Gipfel und Höhe: kein Gipfel, Hochglückkar gegangen bis ca. 2.250 m (siehe unten)
Gebirge: Karwendel
Art der Tour: Kurzski-Tour
Datum der Tour: 22.05.2016
Ausgangspunkt: Eng (Mautstraße 3,50 Euro, um 7.00 Uhr wurde bereits kassiert)
Tourenverhältnisse: meist tiefer Schnee, nur im unteren Bereich Firn
Gefahreneinschätzung: hoch, insbesondere wegen Lawinen aus den Flanken - daher auch nicht bis zur Scharte gegangen, s.u.
Exposition der Route: v.a. Nord
Prognose: die Schneelage im unteren Teil ist schon sehr dünn, daher mit den langen Brettl wohl besser wieder nächstes Jahr
Sonstiges: Heute hoffe ich trotz der Wärme am Samstag auf brauchbare Tourenverhältnisse mit nicht zu langer Anfahrt - das frühe Aufstehen schlaucht langsam. Die Skier habe ich im Aufstieg bis kurz unter den Brotzeitfelsen getragen, herunter ging es auf letzten Schneeresten noch weiter (bis ca. 1.420 m). Der Aufstieg danach über den "Larchschoaß" erwies sich dieses Jahr als mühsam, ein häufiger Wechsel von Ski an, Ski ab, Stapfen und Wegsuche durch die Latschen - der Sommerweg ist scheinbar auch nicht durchgehend markiert. Im Kar liegt dann noch durchgehend Schnee. Der war aber schon am frühen Vormittag extrem tief. Letztlich stieg ich noch bis kurz unter die Verzweigung der beiden Rinnen (zu Westlicher bzw. Östlicher Hochglückscharte) auf, dabei keine Spur mehr da alle umgedreht hatten. Sehr mühsam durch Lawinenboller und Bruchharsch. Der sehnlichst gewünschte Weiterweg erschien mir dann aber zu riskant, es gingen ständig Lawinen aus den Flanken ab und die Felsen über den Rinnen haben durchaus noch Schnee, auch wenn es unmittelbar da noch nicht krachte. Aber lieber ein Mal zu viel umgekehrt, haben wohl auch alle anderen (wenigen) Tourengeher so gemacht, wobei eine Gruppe nach mir noch hochgehen wollte. Die Abfahrt war dann oben im Kar ziemlich tief (gerade mit Kurzski nicht so ideal), die Steilstufe ging mit 1x wenige Meter abschnallen noch zu fahren und war - weil etwas härter - sogar ganz ordentlich, darunter dann ebenso.
Insgesamt landschaftlich eine schöne Tour und in Hochglückkar-ungewohnter Einsamkeit, aber der Schnee hat doch sehr durch die Hitze gelitten und keinen Gipfel / Scharte erreicht zu haben, schmerzt doch etwas.
Vor fast genau 10 Jahren war ich das letzte Mal im Hochglückkar, damals am 11. Juni fast genauso viel / wenig Schnee wie heute. Man merkt halt die geringe Ausgangsschneelage heuer, trotz des Nachschubs im Mai, der mich heute aus Sicherheitsgründen umkehren ließ.
Bilder / GPS-Track:
Überblick über die Schneelage unten:
Die Steilstufe hat schon eine Unterbrechungsstelle:
Endlich im Kar:
Oberster Hang auf voller Breite übersäht mit Lawinenbollern:
Der Blick hinunter in die grüne Eng - dort heute Ausflusg-Hochbetrieb:
Einfahrt in die Steilstufe - landschaftlich schon beeindruckend: