Beiträge von funkbert

    Das Projekt von Garmisch nach Leutasch via Dreitorspitze wollte ich schon länger mal angehen, und heute haben die Bedingungen dafür so perfekt gepasst dass man auch mal einen Urlaubstag dafür spendieren kann. Anfahrt natürlich mit Öffis bis Garmisch und kurzer Taxifahrt um gleich um 8 zur Öffnung der Partnachklamm starten zu können. Von dieser ging es dann weiter auf den Kälbersteig. Dieser lohnt sich sicherlich nur bei so geringer Schneelage wie derzeit, da er bis zur Kälber-Hütte nur zu Fuß Sinn macht. Mit Ski ist es hier zu eng und steil. Ab dieser dann ausreichend Unterlage um die Ski anzuschnallen. Teilweise aber hin und wieder auch noch etwas steinig bis zum Schachenweg. Zu unserer Überraschung war dieser dann gespurt. Dank hier an Bernhard, dessen Post zum Schachen ich gerade gesehen habe ;)Bei höherer Schneelage ist aber dann wohl sowieso der Forstweg von Ellmau aus die bessere Wahl.


    Ab dem Schachenhaus ging es dann dem Sommerweg folgend über Teufelsgsaß und Frauenalp bis hoch zur Meilerhütte. Dieser Abschnitt erfordert sichere Lawinenverhältnisse, so wie eben heute, und hat eine Schlüsselpassage über einen kurzen, ausgesetzten Grat und eine Steilstufe, für die Steigeisen und Pickel sehr sinnvoll waren. Aktuell aber ohne größere Schwierigkeiten machbar. An diesem Abschnitt umschwirrten uns auch zwei Helis, und wir trafen zwei Gebirgsjäger die hier abgesetzt wurden um Übungen zu Lawinensprengungen zu beaufsichtigen. Sachen gibt's. Im weiteren Aufstieg waren wir dann schon sehr erstaunt über die geringen Schneemenge auch in großer Höhe. Eine Abfahrt wäre hier gerade nicht sinnvoll möglich.


    Bei der Meilerhütte gab es dann einen sehr schönen, recht geräumigen Winterraum. So dass die Tour hier auch auf zwei Tage aufgeteilt werden könnte. Nun fuhren wir kurz ab auf das Leutascher Platt um von da aus den Schlussanstieg in Angriff zu nehmen. Im ganzen Platt war ausreichend viel und noch recht fluffiger Pulver vorzufinden. Die Vorfreude auf die Abfahrt stieg also. Allerdings galt es davor erstmal noch uns die steile Rinne zum Gipfel hochzuwühlen. Das geht derzeit auch ohne Steigeisen hervorragend im stabilen Stapfschnee.


    Die Abfahrt durch die Rinne und über das Platt waren dann alle Mühen wert. Feiner Schnee und so gut wie keine Spuren, wir hatten die breiten Hänge für uns allein. Gemein wurde es dann aber nochmal im Bergleintal - in der Querung störten einige Lawinenboller, und die steile Abfahrt durch den Wald war sehr unangenehm. Das ist eigentlich kein Skigelände, und teils auch absturzgefährdet. Hier ist nach einem langen Tag nochmal volle Konzentration gefragt. Unter der Steilstufe fehlt dann die Unterlage und es war ein letzter Fußmarsch angesagt. Irgendwann kommt dann doch nochmal Unterlage, so dass wir noch ein paar letzte Schwünge ansetzen konnten bevor dann endlich das Hotel Hubertushof auftauchte für die wohlverdiente Einkehr. Leider haben wir den letzten Bus nach Mittenwald um 17:11 Uhr verpasst, so dass wir noch ein Taxi bestellen mussten.


    Insgesamt war die Tour ein echtes Abenteuer in sehr einsamer und wunderbarer Landschaft, mit der grandiosen Alpspitze als vermeintlichem Star am Horizont. Und mit 20 km Länge und 2250 Höhenmetern auch eher eine ernste Unternehmung. Geht so sicherlich nicht oft, da sehr sichere Verhältnisse herrschen müssen und aufgrund der Länge auch die tageszeitliche Erwärmung noch kein Thema sein sollte. Ist in den nächsten Tagen aber sicher noch möglich, und aktuell dank uns sogar gespurt :)

    Heute war mal wieder eine Öffi-Tour ins schöne Allgäu angesagt. Vom Vorderen Ostrachtal sollte es über den Grat zum Gaishorn mit abschließender Abfahrt nach Tannheim gehen. Trotz einiger Umstiege erreichten wir Hinterstein entspannt und pünktlich um kurz nach 9 Uhr. Die Bahn funktioniert mal wieder viel besser als ihr Ruf, und die generell recht lange Anfahrtszeit ins Allgäu fällt dann auch nicht mehr so ins Gewicht wenn man dabei einfach gemütlich lesen und dösen kann.


    Über die Steilstufe im Wald ging es zuerst hoch zur Willersalpe. Die leichte Schneeauflage war genau richtig für einen entspannten Aufstieg. Der wenig besuchte Talkessel bot noch winterliche Verhältnisse, hier wäre auch gut das Rauhorn mit seinem unverspurten Nordhang machbar gewesen. Für uns ging es aber weiter zum Zirleseck und in den langen Gratanstieg zum Gaisegg. Insgesamt bis hierher gut geeignet für den Aufstieg in Einsamkeit und schöner Landschaft, für die Abfahrt hingegen definitiv nicht empfehlenswert, viel zu aper alles. Aber deswegen machen wir das ja auch als Durchquerung.


    Der nun folgende Grat ist durchaus nicht zu unterschätzen, aber bei den aktuellen Bedingungen doch sehr gut machbar. Schwierig ist nur die Entscheidung ob Steigeisen anziehen oder nicht. Teils ist der Wanderweg komplett frei aber es gibt auch immer wieder Schneefelder und teils leichte Vereisung. Nicht ganz triviale und auch etwas ausgesetzte Kletterei im I.-II. Grad war dabei zu bewältigen. Zum Ende hin haben wir uns dann durch die steile, nordseitige Schneeflanke neben dem felsigen Grat nach oben gewühlt. Sollte man sicher auch nur bei so stabilen Verhältnissen wie derzeit machen.


    Ab dem Gaisegg war es dann vorbei mit der Einsamkeit und wir trafen auf die Tourengeher aus dem Tannheimer Tal. Der restliche Weg zum Gipfel war ab da ein ziemlicher Spaziergang.


    Abgefahren sind wir vom Gaisegg über den Riesenhang ins Älpelestal. Schneequalität war den Umständen entsprechend noch recht gut. Kein fluffiger Pulver mehr aber solide, hart gepresste Unterlage. Liess sich insgesamt gut fahren. Ab der Älpele Alm ging es zügig auf dem Forstweg weiter mit 2-3 kurzen aperen Stellen bis zur Langlaufloipe direkt bei Tannheim.


    Eine grandiose, recht alpine Tour bei bestem Wetter. Die Südhänge um uns herum waren teils bis auf Gipfelhöhe schneefrei, ziemlich verrückt für Anfang Februar. Nordseitig hingegen alles noch gut eingeschneit. Eine entsprechende Auswahl des Tourenziels ist also gerade das A und O.


    Von Tannheim ging es dann mit dem Bus nach Reutte und mit der Bahn über Garmisch weiter bis nach München mit Ankunft pünktlich um kurz nach 20 Uhr. Der ganze Spaß, ein wirklich besonderes Tourenerlebnis, hat uns mit Deutschlandticket gerade mal 7,20 € gekostet. Und nach einem ausgiebigen Nickerchen blieb auf der Heimfahrt auch noch genug Zeit gleich diesen Tourenbericht zu schreiben. Ein rundum gelungener Tag also, was will man mehr?

