Wank & Hoher Fricken

  • Höchster Punkt: Hoher Fricken (1940 m)


    Art der Tour: Skitour


    Datum der Tour: 04.01.2014


    Gebirge: Estergebirge


    Ausgangspunkt: Garmisch-Partenkirchen


    Exposition der Tour: abfahrtsrelevante Bereiche v.a. Nord, Nord-Ost, Ost


    Tourenverhältnisse: s.u.


    Gefahreneinschätzung: derzeit gering, an sich sind aber steile Hänge dabei


    Prognose: wenn es nicht sehr warm wird, dürfte es schon noch ein bißchen gehen - Pulver wird jedoch verschwinden


    Sonstiges: Nachdem ich wegen der katastrophalen Schneelage in den hiesigen Bergen bisher noch kaum skitourenmäßig in den Voralpen abseits der Pisten aktiv war, wollte ich es heute im Estergebirge doch mal probieren:


    Zunächst ging es gemütlich hoch mit der Wankbahn (noch offen bis 6.1., dann wieder Ende Februar; 12,50 € einfache Bergfahrt), was das Ski tragen ersparte. Angesichts der Geschwindigkeit der Bahn kommt aber fast der Eindruck auf, dass man ab dem Bahnhof in derselben Zeit auch schon halb oben gewesen wäre... Am Wank trotz des stürmischen Windes kurz hoch zum Gipfelkreuz und dann Abfahrt Richtung Esterbergalm. Es hat oben wirklich wenig Schnee, aber gerade noch ausreichend in der teilweise sehr harten Spur am Kamm. Ab Erreichen der nordseitigen Hänge deutlich mehr, abseits der Hauptspuren sogar noch pulvrig. Ab ca. 1400 m wurde der Schnee allerdings wegen der warmen Temperaturen doch schon recht schwer.
    Kurz vor der Farchanter Alm (Hintere Esterberg-Alm) geht dann einer der Skiaufstiege zum Fricken hoch, vgl. AV-Karte. Stets danach bestrebt, den Wald und die untere Latschenzone ohne Abschnallen zu passieren, ging es bei teilweise für den Aufstieg gerade noch ausreichender Schneelage hoch, in etwa der Skiroute folgend. Von unten (und der Webcam der Zugspitzbahn am Wank zufolge) glaubt man es nicht, aber es geht durchgehend hoch. Nur oben (in der oberen Latschenzone) bin ich greislich in die Latschen gekommen, dort der Spur zu folgen, ist keine gute Idee. Am besten wohl wie auch laut AV-Skiroute schon kurz nach der ersten Latschenzone beim Erreichen der freien Hänge nach links zum Sommerweg am Grat queren und diesen (teilweise Ski tragen) zum Gipfelkreuz folgen. Alternativ am Beginn der freien Hänge nach rechts queren und eine sehr steile Rinne knapp südlich des Gipfelkreuzes bis zum Grat folgen.


    Nach dem es am Gipfel wegen des starken Windes (trotz der an sich sehr milden Temperaturen) nicht wirklich einladend war, fiel die Rast trotz des schönen Panoramas sehr kurz aus. Sonne zeigte sich entgegen des Wetterberichts im Übrigen nicht, ganztägig stark bewökt.
    Die Abfahrt auf der Aufstiegsroute erscheint mir zur Zeit nicht sinnvoll. Daher kurz noch hoch zum höchsten Punkt des Hohen Fricken und dann mit Skiern den Hang in das Frickenkar runter. Ziemlich gut, oben schöner Pulver mit leichter Harschschicht, weiter unten schwerer Pulver, aber ausreichende Schneelage. Bei Erreichen der Fels-Steilstufe in der Karmitte fährt man am besten links herum, meine Querungsversuche nach rechts führten bei der derzeitigen Schneelage in ziemlich viele Latschen. Von unten sieht man, dass man links herum bis auf wenige Meter schon gut durchgekommen wäre.
    Nach der Abfahrt bis auf ca. 1.500 m ging es dann wieder hoch in den Sattel zwischen Bischof und Fricken. Von diesem Abfahrt entlang der Sommerroute (= Querung zur Normalabfahrt vom Fricken), einige Meter mussten die Skier getragen werden. Der Höhenlage und Exposition entsprechend auf der Frickenroute schwerer Pulverschnee, ging aber erstaunlich gut und praktisch ohne Stein- / Bodenkontakt (durch die Querung vom Sattel umgeht man allerdings die sehr schneearmen Hänge unterhalb des Frickengipfels, über die ab dem Gipfel normalerweise abgefahren wird).
    Unten auf dem Ziehweg zur Esterberg-Alm gab es dann einige kurze apere Passagen bis zur Farchanter Alm (abschnallen). Danach zieht es sich halt, bis man nach viel Schieben die Esterberg-Alm passiert und schließlich am Frauenmahdsattel landet. Die Forststraße bis zur Skischneise hat anscheinend einige schneearme Passagen - sah man in der einbrechenden Dunkelheit schlecht. Danach noch mit einer kurzen Unterbrechung bis zum Ende der Skischneise auf ca. 1.120 m. Anschließend zu Fuß, ggf. noch einige Abfahrtsmeter auf der allerdings auch stark ausgeaperten Piste beim Skilift Farchant.


    Insgesamt für die derzeitigen miserablen Skitourenverhältnisse noch brauchbar. Allerdings muss man angesichts der Tragestrecke ins Tal und der Schneelage oben wohl schon "Liebhaber" sein. Vor vier Jahren war ich ebenfalls Anfang Januar auf Wank und Fricken (wenngleich auf anderer Route), auch damals war die Schneelage sehr schlecht, aber mit zur Zeit überhaupt kein Vergleich (insbesondere in den Hochlagen geschätzt ein Meter weniger Schnee).


    Die Skitouren hoch Richtung Weilheimer Hütte (mit Abfahrt wieder hinunter in den Kessel) schauen alle kaum machbar aus. Ggf. müsste man wohl nach Norden in das Michelfeld abfahren.


    Winterwanderer waren auch unterwegs. M.E. sollte man allerdings vorsichtig sein, die Belastung der Schneedecke in steilen triebschneegefüllten Rinnen etc. (auch wenn es nur wenige sind) ist doch erheblich größer als beim Tourengehen.

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