Höchster Punkt: Gehrenjoch (Buckel oberhalb ca. 1890 m)
Art der Tour: Skitour
Datum der Tour: 08.12.2013
Gebirge: Tannheimer Berge
Ausgangspunkt: Reutte
Exposition der Tour: alle, Abfahrt v.a. West und Ost
Tourenverhältnisse: s.u.
Gefahreneinschätzung: auf der Normalroute gering, die unbeabsichtigte Abenteuervariante nicht unbedingt zum Nachmachen empfohlen
Prognose: bei Neuschnee Normalroute besonders schön
Sonstiges: Heute sollte es eigentlich den Start in die Nicht-Pisten-Skitoursaison geben und dafür eine Standardtour ohne Schwierigkeiten in Reutte, den Hahlekopf. Im Aufstieg (von Reutte über die Wiesen, die Lech-Fußgängerbrücke und den Ortsteil Hochbichl kurz hindurch) bin ich bei der ehemaligen Skiliftschneise an der (geräumten) Straße zum Frauensee aber oberhalb falsch gegangen, nämlich einer vorhandenen guten Spur nach. Als ich es bemerkte, war die Lust zur Umkehr auch gering und das Interesse, wohin die Spur führt, größer. In Kurzform: Gut gelegte Spur unter den Südabstürzen des Gehrenspitze-Kammes, die letztlich zur Gehren-Alm führte. Auf so eine Spuranlage kommen wohl auch nur Ortsansässige (?, ohne detaillierte Ortskenntnis wäre es nicht zu finden gewesen). Skitourenmäßig nur mäßig interessant, aber landschaftlich super Sicht zu Gehrenspitze, Schneid und Hahnenkamm.
An der Gehrenalm bin ich noch kurz der Spur nach (führte weiter in Richtung Skigebiet, dabei die extrem steilen Hänge der Schneid querend) und dann über teilweise betonharten Harsch hoch zu einem Gupf oberhalb des Gehrenjochs. Hier hat man eine wunderbare Aussicht auf Reutte, die Ammergauer und Lechtaler Alpen. "Abfahrt" dann nach Nordwesten die ersten 20 Hm völlig abgeblasen, dann durch eine enge, steile Rinne auch wieder mit Harsch. Erst unten im Flachen wird es akzeptabel, im Grunde genommen war dieser Teil reine Quälerei. An der Sabahütte vorbei und dann nicht hinunter in das Raintal (wahrscheinlich sinnvoller), sondern wieder hoch Richtung Hahlekopf. Da der Sommerweg nicht zu erkennen war und meine Karte viel zu wenig detailgenau war, bin ich letztlich sehr steil hoch zum Nebengipfel des Hahlekopf direkt unter den Nordabstürzen der Gehrenspitze. Das ist nicht zur Nachahmung empfohlen. Wollte dann eigentlich zum Normalweg des Hahlekopfs hinüber, aber am Kamm geht es mit den Latschen nicht und so hätte man einen Gegenanstieg hinnehmen müssen, was wegen der späten Tageszeit nicht ratsam erschien. Also direkt steil in das Tälchen unter der Gehrenspitze und mit einigem Queren zur Normalroute. Schöner Pulver hier im Waldbereich, die restliche Abfahrt habe ich über den Ziehweg gemacht, der zügig läuft - die oberen Kehren kann man im Wald aber auch abkürzen. Letztlich kommt man beim Frauensee raus. Dort beginnt auch der Normalaufstieg zum Hahlekopf, ohne jedes (unbeabsichtigte) Abenteuer.
Wegen der außergewöhnlichen Runde mit massive Extraschwierigkeiten langwierige Tour. Als Runde wie hier beschrieben vielleicht doch eher was für den Sommer, auch wenn die Landschaft im Winter wirklich toll ist bei guter Sicht.