- Gipfel
- Galgenstangenjoch, Fermerskopf, Baierkarspitze, Dreierspitze, Krapfenkarspitze, Gumpenkarspitze
- Höhe
- Max. 2109m (KKS)
- Gebirge
- Karwendel - Risstal
- Art der Tour
- Wanderung
- Datum der Tour
- 5. Juli 2025
- Ausgangspunkt
- Schafreuther-PP bei der Oswaldhütte, kostenlos
- Gefahreneinschätzung
- gering
- Exposition der Route
- Ost und Süd
Krapfenkarkamm: Karwendel-Klassiker mit Annegret Kramp-Karrenbauer
Letzteres ist freilich Unsinn - fiel mir heute unterwegs nur so ein, weil ich mir bei der Tour immer schmunzelnd vorstellen muss, wie ein zünftiger Tiroler den Namen mit den vielen Ks ausspricht.
Die Tour mache ich sonst wegen der sonnigen Lage und der Lichtstimmungen meist im Herbst, aber heute hatte ich Lust drauf. Los war wie immer gar nichts - genau noch zwei andere hier unterwegs. Neben der Länge der Tour liegt das vor allem wohl auch daran, dass sie im Tal nicht ausgeschildert ist. Dennoch einfach zu finden: Vom PP einen knappen Kilometer an der Straße zurück, dann links auf eine Forststraße, über eine Brücke, dort links und hinauf zur Paindlalm (Abkürzen der Forststraße auf altem Karrenweg möglich). Nun auf der Forststraße weiter bis sie sich zu einem Steig verjüngt. Nach 10-15 Minuten zweigt der Steig zum Galgenstangenjoch rechts nach oben ab. Das Schild hier ist sehr ungünstig platziert, sodass man es von unten nicht sieht. Auf sehr angenehmem Weg (ein ehemaliger Reitsteig wie viele Wege im Gebiet) geht es über die Hütten der Grafenherberge zum Kamm hinauf und mit gewaltiger Aussicht immer an diesem entlang zur KKS. Jenseits hinab, zur Gumpenkarspitze und steil hinunter zum Sattel der "Jägersruh". Nun noch ein gutes Stück hinab Richtung Fereinalm und nun aufpassen: Der Paindlsteig, über den es zurückgeht, ist nicht angeschrieben und man kann den Abzweig leicht verpassen. Er zweigt genau bei einem alten, fast unlesbaren Blechschild 160 Grad nach links ab. Der Paindlsteig ist ebenfalls ein alter Reitsteig und führt durch die Flanken des KKK, wobei im unteren Teil mehrere schöne Bachgräben gequert werden. Mittlerweile ist er viel besser in Schuss als ich ihn in Erinnerung hatte. Das liegt in erster Linie paradoxerweise daran, dass die maroden alten Sicherheitsinstallationen in den Gräben fast komplett weg sind; früher waren sie eher im Weg als dass sie einem geholfen haben... Jetzt zeigt sich, dass sie eh überflüssig waren.
Im Herbst gehe ich normalerweise über die Anstiegsroute am Kamm zurück, um möglichst viel Sonne zu genießen - daher bin ich den Paindlsteig sicher schon 10 Jahre nicht mehr gegangen.
Anforderungen: Zwischen Baierkar- und Gumpenkarspitze T4, sonst T3. 1700 Hm und gut 20km, 8-10 Stunden. Der Abstieg dauert dabei wegen der Wegstrecke genauso lange wie der Anstieg bis zur KKS. Bei Gewittergefahr würde ich die Tour meiden. Es gibt nur im Sattel zwischen Dreierspitze und KKS die Möglichkeit eines weglosen Notabstiegs durch das südliche Kar, an dessen Fuß man den Paindlsteig erreichen kann.
Das einzige Nervige an der Tour war heute die hohe Dichte von "unguten" Insekten, was ich vom Herbst her freilich so nicht kannte. Bis in 1900 Meter Höhe kamen permanent Bremsen daher; wäre ich Klaus Kinski, hätte der Film heute "Leichen pflastern seinen Weg" (die ganz Alten erinnern sich...😉) geheißen - so viele von den Biestern hab ich erschlagen. Und auch die Zecken... Normalerweise gehen die aus irgendeinem Grund nie auf mich; ohne Witz: In den letzten 10 Jahren war es genau eine. Heute habe ich aber tatsächlich fünf abgesammelt, bevor sie ihr Werk beginnen konnten. Und wenn ich schon fünf von denen aufgable...
Noch ein Hinweis zum Parken: In vielen Beschreibungen der Tour wird der Abzweig der Forst- von der Bundesstraße als PP angegeben - so auch im Wanderführer "Isarwinkel" von Christian Schneeweiß. Früher ging das auch, aber seit einigen Jahren werden da saftige Strafzettel verteilt wie ich schon öfter beobachten konnte. Ist zwar in meinen Augen eine arge Lumperei, aber was willst machen?
Um den Bogen zum Beginn des Berichts zu schließen: Wisst ihr, was die Lieblingstiere der Tiroler sind? - Das Krokodil und der Kakadu. 😉
Bilder:
1: Durch lichten Wald geht es
2: zur Grafenherberge.
3: Vom Galgenstangenjoch ist der ganze weitere Kamm bis zur KKS einsehbar.
4: Rückblick von der KKS.
5: Eindrucksvoller Blick in den Soiernkessel von der Gumpenkarspitze.
6: Da lohnt es sich, sich zu bücken und zu riechen. Das Kohlröschen duftet nach Vanille und kommt rund um die KKS in rot und schwarz vor.
7: Schöne Blumen auch bei der Jägersruh.
8-10: Paindlsteig: Urwüchsiges Vorkarwendel.