Gipfel und Höhe: Hocheiser (3.206 m) & Grießkogel (3.066 m)
Gebirge: Hohe Tauern - Glocknergruppe
Art der Tour: Skitour
Datum der Tour: 09.04.2017
Ausgangspunkt: Enzingerboden im Stubachtal ("Weißsee Gletscherwelt")
Tourenverhältnisse: in der Gegend allgemein wenig Schnee (der erste Schnee auf der Werksstraße ab ca. 1.700 m, ab 1.800 m durchgehend), Gipfelhang Pulver, dann meist Firn (13:00 Uhr noch in Ordnung, aber recht tief - eine Stunde früher wäre wohl besser gewesen)
Gefahreneinschätzung: mittel - insbesondere unter dem Mittelberg gibt es eine Steilstufe (aufpassen auch im Aufstieg, Absturzgefahr)
Exposition der Route: v.a. Nord und West
Prognose: weiterhin schnelle Ausaperung der Werksstraße, aber auch oberhalb ist die Schneelage teils dünn - besser nicht mehr zulange zuwarten
Sonstiges: Der Hocheiser ist ein absoluter Skitourenklassiker im Salzburger Tourengebiet. Da ich ihn noch nicht kannte, musste das nachgeholt werden. Viele andere Tourengeher kamen auch auf diese Idee - einsam ist man am Hocheiser wohl fast nie. Über die Tour kursieren ja so manchen Legenden. So gibt es recht am Anfang einen Tunnel, zu dem man Schauergeschichten von Vereisung, Eisschlag und Dunkelheit im Tunnel hören kann. Ich habe Steigeisen und Stirnlampe mitgenommen, beides aber nicht benutzt. Wärmebedingt gibt es bis auf ca. 2 m am Tunnelausgang kein Eis mehr, die paar Meter waren völlig problemlos zu gehen. Kann bei anderen Verhältnissen natürlich auch anders sein. So schlimm wie häufig beschrieben fand ich auch den restlichen Aufstieg auf der Werksstraße nicht - klar zieht es sich, man könnte einige Male aber auch abkürzen - habe ich mit den alten Fellen und ohne Harscheisen bei am Morgen Harsch aber nicht gemacht. Nachdem es mit den alten Fellen auch prompt Probleme gab, bin ich ab ca. 2.100 m alles mit Harscheisen gegangen. Die Steilstufe wird zur Zeit in einem Linksbogen über eine relativ steile Schneerinne umgangen - hier hatten einige Probleme beim Aufstieg, waren allerdings auch ohne Harscheisen unterwegs. Mit Harscheisen fand ich es kein großes Problem. Aufpassen muss man aber schon, auch in der Querung danach warten die Felsabbrüche unterhalb.
Um 12 Uhr waren dann schon die meisten abgefahren (einige teilweise am Morgen bei offenbar harten Verhältnissen - das erschließt sich mir jedes Mal nicht). So war es am Gipfel nicht mehr ganz so wuselig wie sonst, die schönen Hänge aber natürlich auch schon stark zerfahren. Ich habe noch einen kurzen Abstecher mit Skiern zum Grießkogel gemacht. Bis ca. 20 Hm unter den Gipfel geht es gerade so mit Skiern, danach muss man noch kurz stapfen. Nicht schwer, eine Stelle aber ausgesetzt.
Bilder / GPS-Track:
Wenig Schnee auch nach der Forststraße:
Hinten sieht man schon den Gipfel - noch kurz oberhalb des Baches, der hinten sichtbar ist, dann kommt die Steilstufe:
Die Steilstufe - hier der Abfahrtsbereich (Aufstieg links außerhalb des Bildes):
Das Gröbste ist geschafft, es geht aber durchaus steil weiter:
Das Gipfelkreuz des sehr aussichtsreichen Hocheiser:
Tiefblick vom Gipfel auf die Abfahrtsroute (unterhalb des Gipfels geht es ganz schön steil herunter):
Blick vom Grießkogel zum Hocheiser:
Nur vom Grießkogel gibt es diesen schönen Tiefblick zu den Stauseen von Kaprun:
Der legendäre Tunnel der Werksstraße, heute völlig problemlos: