Hohe Kiste (Kistenkar und Pustertalkar)

  • Höchster Punkt: Hohe Kiste (1922 m)


    Art der Tour: Kurzski-Tour


    Datum der Tour: 05.05.2012


    Gebirge: Estergebirge


    Ausgangspunkt: Eschenlohe Bhf.


    Exposition der Tour: West und Nord


    Tourenverhältnisse: Sommerschnee


    Gefahreneinschätzung: mittel


    Prognose: je nach persönlichen Abfahrtsansprüchen geht es mit den kurzen Brettln noch ein bißchen


    Sonstiges: Heute wollte ich die Kurzski-Saison starten, nachdem der Schnee in den Bayerischen Alpen auch beständig zurückgegangen ist. Der Zustieg zum Kistenkar schneefrei, Schneebeginn (für die Abfahrt auf letzten Resten) ca. 1.250 m. Im eigentlichen Kar bin ich dann bis knapp unter den Ausstieg mit Skiern gegangen, oben wird es steil & eng (eine Lawine hat im oberen Teil das Schneeband deutlich verengt). Ausstieg aus dem Kar heute kein Problem, Steigeisen etc. nicht nötig. Leider gab es ab ca. 10.00 Uhr eine deutliche Wetter- und Sichtverschlechterung, am Gipfel kurz nach 11 Uhr Regen + null Sicht.
    Für die Abfahrt habe ich heute nicht wie die anderen Tourengeher / Figler (zwei Wanderer gab es auch) das Kistenkar gewählt (dort Sommerschnee), sondern das Pustertalkar. Die Einfahrt kann durch die bereits vom Gipfel sichtbare sehr steile Rinne erfolgen oder über eine steile Rampe (Sommerweg). Ich wählte erstere, zum Beginn der Rinne kommt man, in dem man den Sommerweg durch die Latschen Richtung Platteneck kurz nimmt und dann bei einer 2-3 m felsigen Rinne sofort wieder ein paar Höhenmeter nach oben geht und am Karrand ca. 15 Hm absteigt (der direkte Weg wäre mit vielen, vielen Latschen garniert). Die ersten ca. 5 Hm in der Rinne sind schon ziemlich steil und eng, zudem der Schnee feucht (abrutschen, die ersten Kurzski-Schwünge der Saison will man es nicht übertreiben ...). Dann aber durchgehend gut fahrbarer Sommerschnee, natürlich recht dreckig und steinig, aber mit den Kurzski macht das nichts. Nervig war nur der Regen und die geringe Sicht, erst unterhalb ca. 1500 m wieder besser. Mit Skiern ging es gerade noch bis zum Pustertal-Jagdhaus, wobei man sich im unteren Teil besser rechts (im Abfahrtssinne) halten hätte sollen.
    Als Abstiegsweg habe ich diesmal nicht den Normalweg gewählt, sondern bin zum Elferköpfl und über einen schönen Jagdsteig kurz dahinter zum Hahnbichlsteig abgestiegen (in der Karte des Bay. Landesvermessungsamtes eingezeichnet, in der AV-Karte nicht). Am Hahnbichlsteig muss man auf ca. 1.100 m aufpassen, dass man nicht der Forststraße geradeaus folgt und dann plötzlich zu wildem Abstieg durch den Steilwald gezwungen ist.
    Der genannte Jagdsteig hätte durchaus häufigere Begehung verdient. Von unten aber wohl schwierig zu finden in dem Wegedickicht im Gebiet. Wer es probieren will: Bei einer Wegeverzweigung des Hahnbichlsteigs auf nicht ganz 1.200 m (Schild geradeaus "Krottenkopf") nach rechts dem Forstweg folgen und in der nächsten Kurve nach links (dem Forstweg folgend). Nach kurzer Zeit endet dieser auf ca. 1230 m - geradeaus Trittspuren, in sehr spitzem Winkel zweigen Trittspuren nach oben ab (fast wieder "zurück") - das ist der richtig Weg, der nach oben hin deutlicher wird, aber sich trotzdem bestimmt von oben insgesamt leichter finden lässt.


    Als Einstieg in die Kurzski-Saison etwas mühsam, das Wetter (und damit auch die Sicht) war anscheinend auch andernorts deutlich besser. Abweichend vom Wetterbericht wurde es am frühen Nachmittag eher besser.
    Meines Erachtens sind sowohl Kistenkar als auch Pustertalkar nur als Frühjahrsskitour / Figl-Unternehmung sinnvoll. Manchmal wird scheinbar auch im Hochwinter bis runter ins Tal gefahren, aber beide Wege sind nicht wirklich so toll skitauglich und stark lawinengefährdet.


    Für Wanderer: Auf dem Hochplateau des Michelfeld liegt noch viel Schnee, es dürfte auch noch länger dauern, bis der weg ist und dort Unternehmungen ohne Skier / Schneeschuhe sinnvoll möglich sind.

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