    Aufgrund der massiven Schneefälle am Hauptkamm letzten Dienstag entschlossen wir uns recht kurzfristig dafür, uns für eine langes Wochenende ins Zentrum des Geschehens zu begeben. Samstag morgen starteten wir nach Juf im Averstal, was ziemlich weit oben irgendwo am Ende der Welt gelegen ist. Die Mühen hatten sich allerdings gelohnt, uns erwartete ein wahrer Wintertraum mit bis zu einem Meter Neuschnee.


    Die Lawinenlage war mit einem 3er recht angespannt, so dass das Angebot an machbaren Touren eingeschränkt war. Aber es gab trotzdem noch ausreichend sanft geneigte Hänge an denen man sich ausgiebigst austoben konnte. Am Samstag starteten wir mit dem Großhora. Aufgrund der diffusen Sicht war hier noch etwas Zurückhaltung angesagt. Bei strahlendem Sonnenschein boten dafür am Sonntag die Hänge am Bödagrat unbeschwertes Powdervergnügen. Ganz oben in den Gipfelbereichen gab es noch etwas Risiko für Feindkontakt, doch dann erwartete uns ungetrübter Abfahrtsspaß über 800 Tiefenmeter. Das Gelände war nicht übermäßig aber vollkommen ausreichend eingeschneit, und der Schnee fluffig und weich. Am Montag folgte dann das Wengahorn, und der untere, flachere Teil hoch zum Jufenhorn. Abermals wurde Powder vom Feinsten geboten, mit Ausnahme des Gipfelhangs vom Wengahorn der noch nicht ausreichend eingeschneit war.


    Die Bedingungen bleiben bei anhaltendem Hochdruck sicher die nächsten Tage gut, und mit Abnahme der Lawinenstufe sind dann wohl auch bald die anspruchsvolleren und bisher wenig verspurten Routen möglich.


    Insgesamt ist die Gegend um Juf ein wahres Skitouren-Eldorado, wir waren begeistert und kommen bestimmt wieder. Die Pension Edelweiß verfügt über ein großes Lager, so dass meist auch am Wochenende noch recht spontan eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden sein sollte.

    Niedrige Lawinenstufe und schönes Wetter aber schlechte Schneeverhältnisse waren ja fürs Wochenende zu erwarten. Daher wollten wir eher was landschaftlich und alpinistisch interessantes angehen. Die Wahl fiel auf die Alpspitze. Freitag nachmittag ging es los am Skistadion in Partenkirchen um noch übers Reintal zur Stuibenhütte aufzusteigen. Der Schneemangel war hier leider eklatant - die Forststraßen bis zur Laub-Hütte waren teils schon ausgeapert, und der anschließende Steig zur Stuibenhütte bis auf 1300 m (zweite Forststraßen-Querung) komplett schneefrei. Das hätte man schon mit dem Mountainbike abfahren können. Auch danach immer wieder ausgeaperte Stellen. Die Ski kamen also nur bedingt zum Einsatz. Der Abend in der Hütte war dann aber sehr angenehm.


    Samstag morgen dann sehr warm. Etwas mühsam bis zum Bernadein-Lift, und von dort über die Skipiste hoch zu den Schöngängen, die wir entsprechend dem alpinistischen Anspruch einbauen wollten. Aufstieg ging sehr gut, meist kompakter Trittschnee und an den zwei vereisten Stellen war das Stahlseil gut zugänglich. Der Blick in die Ostwand der Alpspitze vom Bernadeinkopf aus bestätigte was uns schon berichtet wurde - oben abgeblasen, und auch im Steilstück sehr wenig und harter Schnee für die Abfahrt. Man kommt runter, sah aber ziemlich heikel aus. Einige ließen sich auf das Wagnis ein, wir entschieden uns dagegen. Über den Grat hoch (und wieder runter) ging insgesamt recht gut, kurz vor der letzten Drahtseilsicherung gab es allerdings eine sehr unangenehme Querung, die etwas oberhalb der Stahlseile gespurt wurde. Der Schnee war da sehr bröselig mit wenig guten Tritten und Halten. Eventuell ist es hier besser weiter unten bei den Seilen zu bleiben. Auf jeden Fall sollte man da sehr vorsichtig sein, da absturzgefährdet.


