- Gipfel
- Monte Pramaggiore
- Höhe
- 2478m
- Gebirge
- Friulanische Dolomiten (Dolomiti Friulane)
- Art der Tour
- Bergtour
- Datum der Tour
- 14. Juli 2024
- Ausgangspunkt
- Pian Meluzzo am Ende der Fahrstraße von Cimolais ins Val Meluzzo; kostenlos
- Gefahreneinschätzung
- gering
Was für ein Paradies!
Das dachte ich mir schon bei der 12 km langen, spektakulären Zufahrt von Cimolais zum Pian Meluzzo. Ich war zum ersten Mal in den Friulanischen Dolomiten (auch Dolomiten jenseits des Piave genannt) und bin absolut begeistert. Trotz geringerer Gipfelhöhen brauchen diese keinen Vergleich mit ihren größeren Verwandten scheuen und die Gegend ist viel weniger touristisch und daher sehr naturbelassen.
Im Val Meluzzo gibt es auch nicht die Andeutung von Handyempfang (außer auf den Gipfeln), was auch der Grund ist, warum ich die Tourenberichte erst jetzt, wo ich in der Bosconero-Gruppe bin, verfasse.
Gestern war mein Plan, die Besteigung des Pramaggiore (einer der wenigen ohne Kletterausrüstung machbaren Gipfel im Gebiet) mit einer ausgedehnten Rundtour zu verbinden.
Zunächst geht es vom PP flach 25 Minuten dahin, bis man ins Val Postegae rechts abzweigt. Nun in gutmütiger Steigung zur Caseone Val d'Inferno (eine schon lange aufgelassenen Alm; nicht vom Namen einschüchtern lassen😉). Weiter zur Forcella Pramaggiore und von dort in leichter Schrofenkletterei (I,) zum prächtigen Aussichtsgipfel. Zurück zur Forcella (deutsch Scharte) und nun beginnt ein lustiges "Schartenspringen" mit viel auf und ab: Forc. Pramaggiore - Forc. Suola - Passo del Mus - Forc. dell Inferno - Forc. Brica. Bis auf den langen, steilen und mühsamen Aufstieg zum Passo del Mus (, von wo ein Klettersteig zum Torrione Comici - Emilio Comici aus Triest war übrigens auch der Erstbegeher der Großen-Zinne-Nordwand und der Gelben Kante an der Kleinen Zinne- führt) schöne, meist unschwierige Wanderung.
Von der Forcella Brica geht über den malerischen Camporosso und die Casera Valbion hinab ins Tal zur Caseruta dei Pesoli. Hier ein Tipp: Kurz unterhalb dieser quert von rechts ein schöner Bach den Weg. Wenn man diesen einige Meter hinaufsteigt, findet man schöne Badegumpen.
Der restliche Abstieg ist dann eher unerquicklich: eine Stunde geht es in einer riesigen Schotterwüste zum PP zurück. Deshalb sollte die Tour auch in der von mir beschriebenen Reihenfolge gemacht werden, da der Schotter am Anfang einem schon die Motivation nehmen kann..
Anforderungen: T4+ nur im Gipfelanstieg zum Pramaggiore, sonst meist einfacher; gut 2000 Hm und über 20km Strecken. 11-14 Stunden.
Hinweis 1: Fast nach jeder Scharte gibt es die Möglichkeit, die Tour abzubrechen/abzukürzen. Zudem gibt es im Gebiet mehrere Übernachtungsmöglichkeiten auf Hütten. Man muss das ja nicht auf einen Tag durchochsen - aber ich mag so was halt.😉
Hinweis 2: Der PP Pian Meluzzo ist eigentlich ein absolut genialer Übernachtungsplatz: Wunderschön gelegen, Quelle und kleiner See in der Nähe. Ich hab da zwei Nächte in Folge im Auto geschlafen. ABER: Eigentlich, weil total Mosquito-verseucht. Wenn die Sonne untergeht, geht's rund. Am ersten Abend hab ich sicher 100 von den Viechern erschlagen, bin aber auch 50mal erwischt worden; am zweiten dann gleich bei Sonnenuntergang ins Bett! 😂
Fazit: Landschaftlich ungemein beeindruckend!! Ein Charakteristikum der Friulaner Dolomiten ist, dass man oft schon in recht tiefen Lagen auf Schuttfelder stößt und sich denkt "Oha, wenn das jetzt so weiter geht..." Plötzlich öffnet sich dann ein liebliches Hochtal mit Blumenwiesen und verträumten Bäumen...
Bilder:
1: Blick zur Monfalconi-Gruppe im Aufstieg durch das Val Postegae.
2: Monte Pramaggiore
3-5: Den Steinböcken kommt man hier vielerorts sehr sehr nahe (keine Zoom-Bilder).
6: Der mühsame Aufstieg zum Passo del Mus
7: Die wunderschöne Hochebene des Camporosso.
8: Geht's schöner?
9: Moet Chandon präsentiert seinen neuen Edel-Getränke-Kühler. Preis auf Anfrage.
10: Da lässt es sich aushalten, am Pian Meluzzo (solange die Mosquitos still halten...)