Jochberg, Rabenkopf und Co - Rundtour am Kochelsee

  • Gipfel
    Graseck, Sonnenspitz, Jochberg, Rabenkopf, Breiteck
    Höhe
    Max. 1565m (Jochberg)
    Gebirge
    Bayrische Voralpen, Isarwinkel
    Art der Tour
    Wanderung
    Datum der Tour
    8. Juni 2024
    Ausgangspunkt
    Bei der Firma Dorst am Kochelsee, 7 Euro
    Gefahreneinschätzung
    gering

    Genusstour für Naturliebhaber und Pfadfinder.


    Heute ging es wieder in die heimischen Berge, zu einer weiteren meiner persönlichen Top-10-Touren. Ich hatte auch überlegt, eine Skitour zu machen, aber die Wettervorhersage war mir für eine weite Anfahrt zu unsicher. Im Nachhinein wäre es sicher gegangen, aber an Kochelsee war es heute auch sehr fein.

    Die Tour hat viele Variationsmöglichkeiten und ist großteils nicht beschildert oder markiert, was Einsamkeit auch am Wochenende, jedenfalls abseits von Jochberg und Rabenkopf garantiert. Ich werde nur die wichtigsten Orientierungspunkte erwähnen, denn sonst wird's uferlos bei den vielen Abzweigen und Schleichwegen. Nur so viel, damit man am Anfang nicht gleich falsch geht: Direkt nach dem PP der Firma Dorst beginnt (in Fahrtrichtung Kesselberg) eine Forststraße. Dieser folgt man bis zur ersten Möglichkeit, rechts auf einen deutlichen Pfad abzuzweigen (man gelangt dabei unmittelbar zu ein paar markanten Felsen).

    Nun weiter zum Graseck, von dort zum Sonnenspitz, wieder ein Stück zurück und über den Nordost-Anstieg auf den Jochberg.

    Hierzu ein paar Worte: Am Beginn warnt ein völlig sinnbefreites rotes Schild vor Erosionsgefahr; zudem wird auf einem zweiten Schild darum gebeten, hier wegen Wildschutz nicht zu gehen. Natürlich wollen da aber bloß die Jäger nicht gestört werden... Als ich vor ziemlich genau zwei Jahren (siehe Bericht hierzu von damals) hier das letzte Mal unterwegs war, versperrte ein fünflagiger, 1,5 m hoher Stacheldrahtzaun nach etwa 2/3 der Strecke den Weiterweg. (Bin damals dennoch drüber gekommen.) Seitdem scheint sich hier ein regelrechter Kampf zwischen den Jägern und (vermutlich einheimischen) Wanderern abgespielt zu haben, da der Zaun offensichtlich mehrfach durchschnitten wurde. Die Jäger gingen dabei sogar so weit, NATO-Stacheldraht (ja, richtig gelesen; das ist der mit den eingearbeiteten Rasierklingen!) zu verwenden, aber auch der wurde zerschnitten (siehe Bilder). Mittlerweile scheinen die Wanderer den "Kampf" gewonnen zu haben, da ein Durchlass durch den Zaun gebaut wurde. Das freut mich dermaßen! Dass die Leute sich halt doch nicht immer alles gefallen lassen und den Nepp mit dem Wildschutz (am Jochberg...pfff) durchschauen .Der mit Abstand schönste Weg auf den Jochberg ist also auch offiziell wieder machbar. Ich muss zugeben, dass ich heute selber Werkzeug dabei hatte, um mich durch den Zaun zu mogeln... War aber nur eine Kombizange, um den Draht von den Pfosten zu kriegen und dann drüberzusteigen.

    Nun aber wirklich in Stichpunkten weiter: Jochberg - Kotalm - Staffelalm - Rabenkopf (mit Umweg über Bergwachthütte, da von dort viel schönerer Steig). Vom Rabenkopfgipfel geht es geradeaus (nicht zur Staffelalm, kein Schild) auf deutlichem Steig, teils steil durch herrlichen Wald hinab bis eine Forststraße erreicht wird. Über diese kann man den Lainbach-Wasserfall erreichen und dann zum PP zurück. Weil's mir heute aber so getaugt hat, hab ich noch eine weitere sehr lohnende Schleife eingeflochten, indem ich links abgezweigt bin, und (mit erheblichem Gegenanstieg) über die verfallene und auch gar nicht mehr erkennbare Mair-Alpe das ganze Lainbachtal ausgegangen bin.

    Obwohl außer dem Wegabschnitt zwischen Jochberg und Rabenkopf nichts beschildert ist, Orientierung mit Karte problemlos. Anforderungen: max T4, aber auch nur ganz kurz; 9-11 Stunden Gehzeit.


    Bilder:

    Fokus hier auf den Naturschönheiten im ersten und letzten Teil; den Walchensee-Blick vom Jochberg und das Karwendel-Panorama kennt eh jeder...


    1: Charakterkiefer am Graseck.

    2: Hier beginnt der Nordoststeig auf den Jochberg. Solche Schilder sind für mich ja gleichsam Aufforderungen😉.

    3: Zaun mit den Überresten vergangener Kleinkriege und dem neuen Durchlass.

    4: Wäre auch ewig schade um die herrliche Route!

    5: Jedes Jahr freue ich mich wieder, wenn ich sehe, dass es diesen Jahrhundert-Ameisenhaufen noch gibt.

    6-10 sind von der Route nach dem Rabenkopf.

    6: Kleine Schwester der Steinernen Agnes im Lattengebirge?

    7: Einfach ein schöner Steig.

    8: Zoom zu den Wasserfällen und Gumpen im mittleren Lainbachtal.

    9/10: Im Bereich der früheren Mair-Alpe.




Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!