    Die Abfahrt vom Grat zurück ins Skigebiet war dann wie erwartet mäßig spaßig. Unterlage war zwar durchgehend gegeben, aber hart gefroren. Wenigstens ging die Lawinengefahr gegen null. Dann ging's an der Piste nochmals den Bernadeinlift hoch, und es folgte die lange Abfahrt bis zur Hausberg-Talstation. Auch da hielt sich der Abfahrtsspaß in Grenzen - Kunstschnee-Pisten neigen halt auch zur Vereisung, und Tourenski sind dafür einfach nicht gemacht. Rechtzeitig für den Skizug um 16:35 Uhr, der ohne Umsteigen vom Hausberg nach München fährt, waren wir dann unten. Für einen Germknödel vor Abfahrt hat's auch noch gereicht.


    Insgesamt bei dem Wetter eine sehr schöne Tour mit tollen alpinistischen Einlagen. Skifahrerisch wie erwartet aber natürlich nicht so der Hit. Aber so sind halt grad die Bedingungen - wir brauchen dringend den fehlenden Meter Schnee damit das noch was wird diesen Winter.

    Nachdem gestern die Namloser Wetterspitze schon ein Volltreffer war und aufgrund einiger Berichte bezüglich mauer Schneelage aus anderen Gebieten, entschieden wir uns dafür heute abermals nach Namlos zu fahren. War natürlich etwas ineffizient, eine Übernachtung vor Ort wäre im Nachhinein sicher die bessere Lösung gewesen. So klingelte halt um 4:50 Uhr wieder der Wecker um einen Tag mit einigen Überraschungen zu starten.


    Da wir Ambitionen hatten noch unverspurtes Gelände zu entdecken, entschieden wir uns für die etwas abenteuerliche Mittelberg-Umfahrung mit Tschachaun-Besteigung. Ein tagesfüllende Unternehmung mit 1800 hm und 20 km Wegstrecke. Die erste Überraschung des Tages erwartete uns gleich zu Sonnenaufgang - kein blauer Himmel sondern eine etwas bleierne, geschlossene Wolkendecke. So blieb es leider auch bis beinah zum Sonnenuntergang. Immerhin war es dadurch nicht ganz so zapfig kalt, und von Wind und Niederschlag wurden wir auch weitestgehend verschont.


    Gestartet wurde mit einem langen Forstweg-Hatscher. Aufgrund einiger Bachquerungen galt es immer mal wieder die Ski kurz abzunehmen und über glatteisige Steine zu balancieren. Der sich zunehmend etwas aufsteilende Hang zum Kromsattel hatte nun schon die ersten schönen und gut eingeschneiten nordseitigen Hänge zu bieten. Schade, dass wir die nicht abfahren würden. Oberhalb des Sattels dann die nächste Überraschung - der südseitige Hang hoch zum Gipfel des Tschachaun war nicht wie erwartet abgeblasen, sondern in der Abfahrt ein wahrer Pulvertraum. Leider inzwischen aber schon sehr zerfahren, daher ging es für uns eben nicht die Aufstiegsroute zurück, sondern übers Hinterbergjöchle steil ins wenig besuchte Nachbartal.


    Der bis zu 40 Grad steile Aufschwung war - nächste Überraschung - großteils gut mit Ski auf weicher Unterlage zu meistern. Nur ganz oben war es dann abgeblasen und besser zu Fuß zu bewältigen. Weder Harscheisen noch Steigeisen waren vonnöten. Das Highlight der Tour war erreicht - die lange Abfahrt zur Hinterberghütte. Lediglich die Spuren einer weiteren Zweier-Gruppe waren hier zu sehen. Uns erwartete die nächste Überraschung - fantastische, unberührte Powder-Hänge vom Feinsten. Das war genau das, was ich diesen Winter dringend gebraucht habe - ungetrübten Powder-Spaß der den akuten Schneemangel für einige Zeit vergessen läßt. Und der wurde hier tatsächlich geboten.


