- Gipfel
- Leutascher Dreitorspitze
- Höhe
- 2682
- Gebirge
- Wetterstein
- Art der Tour
- Skitour
- Datum der Tour
- 19. Februar 2025
- Ausgangspunkt
- Garmisch-Partenkirchen
- Gefahreneinschätzung
- gering
Das Projekt von Garmisch nach Leutasch via Dreitorspitze wollte ich schon länger mal angehen, und heute haben die Bedingungen dafür so perfekt gepasst dass man auch mal einen Urlaubstag dafür spendieren kann. Anfahrt natürlich mit Öffis bis Garmisch und kurzer Taxifahrt um gleich um 8 zur Öffnung der Partnachklamm starten zu können. Von dieser ging es dann weiter auf den Kälbersteig. Dieser lohnt sich sicherlich nur bei so geringer Schneelage wie derzeit, da er bis zur Kälber-Hütte nur zu Fuß Sinn macht. Mit Ski ist es hier zu eng und steil. Ab dieser dann ausreichend Unterlage um die Ski anzuschnallen. Teilweise aber hin und wieder auch noch etwas steinig bis zum Schachenweg. Zu unserer Überraschung war dieser dann gespurt. Dank hier an Bernhard, dessen Post zum Schachen ich gerade gesehen habe Bei höherer Schneelage ist aber dann wohl sowieso der Forstweg von Ellmau aus die bessere Wahl.
Ab dem Schachenhaus ging es dann dem Sommerweg folgend über Teufelsgsaß und Frauenalp bis hoch zur Meilerhütte. Dieser Abschnitt erfordert sichere Lawinenverhältnisse, so wie eben heute, und hat eine Schlüsselpassage über einen kurzen, ausgesetzten Grat und eine Steilstufe, für die Steigeisen und Pickel sehr sinnvoll waren. Aktuell aber ohne größere Schwierigkeiten machbar. An diesem Abschnitt umschwirrten uns auch zwei Helis, und wir trafen zwei Gebirgsjäger die hier abgesetzt wurden um Übungen zu Lawinensprengungen zu beaufsichtigen. Sachen gibt's. Im weiteren Aufstieg waren wir dann schon sehr erstaunt über die geringen Schneemenge auch in großer Höhe. Eine Abfahrt wäre hier gerade nicht sinnvoll möglich.
Bei der Meilerhütte gab es dann einen sehr schönen, recht geräumigen Winterraum. So dass die Tour hier auch auf zwei Tage aufgeteilt werden könnte. Nun fuhren wir kurz ab auf das Leutascher Platt um von da aus den Schlussanstieg in Angriff zu nehmen. Im ganzen Platt war ausreichend viel und noch recht fluffiger Pulver vorzufinden. Die Vorfreude auf die Abfahrt stieg also. Allerdings galt es davor erstmal noch uns die steile Rinne zum Gipfel hochzuwühlen. Das geht derzeit auch ohne Steigeisen hervorragend im stabilen Stapfschnee.
Die Abfahrt durch die Rinne und über das Platt waren dann alle Mühen wert. Feiner Schnee und so gut wie keine Spuren, wir hatten die breiten Hänge für uns allein. Gemein wurde es dann aber nochmal im Bergleintal - in der Querung störten einige Lawinenboller, und die steile Abfahrt durch den Wald war sehr unangenehm. Das ist eigentlich kein Skigelände, und teils auch absturzgefährdet. Hier ist nach einem langen Tag nochmal volle Konzentration gefragt. Unter der Steilstufe fehlt dann die Unterlage und es war ein letzter Fußmarsch angesagt. Irgendwann kommt dann doch nochmal Unterlage, so dass wir noch ein paar letzte Schwünge ansetzen konnten bevor dann endlich das Hotel Hubertushof auftauchte für die wohlverdiente Einkehr. Leider haben wir den letzten Bus nach Mittenwald um 17:11 Uhr verpasst, so dass wir noch ein Taxi bestellen mussten.
Insgesamt war die Tour ein echtes Abenteuer in sehr einsamer und wunderbarer Landschaft, mit der grandiosen Alpspitze als vermeintlichem Star am Horizont. Und mit 20 km Länge und 2250 Höhenmetern auch eher eine ernste Unternehmung. Geht so sicherlich nicht oft, da sehr sichere Verhältnisse herrschen müssen und aufgrund der Länge auch die tageszeitliche Erwärmung noch kein Thema sein sollte. Ist in den nächsten Tagen aber sicher noch möglich, und aktuell dank uns sogar gespurt