Proteste gegen Skierschließung am Riedberger Horn

  • Zur Info: Das Riedberger Horn ist eine sehr schöne Skitour. tourentipp.de hat die Route hier vorgestellt.


    Folgende Pressemitteilung haben wir vom DAV erhalten:


    Skierschließung am Riedberger Horn - Neue Pläne sind kaum besser als die alten


    Die Naturschutzverbände in Bayern lehnen die neuen Planungen zur Skierschließung
    am Riedberger Horn, die am gestrigen Mittwoch in Obermaiselstein vorgestellt wurden,
    nachdrücklich ab. Zwar ist die ursprüngliche Planung eines Zusammenschlusses der Skigebiete
    Grasgehren und Balderschwang direkt über den Gipfel des Riedberger Horns aufgrund der massiven
    Eingriffe in Natur und Landschaft von den Betreibern fallengelassen worden. Bedenken
    der Naturschutzverbände finden bei den Skigebietsbetreibern also durchaus Gehör. Die neue
    Variante, die den Neubau einer Bergstation südlich des Gipfels sowie zwei Seilbahnen und neue
    Pisten vorsieht, ist aus Sicht von DAV, Bund Naturschutz in Bayern, CIPRA Deutschland, LBV
    und Mountain Wilderness Deutschland aber ebenfalls völlig inakzeptabel.


    Naturschutzverbände sind sich einig
    „Aus Naturschutzsicht stellen die neuen Pläne keine wesentliche Verbesserung dar“, bewertet
    Richard Mergner, Landesbeauftragter des Bund Naturschutz in Bayern, die Erschließungspläne.
    „Die Eingriffe in den Naturraum und das Landschaftsbild wären nach wie vor massiv."


    DAV-Hauptgeschäftsführer Thomas Urban hat die touristischen Folgen der Erschließung im Blick:
    „Dieses beliebte Skitouren- und Wandergebiet wäre stark abgewertet." Nachhaltiger Tourismus
    in den Bayerischen Alpen sehe anders aus: "Wir brauchen eine Raumplanung, die nicht einseitig
    auf Erschließungsmaßnahmen setzt, sondern das wichtigste Kapital der Regionen erhält, nämlich
    die einzigartige Natur und Landschaft“. Auch der LBV-Landesvorsitzende Ludwig Sothmann
    bestätigt diese Position. „Die neuen Pisten und das Variantenskifahren am Riedberger Horn
    würden sich für die Birkhühner fast genauso verheerend auswirken wie bei der ursprünglichen
    Planung.“ Dr. Stefan Köhler, Vorsitzender der CIPRA Deutschland, ruft ein sehr wichtiges politisches
    Argument in Erinnerung: „Auch die neue Planung betrifft die Zone C des Bayerischen Alpenplans.
    Eine Erschließung in dieser Schutzzone ist grundsätzlich nicht hinnehmbar und hätte
    weitreichende Folgen für viele andere Gebiete im bayerischen Alpenraum." Außerdem wäre ein
    geologisch sehr labiles Gebiet betroffen. "Das ist ein weiteres Ausschlusskriterium hinsichtlich
    der Alpenkonvention“, betont Köhler.


    Bildnachweis:
    Riedberger Horn Sommer: DAV/Jörg Ruckriegel
    Riedberger Horn Winter: DAV/Manfred Scheuermann

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