    Ab der Hütte dann der letzte Aufstieg des Tages. Eng und steil ging es ins Kühkarl. Hier sollte man zum Spuren unbedingt einen Berchtesgadener dabeihaben. War wegen der noch frischen Spur zwar schweißtreibend aber mit gutem Grip machbar. Die letzte Abfahrt vom Kühkarjöchle ins Faselfeiltal war dann nicht mehr ganz auf dem Niveau - oben verblasen und windverpresst, und unten waren dann die Latschen nicht gut eingeschneit. Hier musste man schon genau aufpassen was man tut, und es war eher anstrengend als genußreich. Aber immerhin ebenfalls mit ausreichend Schneelage.


    Insgesamt eine sehr lohnende, anstrengende und abenteuerliche Tour bei der wir in weiten Teilen komplett allein unterwegs waren und einige sehr schöne Hänge mitnehmen durften, die nochmals deutlich besser eingeschneit waren als gestern an der Wetterspitze. Als einziges Manko hat uns an dem Tag nur etwas Sonne gefehlt.


    Route => Skitour Namloser Wetterspitze

    Die Tourenauswahl ist bei den Bedingungen aktuell ja eine Wissenschaft für sich. Wenigstens half der LLB mit Senkung der LWS auf 2. Mehr Schnee und Unterlage gibt es zudem Richtung Westen. Für eine von München noch machbare Tagestour fiel unsere Auswahl dann auf Namlos bzw. die Namlose Wetterspitze.


    Wie angekündigt war es von Beginn an frostig kalt aber wenigstens windstill. Der nordseitige Aufstieg fühlte sich also bis zum Putzenjoch wie ein Aufenthalt im Kühlschrank an. Ab dieser Höhe begleitete uns dann die Sonne und es wurde spürbar wärmer. Landschaftlich natürlich durchgehend wunderbar, ein frisch eingeschneiter Wintertraum. Der nun folgende, endlos lange Rücken der Gipfelflanke war besonders im ersten steileren Stück stark abgeblasen. Für den Aufstieg ok, für die Abfahrt definitiv nicht zu empfehlen. Gegen oben raus wurde das dann besser. Unterhalb der Felsen am Gipfel ist schließlich Skidepot angesagt, ein weiterer Aufstieg mit Ski lohnt sich nicht mehr.


    Die Abfahrt erfolgt dann auf einer gefrorenen Unterlage mit einer oben ca 10-20 cm dicken Pulverschicht darauf. Im Gipfelbereich noch recht hart und verblasen, wird es zunehmend pulvrig. Wir sind in die steile Mulde eingefahren (Skier's right). Das ging generell gut, allerdings sollte man eher noch etwas vorsichtig unterwegs sein und nicht Vollgas geben. Man schlägt beim Fahren immer wieder auf den harten Untergrund durch, und Feindkontakt ist gerade im oberen Bereich der Mulde nicht ganz auszuschließen. Unterhalb des Putzenjochs wird es dann zunehmend weniger Pulver aber die tragende, harte Unterlage bleibt bis ganz unten erhalten. An der Fallerscheineralm ließ sich die Tour dann noch mit der urigen Einkehr bei dem Almbauer abschließen, der heute vor Ort war.


    Lawinentechnisch sollte der 2er passen, der Neuschnee war zu wenig für ein Brett und darunter war es ja eher betonhart und daher wohl gut verbunden. Insgesamt bei dem tollen Wetter eine wunderschöne, "richtige" Skitour. Natürlich wäre noch ein weiterer Meter Schnee hilfreich, aber die Unterlage war auch so vollkommen ausreichend. Man sollte halt immer noch etwas vorsichtig sein bei der Abfahrt. Solange es so kalt bleibt geht die Tour sicher auch noch in den nächsten Tagen gut, wird dann halt schon recht verspurt sein.

    Route => Skitour Hoher Göll

    Start am Parkplatz, wie üblich. Beide Steilstufen im Alpeltalsteig sind schneefrei und gut machbar. Nach der zweiten Steilstufe konnte man aufwärts recht bald auf Ski wechseln. Allerdings nur mit geringer Unterlage, für die Abfahrt war das dann schon ab 1800 m ein ziemliches Haifischbecken, und recht mühsam runterzukommen. Zu viel Schnee um abzuschnallen, und zu wenig um flüssig zu fahren. Da ist sehr viel Vorsicht angesagt.


    Ab den Umgängen dann absolut ausreichend Schnee, und das wird sicher noch eine ganze Weile so bleiben. Allerdings auch sehr zerfahren und obwohl es etwas aufgefirnt hatte nicht der wirklich große Abfahrtsspaß. Da wir zeitig dran waren haben wir noch das Hohe Brett drangehängt. Der steile Aufstieg war ganz gut vor der Sonne geschützt. Wir sind um 12 Uhr abgefahren, und der Hang war weich aber noch recht kompakt. Allzu viel später sollte man den derzeit aber wohl auch nicht machen.


    Skifahrerisch nicht wirklich lohnend heute, aber landschaftlich und vom Gesamterlebnis natürlich schon sehr grandios.

    Aufgrund der tollen Bedingungen wollten wir Montag und Dienstag nutzen für eine teilweise Durchquerung der Tuxer. Nach Übernachtung in Innsbruck starteten wir kurz vor Acht mit Öffis nach Navis. Vom Dorf weg gab es für den Aufstieg ausreichend Unterlage. Erst vereist, dann zunehmend hart gepresst und teils sogar noch pulverig. Via Blasligleralm und Mösleralm ging es über einen recht abgeblasenen Grat zum Naviser Kreuzjöchl.


    Die heikle Querung vor dem Staffelsee Richtung Geier war weich und etwas sulzig, daher auch ohne Harscheisen gut begehbar. Vom Geier runter zur Lizumer Hütte dann sehr schöne Abfahrt, hart gepresst und griffig. Ab und zu etwas Pulver.


    Am Dienstag Start mit Aufstieg zur Torspitze, hart aber griffig. Dank der sehr stabilen Lawinenlage war die steile Variante ins Eiskarjoch östlich des Gipfels bedenkenlos möglich, eine weitere geniale Abfahrt. Wenn auch unten raus etwas angeharscht. Dann wieder Felle raus und hoch zum Almkogel. Bei der steilen Querung kurz vor dem Gipfel kamen dann doch mal die Harscheisen zum Zug, dank der ein oder anderen vereisten Passage war das auch besser so.


    Weiter folgte dann noch der Aufstieg zum Hobarjoch mit dem Schmankerl der Tour, die Abfahrt zur Grafennsalm. Herrlich, mit überraschend vielen Powder-Nestern. Bezahlt wurde das mit der nicht so angenehmen Querung zur Weidener Hütte. Gut, dass das schon gespurt war um sich möglichst effizient durch den Wald durchzuwühlen.


    Die Rodelbahn zum Gasthof Innerst ist dann im

    unteren Teil ausgeapert, also ca 15 Minuten Fußmarsch notwendig. Dort wartete dann schon unser Taxi nach Schwaz. Und ab dort ist man mit dem Zug in unter zwei Stunden schon wieder zurück in München.


    Summasumarum ausreichend Schnee oberhalb 2000 m, nordseitig und windgeschützt auch guter Schnee. Andere Expositionen eher harschig. Firn konnten wir nicht antreffen. Unterhalb 2000 m südseitig teils schon stark ausgeapert. Unter 1400 m alles grün.

    Heute wollte ich gleich mal schauen wie sich die nächtlichen Schneefälle auf die Tourenbedingungen auswirken. Start war am Spitzingsee, und zuerst ging’s auf den Rosskopf. Die frische und auch schön pulvrige Unterlage ist leider noch etwas mager. So 10 cm denke ich. Darunter natürlich vereist und bockhart. Insgesamt ging’s ganz gut zur Albert-Link-Hütte runter, war aber auch sehr schnell sehr zerfahren und da wird wohl bis heut abend nicht viel Neuschnee übrig bleiben.


