denen gegen Ende Mai in üblichen Jahren.


    Bilder der Tour:


    Ankunft auf der Berglhütte



    Start um 5h


    Bedrohlich: der Abbruch des Ortlerferners


    In der Trafoier Eisrinne



    Oberhalb der Eisrinne im Bärenloch.


    Der letzte Steilhang vor dem Ortlerplatt.


    Am Platt mit Blick auf den Gipfel


    Nochmal Konzentration im Abstieg


    Die Eislawinenfelder im Kar auf dem Rückweg

    Obwohl die Wettervorhersage für die Hohen Tauern für Freitag und Samstag zwar wolkenlosen Himmel angesagt hatte, aber auch vor Starkwinden gewarnt hatte, habe ich mich zur Besteigung des Großglockners zusammen mit meine Sohn entschieden. Für ihn war es das erste mal auf diesem durchaus spannenden Berg.


    Nachdem der Wind am Samstag etwas nachlassen sollte, haben wir uns für die gemütlichere Variante mit einer Übernachtung auf der Stüdlhütte entschieden (und tatsächlich noch sehr kurzfristig einen Platz bekommen). Wir sind also am Freitag früh morgens angereist, und direkt nach dem Parkplatz in die Ski eingestiegen. Ein paar apere Stellen mussten allerdings schon mit ca. 5min Tragezeit überbrückt werden. Auch etwas weiter oben im Bereich der Talstation der Materialseilbahn gab es schon ein paar Schneelücken, ansonsten war der Aufstieg aber gut machbar. Wir sind dann nicht sofort zur Hütte aufgestiegen, sondern über die klassische Aufstiegsspur Richtung Gipfel zur rechten Hand des Ködnitzkees weiter gegangen, um uns den direkten Anstieg über den Südosthang zum Glocknerleitl anzusehen. Den wollten wir am eigentlichen Gipfeltag gerne machen.


    Schon am Kees hat der Wind ordentlich gepfiffen, und deshalb hat sich der Aufstieg dort als ziemlich schwierig herausgestellt: Auf einer bockharten Unterlage waren 5cm Schwimmschnee eingeweht, was den Aufstieg ziemlich armlastig gemacht hat. Wir sind ca. bis zur Mitte gekommen, haben uns dann aber zur Abfahrt Richtung Hütte entschieden - wir wollten ja auch noch ein paar Trockenübungen zur Gletschersicherheit nahe der Hütte machen.


    Die Hütte selbst war tatsächlich ziemlich ausgebucht, trotzdem gab es bei der Essensausgabe keinen Stress und wir haben das hervorragende Hochgebirgsbüffet in vollen Zügen ausgekostet. Mit 57€ pro Nase nicht ganz billig, aber jeden Cent wert!


    Am Samstag sind wir dann um ca. 7h mit dem Tross der anderen Gipfelaspiranten aufgebrochen. Der Himmel war sonnenklar und der Wind hatte tatsächlich deutlich nachgelassen. Der Aufstieg über das Ködnitzkees ist problemlos, und aufgrund der Wetterlage hat man ziemlich viele Tourengeher gesehen, die vom Talboden aus aufgestiegen sind. Auch der Südosthang hat sich dank Harscheisen und vorspurender Tourengänger als deutlich entspannter herausgestellt. Lediglich die letzten 100hm inklusive dem Ausstieg zum Hofmannskees waren sehr hart und mussten teilweise mit Steigeisen bewältigt werden. Ab dem Skidepot am Leitl wurde es dann ziemlich eng: Die Massen haben noch oben gedrängt und die Mischung aus Seilschaften unterschiedlichster Länge und Freigehern hat zu etlichen Staus, insbesondere an der Scharte zwischen Kleinglockner und Großglockner, geführt. Die Steigspur selbst war in super Zustand, gut ausgetreten und griffig. Am Gipfel konnten wir uns tatsächlich 20min hinsetzen und die grandiose Aussicht genießen, bis dann der Ansturm so groß wurden, dass man freiwillig den Platz geräumt hat, um nicht versehentlich die Südwand hinabgekegelt zu werden. Der Abstieg war dann entsprechend noch zeitraubender, mit Gegenverkehr und Wartezeiten an allen Ecken. Da geht es an so einem Tag dann schon etwas chaotisch zu: Wir wurden von einer Vierergruppe von Alpinisten mit Ski am Rücken überholt, die sich seilfrei gehend ziemlich wirsch mit ihrem sperrigen Gepäck zwischen den Seilschaften durchgedrängelt haben. Von Kameradschaft am Berg ist da nicht mehr viel übrig!


    Nachdem wir dann zurück am Skidepot waren (der ganze Gipfelanstieg hatte und inkl. Rast 4h gekostet) sind wir dann auch wieder über den Südosthang abgefahren. Der Einstieg ist hier die Krux, weil man die richtige Stelle finden muss. Hier hat sich aber bezahlt gemacht, dass wir dort schon aufgestiegen sind und die Verhältnisse kannten. Die exponierte Querfahrt von 100m Länge konnte wir dank ausreichender Auffirnung der morgens noch bockharten Schneeschicht problemlos befahren. Der Hang selbst war zwar kein Firntraum, aber zumindest gut fahrbar. Den Firn fanden wir dann etwas weiter unten am Ködnitzkees, der dann auch fast bis zur Materialseilbahn butterweich fahrbar war. Der Rückweg bis zum Parkplatz war dann schon etwas mehr ausgeapert als am Vortag.


    In Summe also super Verhältnisse am Großglockner, und allein wird man an diesem Berg ohnehin nur bei extrem schlechtem Wetter sein.


    Bilder der Tour


    Am Ködnitzkees mit Blick auf den Südosthang


    Kleiner Gletschersicherheitskurs für Sohnemann


    Abendstimmung auf der Stüdlhütte


    Start mit Gipfelblick



    Die beiden Aufstiegsvarianten sind sichtbar: wir wollen über den linken Hang direkt aufsteigen


    Blick zurück kurz vor dem Kleinglockner


    Erster Stau an der Scharte


    Am Gipfel



    Abstieg, der große Stau direkt voraus


    Blick zurück auf einen tollen Berg

    Zu meinem Debüt im Tourenforum eine Skitour in meiner ehemaligen Heimat: Wir sind heute vom Parkplatz Steinberg Waldfrieden zuerst über die Loipe (guter Zustand) und dann über das Nordostkar zum Hochunnütz und Vorderunnütz aufgestiegen. Der Weg entlang des Schwarzenbach hat bis auf wenige Meter ausreichend Schnee für Aufstieg und Abfahrt. Der kleine Wasserfall, und das steile Felsentor im mittleren Teil waren gut passierbar (Stapfspur). Der weitere Anstieg zum Sattel zwischen Vorderunnütz und Hochunnütz ist ebenfalls gut mit Ski begehbar. An wenigen Stellen waren Harscheisen von Vorteil, aber nicht notwendig. Ein Teil unserer Mannschaft ging dann über den westseitig schon aperen Grat weiter zum Hochunnütz, ich bin mit einem Kollegen wieder die Aufstiegsrinne abgefahren, um dann weiter auf den Vorderunnütz aufzusteigen. Die Schneequalität war im den oberen N/NO Bereichen, die vor der Sonne geschützt sind, noch einigermaßen pulvrig. Andere Expositionen sind wegen den aktuell milden Temperaturen schon recht weich, und werden über Nacht einen Harschdeckel bekommen.


    Aufstieg entlang des Bachs


    Der Blick zurück in das Felsentor


    Blick über den Grat zum Hochunnütz


    Der flache Gipfelaufbau des Vorderunnütz