    Erst kurzer Zwischenstopp zur Auffrischung der LVS Kenntnisse an der Anlage bei der Hütte, dann über die Maxlrainer-Alm hoch zum Taubenstein. Das sah mal ganz fein aus, aber vorerst hatte ich anderes vor. Nämlich den Einstieg in die Tanzeck-Reibn, also runter zur Schönfeldalm. Auch hier gut zu fahren auf hartem Untergrund. Natürlich auch stark frequentiert, aber so um 12 fand sich schon noch eine eigene Line.


    Richtung Tanzeck hoch dann auch weniger los. Runter zur Krottentaler Alm dann unverspurt, aber auch etwas heimtückisch. Es versteckten sich einige fiese Sharks unter dünner Auflage. Man muss wirklich sehr genau schauen und seehr vorsichtig fahren.


    Anschließend ging’s wieder hoch zum Taubenstein und diesmal die Seite zur Maxlrainer Alm runter. Das war schön zu fahren und wenig frequentiert. Man erkauft sich das dann aber auch mit einem abschließenden viertelstündigen Fußmarsch ab Bergwachthütte über die geräumte Straße zurück zum Spitzingsee.


    Insgesamt recht nett heute, aber die Neuschneemenge hält sich noch arg in Grenzen. Auch recht windstill. Dementsprechend war lawinentechnisch m. E. heut (noch?) null Gefahr. Man sollte sich eher über mögliche Sharks Gedanken machen, und da eher defensiv unterwegs sein.


    Es hat den ganzen Tag weiter geschneit, aber in eher mäßigen Mengen. Also entweder kommt da heut nacht noch eine gewaltige Ladung, oder man muss sich weiter auf die gefrorene Altschneedecke verlassen und auf dieser etwas Neuschnee hin und her verschieben.

    Route => Skitour Fotscher Windegg

    Aufgrund der noch angespannten Lawinenlage und den warmen Temperaturen wollte ich heute ein hohes aber flaches Ziel anpeilen. Da bietet sich der Windegg geradezu an.


    Leider hatte der Sturm ganze Arbeit geleistet und es war wirklich nix mehr zu retten. Angefangen bei der Rodelbahn, die nur noch mit blankem Eis bedeckt war. Ab dem Abzweig auf den Forstweg wurde es dann noch schlimmer - komplett ausgeapert und bis auf ca 1500

    m nur zu Fuß machbar. Anschließend gab es dann immerhin eine geschlossene Schneedecke. Die war aber komplett durchnässt und mit zunehmender Höhe mit einem zarten Bruchharschdeckel überzogen.


    Ab 2100 m Höhe dann komplett verblasen und vereist. Den finalen Grad habe ich mir gespart, da zur Hälfte abgeblasen und die andere Hälfte bockhart.


    Entsprechend spaßig war dann die Abfahrt. Nach den tollen Bedingungen bis letzte Woche war das schon sehr ernüchternd. Zwischen den Jahren die Ski rausholen lohnt sich wohl nur bei hohem Startpunkt ab 1500 m und maximaler Leidensfähigkeit bei der Abfahrt.

    Heute wollte ich nochmal das Schönwetterfenster nutzen und mich auf die Suche nach unverspurtem Powder ins Sellrain begeben. Mit dem ersten Zug ab München um 5 ging’s los, so dass ich um 9 an der Galerie bei Kühtai stand. Südseitig ist hier Richtung Rietzer Grieskogel eigentlich nix mehr zu holen - alles harschig und verspurt. Ist mir ein Rätsel warum sich das heute noch so viele antun.


    Zum Glück bog ich recht bald ab Richtung Flaurlinger Scharte. Hier war’s einsam und es gab noch nicht mal eine Spur. Aufstieg meist im 30 Grad Gelände, an 2-3 Stellen etwas heikel wegen möglicher Gleitschnee-Aktivitäten von oben. Südseitige Abfahrt hier definitiv nicht lohnend wegen Bruchharsch.


    An der Scharte galt es dann einen überwechteten und eingewehten Kessel zu umgehen. Anschließend gab es unverspurte, schattige Nord-Hänge bis zum Talgrund, teils etwas windverpresst aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Es folgte noch ein Aufstieg bis ins Kar unter dem Hocheder und dann ein weiterer pulveriger Abfahrtsgenuss bis zur Flaurlinger Alm.


    Auf der Forststraße ging es anschließend flott mit guter Unterlage bis beinahe zum Schwaighof. Von dort noch 300 tm und 3,5 km Fussmarsch bis Bahnhof Flaurling.


    Insgesamt eine Traumtour weit abseits des üblichen Sellrain-Trubels und mit überraschend gutmütigem Gelände überwiegend im 30 Grad Bereich. Bei dem aktuellen 2er nach meiner Einschätzung also ziemlich unkritisch.


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    Entlang des Brennerkamms - eine grenzwertiges Erlebnis

    Route => Skitour Sattelberg

    Grandiosen Abfahrtsspaß kann man derzeit wohl nicht mehr erwarten, und im Norden war recht trübes Wetter angesagt. Daher wollte ich heute eine Überschreitung angehen, die ich schon länger mal machen wollte - vom Sattelberg über den Brenner Grenzkamm zum Hohen Lorenzen.


    Los ging‘s um sechs Uhr mit dem Zug von Rosenheim nach Gries. Nach kurzem Fussmarsch durchs Dorf ging es über die ehemalige Piste hoch zum Sattelberg. Vom Start weg ausreichend Unterlage aber der Schnee war ziemlich durchfeuchtet. War wohl nix mit nächtlicher Abstrahlung.


    Am Sattelberg begann dann die Skiwanderung in stetem Auf und Ab bis zum Hohen Lorenzen. War insgesamt gut zu gehen, an einigen aperen Stellen galt es die Ski ein paar Meter zu tragen. Bei entsprechender Spuranlage kaum lawinengefährdet. Und sehr einsam.


    Insgesamt erschreckend wenig Schnee, und der war auch noch verblasen. Daher habe ich mich auch dafür entschieden nach Norden Richtung Obernberg abzufahren und nicht nach Gossensaß im Süden. Trotzdem war der Gipfelhang Richtung Grubenkopf schon stark ausgeapert und wie erwartet ziemlich verblasen. Im Latschengürtel dann überraschend gut - etwas Latschenslalom auf pistenmäßig ausgefahrener Buckelpiste. Ab Höhe Steineralm ziemlich batziger Schnee, man kommt aber noch gut runter bis Gasthof Waldesruh. Ab da geht es mit dem Bus wieder zurück in die Zivilisation.


    Insgesamt schöne Tour mit viel Einsamkeit und Blicken bis zu den Dolomiten im Mittelteil. Es fühlte sich allerdings an wie eine Spät-Frühlingstour. Ich bin zwar ohne Steinkontakt gut runtergekommen, aber mit der dünnen Schneedecke und so ausgeapert geht das nicht mehr lange gut.

    Route => Skitour Dürrnbachhorn

    Bei viel besserem als angekündigtem Wetter ging es heute ins Chiemgau. Beim Start am Seegatterl noch recht wenig Schnee, Aufstieg über die Skitouren-Route war aber gut möglich. Ab Winklmoosalm dann absolut ausreichend Unterlage.


    Oberhalb der Dürrnbach-Alm dann tolle Bedingungen. Deutlich mehr Schnee als am Spitzing, wo ich am Samstag war. Oben dann Einsinktiefe bis zu den Knien. Nicht der ganz lockere Powder, es war teils doch etwas verpresst. Aber jammern auf hohem Niveau - spaßig war‘s trotzdem, so dass ich auf halber Höhe nochmal aufgestiegen bin.


    Runter dann über die Loipe/Wandeweg. War super präpariert und fahrbar wie eine Skipiste.


    Insgesamt eine tolle Tour mit deutlich besserem Wetter und mehr Schnee als erwartet. Lawinentechnisch vertretbar, in steilere Hänge hätte ich mich an dem Tag aber nicht getraut.